Bayerns Mané-Rätsel: Gelingt in Augsburg die Befreiung?

Bayerns neuer Sturm-Superstar spielt seit seinem Wechsel vom FC Liverpool noch nicht konstant auf Top-Niveau. Woran liegt's? "Er muss in gewisse Abläufe reinkommen", sagt Julian Nagelsmann.
Autorenprofilbild Maximilian Koch
Maximilian Koch
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
4  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Eine bezeichnende Szene für die fehlende Harmonie im Bayern-Sturm: Sadio Mané (hinten) und Thomas Müller kollidieren im Spiel gegen den FC Barcelona und vergeben so eine gute Chance.
Eine bezeichnende Szene für die fehlende Harmonie im Bayern-Sturm: Sadio Mané (hinten) und Thomas Müller kollidieren im Spiel gegen den FC Barcelona und vergeben so eine gute Chance. © Peter Kneffel/dpa

München - Es ist das Schicksal eines jeden Stürmers – speziell, wenn er bei einem Topklub wie dem FC Bayern spielt und Woche für Woche Tore erwartet werden: Dann tickt die Uhr gnadenlos, die Minuten ohne Treffer werden präzise gezählt, sie summieren sich. Tick-tack, tick-tack. Bis endlich die Erlösung vor dem Tor gelingt.

Bei Sadio Mané (30) sind es inzwischen 286 torlose Minuten, sein letzter Treffer gelang ihm in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Viktoria Köln am 31. August.

Warum hat Mané nach gutem Start seine Form verloren?

In der Bundesliga blieb er seit seinen beiden Toren in Bochum am 21. August ohne jede Torbeteiligung, in der Champions League steht er nach zwei Partien bei null Treffern und null Assists. Tick-tack, tick-tack. Und es stellt sich die Frage, warum der Angreifer nach gutem Saisonstart (vier Tore in vier Spielen) seine Form verloren hat.  Das große Mané-Rätsel.

"Ich weiß, dass ich es besser kann", sagte der Senegalese nach dem 2:0-Sieg in der Königsklasse gegen den FC Barcelona, als er kurz nach Mitternacht als letzter Bayern-Spieler durch die Mixed Zone lief: "Ich werde schon bald wieder zeigen, was ich kann. Man muss sich jetzt keine Sorgen um mich machen."

FC Bayern: Am Samstag ist von Sadio Mané eine Reaktion gefragt

Mané hat sein Lächeln, seine positive Art trotz der Mini-Krise nicht verloren, er stellt den Erfolg der Mannschaft in den Mittelpunkt. Klar, ergänzte Mané, er denke natürlich schon über die Minuten ohne Tor und Vorlage nach, aber: "Am Ende ist es wichtig, dass wir gewinnen."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Das gelang gegen Barça, weil in der Offensive andere Bayern-Stars wie Torschütze Leroy Sané oder Jamal Musiala gut drauf waren. "Die Leistung der Mannschaft war fantastisch heute", sagte Mané: "Wir haben heute eine gute Reaktion gezeigt, und Samstag geht's weiter."

Am Samstag, im kleinen Derby beim FC Augsburg (15.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker), ist nun auch eine Reaktion von Mané gefragt. Der 32-Millionen-Euro-Neuzugang vom FC Liverpool sucht noch immer seine ideale Position auf dem Platz, die Harmonie im Zusammenspiel mit den Kollegen fehlt. Bezeichnend war die Szene in der Partie gegen Barcelona, als Mané und Thomas Müller kurz vor der Halbzeit im Strafraum kollidierten und so eine gute Chance vergaben.

Gegen den FC Barcelona spielte Sadio Mané auf links

Dabei hatte es Trainer Julian Nagelsmann in der Champions League mit einer taktischen Änderung probiert. Mané agierte nicht im Sturmzentrum wie bisher, sondern auf dem linken Flügel, dort also, wo er bei Liverpool seine besten Leistungen zeigte. "Ich habe fast mein ganzes Leben auf der linken Seite gespielt, deshalb war das für mich kein Problem", sagte Mané. Allein: Es sorgte nicht für eine Formverbesserung.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

"Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben", sagte Nagelsmann und nahm Mané in Schutz: "Er wird unserem Spiel seinen Stempel aufdrücken." Gleichzeitig räumte der Coach allerdings ein, dass die Feinabstimmung noch nicht passt: "Er ist ein Neuzugang, der in gewisse Abläufe natürlich noch reinkommen muss."

Das gilt generell für die Bayern-Offensive. Ohne Robert Lewandowski ist die Mannschaft zwar flexibler geworden und schwerer auszurechnen, doch in einigen Partien wurde bereits deutlich, dass ein Zielspieler fehlt, der den Ball letztlich über die Linie drückt und den Mitspielern als Orientierungspunkt dient.

FC Bayern: Nagelsmann fordert von Mané positive Arroganz

Mané hatte bei Liverpool stets Topstürmer wie Roberto Firmino und Mohamed Salah an seiner Seite, so konnte er auch mal aus der Tiefe oder über den Flügel kommen.

Neben den taktischen Aspekten spielt ebenso das Selbstvertrauen eine wichtige Rolle. Nagelsmann fordert von Mané "mehr Vertrauen in seine Fähigkeiten als Führungsfigur". Der Stürmer dürfe ruhig "positiv arroganter auftreten", er sei "manchmal vielleicht zu kritisch. Dass er einen Tick zu viel nachdenkt", erklärte der Coach. Und Mané selbst meinte: "Ich bin ein sehr seriöser Kerl. Mein Gesicht sieht sehr ernst aus, aber ich bin sehr glücklich."

Ein Tor in Augsburg würde ihn freilich noch glücklicher machen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Südstern7 am 16.09.2022 23:21 Uhr / Bewertung:

    "Einfach die Sache mit dem Tiefpunkt, und noch ein weiterer Tiefpunkt. Ich kann diesen Sch... nicht mehr hören. Ja ihr! Ihr sitzt hier gemütlich und habt drei Weizenbier getrunken. Alles immer in den Dreck ziehen, ich lass mir das nicht mehr gefallen ..."

    Sagt Tante Käthe.

    Und ich sag, dass wir den Mané ankommen lassen sollten. Der Junge ist gerade 2 Monate hier und ich darf daran erinnern, dass die meisten Stars Eingewöhnungszeit brauchten, ehe sie ihren Platz fanden. Zudem spielt der Mané doch gut. Wie er das Bällchen streichelt und ein Auge für die Mitspieler hat, das ist schon zum mit der Zunge schnalzen. Keine Tore? Er hat 5 Tore - und einige hauchdünne Abseits. Das lässt Coman und Gnabry vor Neid erblassen. Und wie Radio Pähl schon feststellt: Nicht jeder gute Fußballer schießt automatisch Tore wie am Fließband, da gibt es durchaus auch andere Kriterien. Es gibt sogar einen Ex-Spieler, der schoss hunderte Fließband-Tore und einige zweifeln noch immer an seiner Platzreife.

  • Ivan1 am 16.09.2022 11:55 Uhr / Bewertung:

    Verstehe die (mediale) Panikmache nicht: Mané hatte bislang einen tollen Einstand, und viel Pech bei den aberkannten Toren. Ansonsten wären es bereits 9 oder 10. Was will man mehr?

    Ausserdem muss sich das ganze Team noch finden und die Abläufe im Spiel neu internalisieren. Mané bringt alles mit, um bei Bayern eine Legende zu werden: Humor, Bescheidenheit, ein grosses Herz, Tempo und unglaubliches fussballerisches Können.

    Warten wir doch ab, wie es dann im Frühjahr 2023 aussieht. Ist ja nicht so, als hätte der FCB irgendwo den Anschluss verpasst. Potenzial noch besser zu spielen ist vorhanden. Ich bin überzeugt, dass werden sie in Bälde auch auf den Platz bringen.

  • Heinrich H. am 16.09.2022 09:32 Uhr / Bewertung:

    ......auch für die Sportler gilt, man sollte auch einmal etwas Geduld haben, es sind ja keine Maschinen. Anderes Land, andere Nebenspieler, anderes Leben, die Bayern werden noch viel Freude mit diesem Spieler haben !!!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.