Bayern-Star Kimmich: Mentalitätsmonster mit Veilchen und Stress mit dem Gegner
München – In der Champions League schwirrt nach Spielschluss oft die inoffizielle Abkürzung "MOTM" durchs Stadion. Kurz gesagt heißt das "man of the match". Also der beste Spieler der vorherigen 90 Minuten bekommt einen kleinen Pokal. Beim Spiel vom FC Bayern bei Inter Mailand (2:0) war das verdientermaßen Leroy Sané.
Doch auch Joshua Kimmich hätte mit gutem Gewissen den Pokal am Ende in den Händen halten können. Grund genug, hier eine eigene "MOTM" Verleihung zu starten. Diesmal aber als "Mentalitätsmonster of the match".
Kimmich gezeichnet vom Bayern Spiel
Diesen Titel hätte sich Kimmich auf jeden Fall gesichert. Denn nach der Partie sah der Mittelfeld-Mann ganz schön gezeichnet aus. Er hätte gerade auch von einem Box-Kampf kommen können. Sein rechtes Auge schmückte ein ansehnliches Veilchen. Nach einem Zweikampf mit Team-Kollege Marcel Sabitzer passierte es.

Mentalitätsmonster Joshua Kimmich
Doch Kimmich ließ sich auf dem Platz nichts anmerken. Er spielte eine klasse Partie. Sein Traumpass zum 1:0 durch Sané klappte noch mit vollem Durchblick, da das Foul erst später passierte. Aber auch in der zweiten Hälfte zog Kimmich alle Fäden. Er hätte sich guten Gewissens auswechseln lassen können, zog aber voll durch. Ein absolutes Mentalitätsmonster und auch Team-Kollegen, Verantwortliche und die Medien zeigten sich begeistert.
Kimmich und Lautaro Martínez – ein Duell ohne Zärtlichkeiten
Auch nach Abpfiff war Kimmich noch auf "Betriebstemperatur". Denn neben seinem Dasein als Strippenzieher im Mittelfeld geriet er immer wieder mit Inter Stürmer Laurato Martinez aneinander. Ein kleiner Schubser hier, ein etwas unnötiger Zweikampf da. Die beiden waren auf dem Platz keine Freunde.
Nach Abpfiff stapfte Laurato direkt zu Kimmich und hauchte ihm vermutlich keine Zärtlichkeiten ins Gesicht. Schiedsrichter Clement Turpin und Thomas Müller mussten die beiden Zankäpfel trennen. Konsequenzen gab es keine und Kimmich gab nach Abpfiff direkt Entwarnung. "Mir geht‘s gut. Bis Samstag bin ich wieder fit".
Kimmich ist der Dauerläufer beim FC Bayern
Das war gut zu hören, denn Kimmich wird gebraucht. Ein Blick in die Statistik bestätigt die verdiente Auszeichnung. Kimmich ist der Dauerläufer beim FC Bayern. Mit acht Einsätzen in allen Wettbewerben und 670 gespielten Minuten ist er der am meisten eingesetzte Spieler beim FC Bayern. (Sadio Mané folgt mit 642 Minuten). Das weiß auch Bayern Trainer Julian Nagelsmann, der im Mittelfeld nun wirklich die Qual der Wahl hat, wen er aufstellen soll.
Nagelsmann kommt an Kimmich nicht vorbei
An Kimmich kommt er kaum vorbei. Das liegt auch an der Entwicklung, die der Bayern-Mann genommen hat: "Letzte Saison hatte er in meinen Augen oftmals eine zu tiefe Position. Jetzt hat Josh eine sehr gute Position und ist auch im Offensivpressing sehr gut."
Und so wird er auch beim Spiel gegen den VFB Stuttgart (15.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveicker) mit ziemlicher Sicherheit wieder auflaufen und wer weiß, vielleicht gibt es ja eines Tages wirklich den Titel "Mentalitätsmonster of the match" zu vergeben.