Bayern-Boss Rummenigge: "Wir wollen Shaqiri nicht abgeben."
Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge spricht außerdem auf der US-Tour in Portland über den neuen Torhüter Reina sowie die Personalie Boateng. Plus über die weitere Vermarktungstrips. 2015 geht es im Sommer nach China.
Portland - Der vorletzte Tag der US-Tour des FC Bayern. Am Mittag kam Ehrenpräsident Franz Beckenbauer an, reiste zur Mannschaft ins „Westin“-Hotel. Währenddessen gab der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge eine Art Bilanz-Pressekonferenz in einem Nebenraum des Restaurants. Einen Tag vor dem Match der Guardiola-Truppe gegen die MLS-Allstars sprach Rummenigge über:
die US-Tour: „Die Ziele, die wir uns mit dieser Reise gesteckt haben, werden alle komplett erreicht. Wir haben den Namen Bayern München und damit auch die Bundesliga gut vertreten. Ich hatte ein gutes, interessantes Gespräch mit Pep Guardiola heute früh. Er sagte, solch eine Reise ist ein Muss für alle großen Klubs aus England, Italien, Spanien und auch einer aus Frankreich. Sie sind alle weltweit unterwegs. Den Globalisierungsprozess muss man mitmachen, den kann man nicht ignorieren. Insoweit ist es der richtige Weg, den wir hier bestritten haben.“
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weitere Fernreisen des FC Bayern: „Es ist geplant, dass wir kontinuierlich jedes Jahr gewisse Märkte, die wir für den FC Bayern und unsere Partner interessant halten, erschließen wollen. Da müssen wir mitschwimmen. USA ist ein wichtiger Markt, Asien auch, insbesondere dort China. Ich kann mir vorstellen, dass wir im nächsten Jahr in Asien aufschlagen werden. Wir haben glücklicherweise einen Trainer, der darin kein Problem sieht, der das komplett mitspielt. Er trainiert hier, bereitet die Mannschaft vor und lamentiert in keinster Art und Weise. Pep macht das wunderbar mit.“
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weitere USA-Trips: „Wir wollen eine gewisse Nachhaltigkeit erreichen. Wir werden nicht nur unsere erste Mannschaft hierher schicken. Die Damen-Mannschaft wird hierher kommen, Jugendmannschaften. Das Basketball-Team wird hier mal aufschlagen. Wir müssen eben einen Spagat machen zwischen dem Fußball und den wirtschaftlichen Aktivitäten, dem Marketing. Der Fußball wird bei uns immer eine dominante Rolle spielen, das wollen wir nicht infrage stellen.“
die Verpflichtung eines weiteren US-Profis neben Julian Green: „Dann müssten wir noch einen Inder, einen Japaner und einen Chinesen einstellen (lacht). Das werden wir mit Sicherheit nicht machen, nur um einen Medienzirkus zu veranstalten. Nur wenn ein Spieler wirklich FC Bayern-Qualität hat.“
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den Transfer von Torhüter Pepe Reina (31, der zuletzt vom FC Liverpool an den SSC Neapel ausgeliehen war): „Wir haben mit dem Spieler und dem FC Liverpool Einigung erzielt, wo er noch zwei Jahre unter Vertrag ist. Der Spieler soll in den nächsten Tagen zur Arztuntersuchung nach München kommen und seinen Vertrag unterschreiben.“ Die Ablösesumme für den WM-Teilnehmer soll laut der spanischen Sportzeitung „Marca“ bei drei Millionen Euro liegen, der Vertrag solle bis 2017 laufen.
die Gründe für den Transfer von Reina: „Wir wollen auf dieser Position für jede Eventualität gerüstet sein. In der vergangenen Saison hatten wir ein paar kleine Probleme, in Braunschweig musste unsere Nummer drei Lukas Raeder mal ins Tor, und im Finale des DFB-Pokals hat sich Manuel Neuer an der Schulter verletzt. Reina ist ein etablierter und erfahrener Spieler, der das Profil erfüllt, das von der sportlichen Leitung erarbeitet wurde. Er steht uns gut zu Gesicht – und er wollte unbedingt zum FC Bayern. Reina hatte Angebote von großen Klubs wie Arsenal oder Neapel. Aber er will das Abenteuer Bayern München. Und natürlich weiß er, dass Manuel Neuer die Nummer eins ist.“
die Zukunft von Tom Starke, bisher Neuers Stellvertreter: „Mit Tom ist gesprochen worden. Er hat hier einen Vertrag und mit diesen drei Torhütern gehen wir jetzt in die Saison. Damit ist das Torhüter-Thema komplettiert.“
das Interesse des FC Barcelona an Jérome Boateng: „Der Spieler hat einen Vertrag bis 2018, wir haben den Vertrag ja nicht umsonst verlängert vor ein paar Monaten. Es ist kein Thema, keine Diskussion. Es ist allerdings auch keiner auf ihn oder seinen Berater zugekommen. Da ist eine spanische Ente durch die Gegend geflogen.“
die Zukunft von Xherdan Shaqiri, der seine Zukunft noch offen lässt: „Man darf nicht vergessen: Er ist ein Spieler, der natürlich spielen möchte. Man darf auch nicht vergessen, dass er in der letzten Saison drei Mal verletzt war – Muskelverletzungen, die ihn zum Teil monatelang nicht zum Einsatz haben kommen lassen. Das Wichtigste ist jetzt, dass er gesund bleibt. Der Trainer ist überzeugt von ihm. Er mag den Spieler. Dementsprechend sehe ich hier keine Problematik. Es gab zuletzt Anfragen für Shaqiri von mehreren Klubs aus England und Italien. Ich habe aber keine Gespräche geführt. Wir haben kein Interesse, ihn abzugeben. Wir sind überzeugt, dass er bei uns eine gute Karriere machen kann.“