Champions League: Carlo Ancelotti vom FC Bayern spielt bei Ex-Verein PSG

München - Das Spiel gegen Paris Saint-Germain (Mi., ab 20:45 Uhr ZDF, Sky und im AZ-Liveticker) ist nicht nur für den FC Bayern ein ganz Besonderes mit dem Duell Altreich gegen Neureich. Auch Trainer Carlo Ancelotti verknüpft mit PSG ganz besondere Emotionen, schließlich trainierte er die Hauptstädter von Januar 2012 bis Sommer 2013.
Doch von Mega-Transfers wie in diesem Sommer mit 222-Millionen-Mann Neymar und 180-Millionen-Juwel Kylian Mbappé war damals noch keine Spur. Stattdessen wurde viel auf die eigene Jugend gesetzt. Einer, der unter Ancelotti debütierte, spielt auch heute noch eine wichtige Rolle: Adrien Rabiot. Im Alter von 17 Jahren gab der Mittelfeldmann sein Debüt für PSG und ist trotz zahlreicher Mega-Investments immer noch gesetzt. In der laufenden Saison bestritt er neun Spiele und erzielte bereits zwei Treffer.
Außerdem holte Ancelotti den jungen Marco Verratti nach Paris und formte ihn zu einem Mittelfeldlenker, der inzwischen in der Weltklasse angekommen ist. Im Sommer gab es zahlreiche Gerüchte, wonach Ancelotti seinen Ziehsohn nach München lotsen wollte. Schlussendlich kam der Transfer aber nicht zustande, stattdessen zieht der italienische Nationalspieler im Pariser Mittelfeld weiter die Fäden und füttert das Offensivtrio um Neymar, Mbappé und Edinson Cavani mit Vorlagen.
Ancelotti beobachtet Ex-Spieler
Den Weg seiner ehemaligen Spieler verfolgt der Italiener aber noch ganz genau. "Ich beobachte, was Adrien Rabiot macht, der in dieser Saison noch einmal eine neue Dimension erreichen wird. Als Rabiot 17 Jahre alt war, hat er sein erstes Spiel gegen Bordeaux gemacht. Danach debütierte Kingsley Coman, der jetzt bei uns in München spielt. Ich denke auch an Alphonse Aréola, Mike Maignan, der jetzt bei OSC Lille spielt, oder Leipzigs Neuzugang Jéan-Kevin Augustin. Es gab damals sehr gute Jugendspieler in der Akademie", sagte Ancelotti der französischen Zeitung Le Figaro.
Immerhin die französische Meisterschaft holte der Italiener mit seinem Team, das damals noch mit deutlich weniger Anspruch unterwegs war. Im Rückblick bereut er nur eine Sache in der französischen Hauptstadt: "Das Ende meiner Geschichte bei PSG. Ich hatte zum Schluss keine gute Einstellung, weil ich den Klub verlassen wollte (zu Real Madrid, d. Red.). PSG wollte aber, dass ich bleibe. So hatten wir einige Probleme. Das war eine schwierige Zeit, und mein Verhältnis zu Nasser (Al Khelaifi, PSG-Präsident) war kompliziert."
Mit 2,14 Punkten im Schnitt ist Paris die dritterfolgreichste Station von Ancelottis langer Trainerlaufbahn. Nur bei Real Madrid und aktuell in München holte der 58-Jährige im Schnitt mehr Punkte.
"Grammatik ist kompliziert"
Apropos München: Das Verhältnis zu den Bayern-Bossen Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß sei exzellent, erklärt Ancelotti. Dafür verantwortlich sei, dass beide Bosse früher selbst auf dem Platz standen und das Geschäft kennen. Auch in München fühlt er sich pudelwohl: "München ist eine schöne Stadt, die Menschen respektieren dich. Du kannst auch mal ins Kino oder ins Restaurant gehen, ohne gestört zu werden."
Nur mit der deutschen Sprache wird das Sprachengenie (Englisch, Italienisch, Spanisch, Französisch) nicht so richtig warm. "Ich habe dreimal wöchentlich Unterricht, aber die Grammatik ist kompliziert", klagt der 58-Jährige.
Lesen Sie hier: Ex-Bayer Ismaël - "Paris ist der klare Favorit“