Bastian? "So einen gibt es nur einmal in der Welt!"
AZ: Herr Neureuther, wo werden Sie, der deutsche Slalom-König, den Dienstagabend verbringen?
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FELIX NEUREUTHER: Wahrscheinlich im Stadion!
Live dabei, wenn die Bayern mit Ihrem guten Spezl Bastian Schweinsteiger im Pokalhalbfinale die Dortmunder Borussia empfangen. Was wird das für ein Spiel werden?
Da wird dem Jürgen Klopp ein schöner Abschied bereitet. Ich denke, dass es ein sehr hartes Spiel wird, denn Dortmund wird sicher versuchen, auch körperlich dagegenzuhalten. Für die Bayern ist es halt brutal schwer jetzt. So ein Rückspiel gegen Porto, dann Bundesliga gegen Hertha BSC, am Dienstag kommt Dortmund, dann kriegst du die Nachricht, dass es gegen Barcelona geht – wie schafft man es, jedes Mal wieder die Konzentration aufrecht zu erhalten? Das ist nicht einfach. Deshalb wird es gegen Dortmund wahrscheinlich kein so schönes Spiel wie gegen Porto, sondern definitiv ein bisschen härter zur Sache gehen.
Sie haben die Belastung der Bayern-Profis angesprochen. Ihr Kumpel Schweinsteiger hat nach langer Verletzungspause gerade erst wieder den Wettkampfbetrieb aufgenommen. Wie fit ist er schon?
Er wird auf jeden Fall dringendst gebraucht! Die Qualität, die der Basti hat, die gibt’s nur einmal auf der Welt. Deswegen hoffe ich für ihn, dass er so schnell wie möglich wieder vollkommen fit wird, damit er bereit ist, wenn’s so richtig zur Sache geht.
Hat Sie der Abschied von Jürgen Klopp auch überrascht?
Schon. Aber irgendwo hat man es sich dann doch denken können. Man hat ja jahrelang Borussia Dortmund mit seinem Namen verbunden. Es ist von ihm schon wirklich ein großer Zug und zeigt auch, dass er ein sehr smarter Mensch ist, dass er jetzt diesen Schritt geht und merkt, dass es Zeit ist, dass ein Neuer kommt.
Angenommen Klopp geht jetzt nach England – und kommt in ein paar Jahren wieder zurück, um Bayern-Trainer zu werden. Ginge das nach all den Rangeleien der letzten Jahre?
Ich denke schon. Er kann Menschen begeistern, aber trotzdem ist es beim FC Bayern anders als in Dortmund. Da muss man erst mal bestehen. Es hat sich ja schon öfter gezeigt, dass bei Bayern meistens ein erfahrener Trainer besser zurecht kommt.
Sind die Bayern gut genug für das Triple?
Ja. Sie haben es selbst in der Hand. Was mich gegen Porto beeindruckt hat: Wie sich eine Mannschaft innerhalb einer Woche steigern kann. Das Rückspiel war so ein Brett! Sehr beeindruckend, ein richtiges Zeichen! So was gibt einem unheimlich viel Kraft und Energie. Alles was jetzt noch kommt, ist Zugabe, und genau so können sie es jetzt gegen Barcelona angehen und ganz befreit aufspielen.
Wie haben Sie den Trubel um den ehemaligen Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt erlebt? Er ist ja auch der Arzt Ihres Vertrauens.
Er ist einfach eine Koryphäe. Der Doktor ist für mich der beste Arzt, den es gibt, und der sollte beim besten Fußballverein der Welt arbeiten. Er hat mir schon so oft und so sehr geholfen. Ich vertraue ihm absolut blind. Er hat schon sehr viele Jahre unfassbar gute Arbeit geleistet. Irgendwann wäre es sowieso so weit gewesen, dass man sagt: ‘Es geht nicht mehr.’ Für mich ist sein Rückzug bei Bayern irgendwo auch positiv, denn jetzt hat er ein bisschen mehr Zeit für mich.