CL-Favoriten im Check: Bayerns Konkurrenz ist stark wie lange nicht

Am Dienstag startet die Champions League in die K.o.-Phase. Auch der FC Bayern darf sich Chancen auf den Titel ausrechnen, doch die Konkurrenz ist in diesem Jahr so stark wie wohl schon lange nicht mehr. Die CL-Favoriten im Check.
Bernhard Lackner |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Auf ihnen Ruhen die Hoffnungen des FC Bayern: Die Offensive um Weltfußballer Robert Lewandowski soll die Münchner in der Champions League weit führen.
Auf ihnen Ruhen die Hoffnungen des FC Bayern: Die Offensive um Weltfußballer Robert Lewandowski soll die Münchner in der Champions League weit führen. © IMAGO / ULMER

München - Es geht wieder los: Nach zweieinhalbmonatiger Pause erklingt am Dienstagabend endlich wieder die Champions-League-Hymne! Gleich zum Auftakt in die K.o.-Phase wartet die Königsklasse mit dem Kracher zwischen Paris Saint-Germain und Real Madrid auf, am Mittwoch startet auch der FC Bayern beim FC Salzburg ins Achtelfinale (21 Uhr/DAZN und im AZ-Liveticker).

Insgesamt 16 Teams haben die Gruppenphase überstanden und können sich zumindest theoretische Chancen auf den Henkelpott ausrechnen - die einen mehr, die anderen weniger. Vor dem Start in die K.o.-Phase nimmt die AZ die Favoriten unter die Lupe:

FC Chelsea

Nach dem eher unerwarteten Triumph im Vorjahr zählt Chelsea in dieser Saison zum Kreis der Favoriten in der Königsklasse und qualifizierte sich mit 13 Punkten als Gruppenzweiter hinter Juventus Turin fürs Achtelfinale. In den vergangenen Monaten musste sich Trainer Thomas Tuchel allerdings mit allerlei Problemen herumschlagen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

So äußerte etwa Sommer-Neuzugang Romelu Lukaku im Winter ohne Rücksprache mit dem Verein in einem ausführlichen TV-Interview seinen Wechselwunsch zu Inter Mailand und kritisierte offen die Taktik des Trainers, der ihn nach diesem Affront zwischenzeitlich aus der Mannschaft nahm. Auch sportlich läuft's nicht ganz rund: In der Liga belegt Chelsea zwar Platz drei, die Meisterschaft ist mit 16 Punkten Rückstand auf Tabellenführer ManCity aber gelaufen.

In der Runde der letzten 16 haben die Blues mit OSC Lille aber ein äußerst dankbares Los erwischt - das Viertelfinale dürfte damit so gut wie gesichert sein.

Paris Saint-Germain

PSG hat sich über Jahre hinweg eine Weltauswahl zusammengekauft - eine wirkliche Mannschaft ist die Star-Truppe aus der französischen Hauptstadt aber keineswegs. Schon in der Gruppenphase leistete Paris Dienst nach Vorschrift und qualifizierte sich mit elf Punkten als Gruppenzweiter hinter ManCity einigermaßen glanzlos fürs Achtelfinale. In der heimischen Ligue1 belegt das Team von Trainer Mauricio Pochettino zwar Platz eins, wird dort mangels ernstzunehmender Konkurrenz aber kaum gefordert.

Von den namhaften Sommer-Neuzugängen ist keiner so wirklich eingeschlagen, auch Mega-Star Lionel Messi (nur zwei Liga-Tore in 14 Spielen) blieb insgesamt weit hinter den Erwartungen zurück. Nominell zählt PSG dennoch zu den stärksten Mannschaften Europas - gegen eine solche Qualität muss man erst einmal bestehen. Im Achtelfinale hat Paris mit Real Madrid aber ein schweres Los erwischt.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Real Madrid

Wie in jeder Saison zählen die Königlichen - allein schon aus ihrem Selbstverständnis heraus - zu den Favoriten in der Champions League. Nachdem Real seit dem Abgang von Cristiano Ronaldo 2018 international regelmäßig hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, stehen die Chancen auf den Titel in diesem Jahr so gut wie lange nicht.

Defensiv ist der Abgang des langjährigen Kapitäns Sergio Ramos durch die Verpflichtung von David Alaba sehr gut kompensiert worden, im Mittelfeld ziehen noch immer die Routiniers Toni Kroos, Luka Modric und Casemiro die Fäden. Offensiv ruhen die Hoffnungen auf Superstar Karim Benzema und Vinicius Jr., der in dieser Saison endgültig den Durchbruch geschafft hat. Das Team von Carlo Ancelotti verfügt nicht nur über jede Menge Qualität, sondern auch über enorme Erfahrung.

Insbesondere die Ü30-Generation dürfte nicht mehr allzu häufig die Möglichkeit auf den Champions-League-Titel bekommen und daraus eine Portion Extra-Motivation ziehen. Im Achtelfinale geht's allerdings gegen das Star-Ensemble von Paris Saint-Germain.

FC Liverpool

Auch der FC Liverpool darf sich berechtigte Hoffnungen machen, nach 2019 erneut und zum siebten Mal insgesamt den Henkelpott zu holen. Wie die Bayern holte sich auch das Team von Jürgen Klopp in einer durchaus anspruchsvollen Gruppe mit Atlético Madrid, dem FC Porto und AC Milan mit der Maximalausbeute von 18 Punkten den Gruppensieg.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Die "Reds" haben das intensive Gegenpressing-System von Jürgen Klopp schon seit Jahren verinnerlicht und verfügen in sämtlichen Mannschaftsteilen über eine enorme Qualität. Insbesondere die Offensive mit Mohamed Salah, Sadio Mané, Roberto Firmino, Diogo Jota und Winter-Neuzugang Luiz Díaz zählt zu den besten der Welt. In der Runde der letzten 16 trifft Liverpool aber auf Inter Mailand - ein undankbarer Gegner!

Manchester City

Der Vorjahres-Finalist ist auch in dieser Saison einer der Top-Favoriten auf den Titel. Das Team von Pep Guardiola setzte sich in einer Gruppe mit Paris Saint-Germain, RB Leipzig und dem FC Brügge als Erster durch und ist in der Premier League als Tabellenführer mit neun Punkten Vorsprung auf den FC Liverpool klar auf Kurs Richtung Titelverteidigung.

Die "Skyblues" sind mittlerweile eine über Jahre gewachsene Mannschaft und verfügen im Kader sowohl in der Breite als auch in der Tiefe über eine enorme Qualität. Wenn sich Guardiola in den entscheidenden Momenten nicht wieder verkünstelt - in München weiß man, was gemeint ist -, dann wird der Titel auch und vor allem über City führen. Im Achtelfinale hat Manchester mit Sporting Lissabon ein äußerst dankbares Los erwischt.

FC Bayern

Und was ist mit den Bayern? Nachdem in der vergangenen Saison bereits im Viertelfinale Schluss war, will der Rekordmeister in diesem Jahr in der Champions League wieder angreifen. Mit dem FC Salzburg wartet im Achtelfinale einer der großen Underdogs auf die Münchner, die bei der 2:4-Niederlage beim VfL Bochum am Samstag aber nicht zum ersten Mal in dieser Saison massive Schwächen in der Defensive offenbarten.

In der Spitze zählt der Kader der Bayern zu den besten Europas, allzu viele Ausfälle lassen sich allerdings nicht kompensieren. Aktuell fallen insbesondere die Abwesenheiten von Manuel Neuer (Meniskus-OP), Leon Goretzka (Patellasehnenprobleme) und Alphonso Davies (Anzeichen einer Herzmuskelentzündung) schwer ins Gewicht.

Klar ist: In der Offensive gehören die Bayern zu den gefährlichsten Teams Europas und müssen sich vor niemandem verstecken. Wenn sie sich aber wirklich Chancen auf den Titel ausrechnen wollen, müssen alle fit bleiben und die Defensivschwächen abgestellt werden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.