Carlo Ancelotti: So tickt der neue Trainer des FC Bayern

Carlo Ancelotti wird neuer Trainer des FC Bayern. Von ehemaligen Spielern wie Cristiano Ronaldo oder Toni Kroos ist nur das Beste über den Italiener zu hören. Ein Porträt.
von  SID
Carlo Ancelotti, ein Gentleman an der Seitenlinie. Der Italiener wird neuer Trainer beim FC Bayern.
Carlo Ancelotti, ein Gentleman an der Seitenlinie. Der Italiener wird neuer Trainer beim FC Bayern. © firo/augenklick

München - Es ist erst ein paar Tage her, da sagte Carlo Ancelotti ein paar bemerkenswerte Sätze. "Ich werde nächste Saison wieder Trainer sein", war einer davon, dann ergänzte der Italiener: "Ich habe Lust, noch mal die Champions League zu gewinnen. Ich werde bei einem Klub trainieren, der in der Lage ist, das zu schaffen." Offensichtlich glaubt Ancelotti, dass er mit Bayern München zum vierten Mal in seiner Laufbahn die wichtigste Trophäe im Vereinsfußball holen wird.

Ancelotti war seit Mai, seit seinem erzwungenen Abschied bei Real Madrid, ein willkommenes Spekulationsobjekt. Bald jede Woche wurde er durch ein neues Dorf getrieben, kein Wunder bei einem Mann mit seinen Meriten. Zuletzt war unter anderem Manchester United in der Verlosung, auch Real soll wieder interessiert gewesen sein. Dazu kamen Aussagen wie jene im Independent: "Die Premier League ist in Sachen Atmosphäre und Umfeld die beste. Ich würde gerne zurückkommen."

 

Ancelotti holte dreimal die Champions League

 

Nun also ist es die selbsternannte "Weltstadt mit Herz", in die es den Weltbürger Ancelotti zieht. Ansonsten hat er fast alles schon gesehen, er hat in Rom und Mailand gespielt, er hat den AC Mailand trainiert, den FC Chelsea in London, das Scheich-Projekt Paris St. Germain und zuletzt eben Real, das ultimative Spektakel. Wo er war, war er erfolgreich, nicht immer dauerhaft super-super-super erfolgreich, aber unter anderem hat er eben dreimal die Champions League gewonnen.

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Und dort, wo er war, schwärmen sie noch heute über ihn. "Er konnte die Erfolgsbedingungen am besten mixen: die taktische Idee, das Menschliche, was gerade bei Real Madrid nicht so einfach ist. Als er ging, waren alle traurig - auch die, die nicht gespielt haben und Grund gehabt hätten, ihn dafür zu kritisieren. Es fiel kein negatives Wort über ihn. Das ist außergewöhnlich", sagte etwa Toni Kroos neulich in einem Interview mit der Zeit.

 

Ronaldo über Ancelotti: "Ein genialer Typ"

 

Auch der Ego-Shooter Cristiano Ronaldo weint Ancelotti, dem Gemütsmensch aus der Emilia-Romagna, mehr als nur eine Träne nach. "Er war eine unglaubliche Überraschung", berichtete er in einem Interview mit ESPN, "ich dachte am Anfang, dass er härter sei, etwas arrogant. Es war das Gegenteil. Er ist wie ein großer Bär, ein genialer Typ, sehr sensibel. Er sprach täglich mit uns. Nicht nur mit mir, sondern mit allen. Er hatte Spaß mit uns."

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Ancelotti spricht vier Sprachen, neben Italienisch auch Französisch, Englisch und Spanisch. Die vergangenen Monate hat er vorwiegend im kanadischen Vancouver verbracht, der Heimatstadt seiner zweiten Ehefrau: Mit der Geschäftsfrau Mariann Barrena McClay, mit der seit Juli 2014 verheiratet ist. Von seiner ersten Frau Luisa, mit der er die Kinder Katie und Davide hat, hatte er sich 2008 nach 25 Jahren Ehe getrennt.

Für den Fall, dass sie beim FC Bayern nun Guardiola die ein oder andere Träne nachweinen - Cristiano Ronaldo würde wohl sagen: Freut Euch auf Carlo. "Er ist eine großartige Person und ich wünsche mir nur, das jeder Spieler die Möglichkeit hat, mit ihm zu arbeiten, denn er ist ein fantastischer Typ und Trainer. Ich vermisse ihn sehr."

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