Dank BVB-Patzer: "Menschliche" Bayern so gut wie Herbstmeister

Dank des Patzers von Borussia Dortmund beim VfL Bochum ist dem FC Bayern die Herbstmeisterschaft kaum noch zu nehmen. "Das heißt viel Gutes, aber wir müssen die Leistung am Dienstag gegen Stuttgart bestätigen", beschwichtigt Nagelsmann.
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Die Bayern bauten ihren Vorsprung an der Tabellenspitze auf sechs Punkte aus.
Die Bayern bauten ihren Vorsprung an der Tabellenspitze auf sechs Punkte aus. © IMAGO / ULMER

München - Julian Nagelsmann klatschte nach seinem Jubiläumssieg erleichtert mit Matchwinner Jamal Musiala ab. Der Nationalspieler hatte seinem Chef als jüngstem Bundesliga-Trainer der Geschichte den 100. Erfolg geschenkt - und Bayern München drei Big Points im Titelkampf. Nach dem schwer erkämpften 2:1 (1:1) gegen einen mutigen FSV Mainz 05 und dem Patzer von Rivale Dortmund ist dem Rekordchampion die Herbstmeisterschaft nur noch rein rechnerisch zu nehmen.

Julian Nagelsmann antwortete nach dem Spiel mit einem knappen "Ja, das kann man so sagen" auf die Frage, ob der eigene Sieg durch das Remis des Erzrivalen versüßt werde. "Wir sind jetzt nicht mehr nur vier, sondern sechs Punkte vorn. Das heißt viel Gutes, aber wir müssen die Leistung am Dienstag gegen Stuttgart bestätigen", sagte der gebürtige Landsberger mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

Müller kritisch: "Haben uns das Leben selbst schwer gemacht"

Dabei war der Sieg gegen die Rheinhessen alles andere als ein Selbstläufer. "Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. Diese Spiele hat man immer mal, das ist menschlich", sagte Thomas Müller bei "Sky": "Mainz ist in dem, was sie machen, top. Die haben sich die ganze Woche auf uns vorbereitet." Und dennoch langte es für einen "typischen Bayern-Sieg", wie der Mainzer Stefan Bell klagte: "Denen reichen 20 gute Minuten. Das tut echt weh."

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Vor den letzten beiden Spielen des Jahres in Stuttgart und gegen Wolfsburg haben die Münchner sechs Punkte Vorsprung auf den BVB, dazu die um 18 Treffer bessere Tordifferenz. Nagelsmann erreichte die 100-Siege-Marke mit 34 Jahren als mit Abstand jüngster Coach, musste aber lange zittern.

Karim Onisiwo (22.) schockte ihn mit der verdienten Gäste-Führung. Kingsley Coman (53.) glich aus, ehe Musiala (74.) zuschlug. "Wir haben es nicht geschafft, über das ganze Spiel das Tempo und den Druck aufrechtzuerhalten", sagte Onisiwo.

Mainz hadert nicht gegebenem Elfmeter hinterher

Nagelsmann warnte kurz vor dem Anpfiff noch einmal eindringlich vor den "sehr gefährlichen" Mainzern: "Das ist eine Top-Mannschaft, total eingespielt, ein unangenehmer Gegner." In der Tat. Die 05er stellten eine äußerst schwer zu überwindende Dreier- bzw. Fünferkette. Ihr Mittelfeld erzwang im Münchner Achter- und Zehner-Raum zahlreiche Ballverluste und schaltete hellwach um.

Die größte Gelegenheit der Anfangsphase gehörte zwar den Bayern, als ein abgefälschter Schuss von Alphonso Davies knapp vorbei strich (10.). Doch Mainz befreite sich ein ums andere Mal aus dem Klammergriff. Und die Bayern hatten sogar Glück, dass Schiedsrichter Benjamin Cortus einen Tritt von Dayot Upamecano gegen Jae-Sung Lee nicht mit einem Strafstoß ahndete (19.). "Das ist eher ein Elfer als nicht gepfiffen", sagte 05-Sportchef Martin Schmidt.

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Doch das 0:1 war damit nur aufgeschoben. Im Pressing erzwang Mainz mal wieder einen Fehlpass, diesmal von Coman. Jonathan Burkardt flankte im Strafraum auf Onisiwo, den Corentin Tolisso nicht energisch genug bedrängte - er vollstreckte per Kopf. Wer erwartet hatte, dass sich Mainz nun zurückziehen und die Bayern wütend anrennen würden, sah sich getäuscht. Die Rheinhessen setzten sich sogar phasenweise in der gegnerischen Hälfte fest.

Coman und Musiala drehen die Partie für Bayern

"Wenn man die Situation in der Halbzeit sieht: Wir waren 0:1 hinten und hätten schon unser drittes Spiel in dieser Saison verloren. Die Reaktion darauf war genau richtig, das wünscht man sich natürlich auch. In der zweiten Halbzeit haben wir uns den Sieg verdient, deswegen gehen wir auch glücklich ins Wochenende", meinte Müller nach Abpfiff.

Nach dem Seitenwechsel wirkten die Hausherren wacher und präziser in ihren Angriffsaktionen. Robert Lewandowski, der einen äußerst schweren Stand hatte, und Coman fehlte bei ihren Kopfballchancen (beide 49.) noch die Präzision. Nach einem 50-Meter-Traumpass hinter die Mainzer Kette von Tolisso schloss Coman kurz darauf aber alleine vor Torwart Robin Zentner eiskalt ab.

Der Druck des Favoriten nahm bald weiter zu und wurde schließlich zu groß. Nach Zuspiel von Benjamin Pavard ließ Musiala an der Strafraumgrenze den herausrückenden Jean-Paul Boetius aussteigen und vollendete mit Übersicht.

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