Bemerkenswerte Aussagen: Bayern-Coach Nagelsmann spricht über den Druck der letzten Wochen
München - Am Samstag kann der FC Bayern die zehnte Meisterschaft in Folge fix machen – und das ausgerechnet im Spitzenspiel gegen Dauer-Rivale Borussia Dortmund (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker)! Von großer Euphorie ist an der Säbener Straße aber wenig zu sehen.
Zu sehr steht man beim Rekordmeister noch unter dem Eindruck der vergangenen Wochen. Nachdem man sich schon aus dem DFB-Pokal verabschiedet hatte, war gegen Villarreal auch in der Champions League Schluss. Zu wenig für die eigenen Ansprüche, Meisterschaft hin oder her.
FC Bayern: Julian Nagelsmann hatte zuletzt viel um die Ohren
Zu allem Überfluss kamen zuletzt noch Spekulationen um einen Abgang von Robert Lewandowski auf, auch Serge Gnabrys Zukunft ist noch immer offen. Keine einfache Zeit für die Bayern und Trainer Julian Nagelsmann, der zuletzt ungewohnt offen über Morddrohungen gegen sich und seine Mutter sprach.
Die vergangenen Wochen dürften die bislang schwierigsten in der Karriere des erst 34-jährigen Übungsleiters gewesen sein. Am Donnerstag gab der gebürtige Landsberger einen Einblick in seine Gefühlswelt und ließ dabei durchblicken, dass die jüngsten Ereignisse durchaus an seinem Nervenkostüm gezerrt haben.
Ich liebe den Job, Fußball-Trainer zu sein. Aber es gibt sicherlich schönere Momente als die letzten drei Wochen.
"Mich trüben die letzten zwei Wochen. Nicht nur die Ergebnisse, sondern auch viele Dinge drumherum, die mich beschäftigen und meine Euphorie ein bisschen runterdrücken", gab der Bayern-Coach unumwunden zu. Das heiße zwar nicht, dass er sich nicht auf seine erste Meisterschaft freue, aber: "Wenn ich die nicht holen würde, dann wäre ich hier nicht mehr Trainer. Aus beruflicher Perspektive ist das natürlich wichtig", sagte Nagelsmann mit einem Augenzwinkern.
Bayern-Coach Julian Nagelsmann: "Ich werde meinen Stil nicht großartig verändern"
Auch sonst machte der Bayern-Coach keinen Hehl daraus, dass er zuletzt doch deutlich unter Druck gestanden habe. "Wenn man erfolgreich ist, macht der Beruf natürlich immer mehr Spaß, es sabbeln weniger Leute dazwischen. Ich liebe den Job, Fußball-Trainer zu sein. Aber es gibt sicherlich schönere Momente als die letzten drei Wochen", witzelte Nagelsmann.
Nach Abschluss der Saison kündigte Nagelsmann eine Analyse an, bei der so einiges auf den Prüfstand kommen soll. "Man hinterfragt alle möglichen Sachen. Wir werden etwas anpassen, aber ich werde meinen Stil nicht großartig verändern", so der Bayern-Coach: "Ich werde in der nächsten Saison versuchen, die Dinge, die nicht so gut gelaufen sind, zu verbessern, und die Dinge, die gut gelaufen sind, beizubehalten."
Vorerst gilt es aber noch, im Spitzenspiel gegen den BVB die Meisterschaft fix zu machen. Eine einmalige Möglichkeit, auch wenn die Stimmungslage an der Säbener Straße anderes vermuten lässt.
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