Kolumne

Bayern-Legende sicher: "Eberl wird in den kommenden Jahren ein moderner Uli Hoeneß werden"

In seiner AZ-Kolumne lobt Jean-Marie Pfaff den Sportvorstand des FC Bayern, Max Eberl - gleichzeitig sieht er Probleme in der Transferpolitik: "Hilfreich, wenn man die personellen Baustellen geschlossen hätte."
Jean-Marie Pfaff |
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Bayern-Sportvorstand Max Eberl soll den Rekordmeister umbauen, aber gleichzeitig zeitnah für neue Titel sorgen.
IMAGO/Lackovic Bayern-Sportvorstand Max Eberl soll den Rekordmeister umbauen, aber gleichzeitig zeitnah für neue Titel sorgen.

München - Der FC Bayern startet mit dem Pokalspiel bei Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm in die neue Saison. Die Spatzen sollten für die Münchner kein Stolperstein sein, richtig ernst wird es eine Woche später, wenn beim VfL Wolfsburg die neue Bundesliga-Saison beginnt. Dabei geht Bayern mit einer runderneuerten Mannschaft und einem neuen Trainer in diese Spielzeit.

Pfaff sieht Abschiede von Mazraoui und de Ligt kritisch

Sportvorstand Max Eberl hat in den vergangenen Wochen mit Hiroki Ito, João Palhinha und Michael Olise drei Spieler verpflichtet, die dem Verein in der neuen Saison sicher weiterhelfen werden. Vor allem der Portugiese hat dies im Testspiel gegen Tirol bereits unter Beweis gestellt. Olise ist erst kürzlich ins Training eingestiegen, seine Leistungen bei den Olympischen Spielen haben gezeigt, zu was er im jungen Alter von 22 Jahren schon fähig ist. Tragisch ist, dass sich Ito in der Vorbereitung einen Mittelfußbruch zugezogen hat und mehrere Wochen ausfällt.

Es bleibt die Frage, ob diese Transfers ausreichen, Bayern wieder auf das Niveau zu bringen, um Meister zu werden. Zumal man nun mit Noussair Mazraoui und Matthijs de Ligt zwei Stützen der vergangenen Jahre zu Manchester United abgegeben hat und der Transfer von Leverkusens Jonathan Tah nicht zustandegekommen ist. Wunschspieler Desiré Doué, bei dem eine Zusage nur eine Frage der Zeit schien, hat sich dann doch für einen Wechsel zu Paris Saint-Germain entschieden.

Pfaff: Eberl hat Probleme, mit denen sich Hoeneß seltener beschäftigen musste

Von außen betrachtet wirkt der Münchner Transfersommer etwas konfus, da auch immer noch im Raum steht, dass Spieler wie Leon Goretzka oder Kingsley Coman den Verein verlassen könnten. Vor Saisonstart wäre es hilfreich, wenn man den Großteil der personellen Baustellen geschlossen hätte.

Aber nicht falsch verstehen: Ich denke, dass Max Eberl einen guten Job macht. In der heutigen Zeit, in der alles in die Öffentlichkeit getragen wird, ist es deutlich schwerer, eine Saison zu planen und Transfers einzufädeln. Probleme, mit denen sich Uli Hoeneß zu seiner Zeit seltener auseinandersetzen musste. Denn in den 1980er oder 1990er Jahren gab es kein Internet, kein Social Media und keine so unruhige Medienlandschaft, in der ständig neue Gerüchte und Spekulationen publiziert werden.

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Deswegen kann ich die aufkommende Kritik an Eberl und seiner Transferpolitik nicht nachvollziehen. Er wird sich bei den Münchnern durchsetzen und ganz sicher in den kommenden Jahren ein moderner Uli Hoeneß werden. Uli hat den Verein aufgebaut und zu dem gemacht, was er heute ist - nämlich einer der größten Vereine der Welt. Eberl ist genau der Richtige, um den FC Bayern kurzfristig zu neuen Erfolgen zu führen und mittel- und langfristig weiterzuentwickeln und so aufzustellen, dass sich der Verein auf Dauer im Konzert der Großen behaupten kann.

Euer Jean-Marie

Der 70-Jährige ist einer der besten Torhüter der Geschichte. Er war belgischer Nationaltorwart (64 Einsätze) und stand beim FC Bayern zwischen 1982 und 1988 insgesamt 156 Mal zwischen den Pfosten. Pfaff war Vizeeuropameister 1980, WM-Vierter 1986, zudem drei Mal deutscher Meister und zwei Mal Pokalsieger. 1987 war er Welttorhüter. Für die Abendzeitung ist er als Kolumnist tätig.

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3 Kommentare
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  • Senf am 19.08.2024 07:36 Uhr / Bewertung:

    Bei allem was Uli Höneß getan hat und noch tut, ist er menschlich. Es ist gerade einmal zweieinhalb Jahre her, dass ein weinerlicher Herr Eberl sein Seelenleid vor Fussballdeutschland ausbreitete. Genau dieser um menschliches Verständnis bittende Herr Eberl stellt sich jetzt süffisant grinsend ins Fernsehen und demontiert einen Fußballer, wie er selbst niemals einer gewesen ist. Da fehlt sich viel zu einem Höneß!

  • Bayernfan69 am 17.08.2024 14:24 Uhr / Bewertung:

    "Eberl wird in den kommenden Jahren ein moderner Uli Hoeneß werden".
    Der hat nicht das Format, ein Uli Hoeneß zu werden. Ich bin seit mehr als 50 Jahren Bayernfan
    und habe nie erlebt, dass ein Spieler gemobbt wurde, wie gerade Leon Goretzka, der einen Vertrag
    bis 2026 hat. So etwas würde Uli Hoeneß niemals tun. Schlechter als die anderen Spieler ist Goretzka
    auch nicht, er hat jedes Recht zu bleiben. Ich schäme mich für Eberl und Freund.

  • Downy am 19.08.2024 16:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bayernfan69

    Eberl und Freund haben vom Aufsichtsrat den Auftrag innerhalb von 2 Jahren das Gehaltsvolumen um 20 % zu kürzen. Dies geschieht nicht nur mit Zustimmung von U.H., sondern sehr wahrscheinlich sogar auf dessen Wunsch, oder glaubst du im Ernst, der Aufsichtsrat beschließt etwas gegen Ulis Wille.
    Zu den überbezahlten Spielern zählen: Neuer, Müller Sané, Gnabry, Coman, Kimmich und Goretzka. Mit de Ligt wurde der erste abgegeben, die Verträge mit Neuer, und Müller lässt man wahrscheinlich nächste Saison auslaufen. Sollte es doch zu einer Verlängerung kommen, müssten sie erhebliche Abstriche beim Gehalt machen. Das Gleiche gilt für Kimmich und Sané. Beide sollen zwar gehalten werden aber nur bei deutlich geringerer Entlohnung. Bleiben noch Coman, Gnabry und Goretzka. Deren Verträge laufen noch länger. Bei Gnabry wartet man ab, da er momentan aufzublühen scheint und keinen Markt hat, Coman und Goretzka hingegen sollen den Verein verlassen.

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