AZ-Ranking: Hermann Gerlands Bayern-Abschied tut am meisten weh

Für gleich sechs Bayern-Akteure - Flick, Gerland, Boateng, Martínez, Alaba und Klose - heißt es am Samstag gegen Augsburg Abschied zu nehmen. Hier ein Trennungsschmerz-Ranking der AZ.
Patrick Strasser |
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Hermann Gerland verlässt den FC Bayern im Sommer nach insgesamt 25 Jahren im Verein.
Hermann Gerland verlässt den FC Bayern im Sommer nach insgesamt 25 Jahren im Verein. © David Inderlied/dpa

München - Eine Bühne, auch wenn sie noch so klein ist, ist besser als gar keine Bühne. Dank der Lockerung des Bayerischen Kabinetts für Freiluftveranstaltungen sind am Samstag 250 Zuschauer beim Saisonfinale des FC Bayern in der Allianz Arena erlaubt - statt 75.000.

Der alte und neue Meister stellt der Vereinigung der Pflegenden in Bayern 50 Karten kostenfrei zur Verfügung, weitere 50 Tickets gehen an Pandemie-Helfer aus dem medizinischen Bereich. 100 Karten werden dann noch unter Vereinsmitgliedern verlost, auch zehn Kinder aus dem Kids-Klub dürfen sich freuen.

Heimspiel gegen Augsburg: Erst Rekordjagd, dann Abschiedsschmerz

Die wenigen Auserwählten können also live dabei sein beim letzten Heimspiel gegen den FC Augsburg, bei der Rekordjagd von Robert Lewandowski, der mit seinem 41. Saisontor Gerd Müllers Marke (40) aus der Saison 1971/72 übertreffen will - und natürlich bei der Übergabe der Meisterschale.

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Ein Freudentag, in den sich aber auch Tränen mischen werden. Je fünf Tickets für Familien und Freunde bekommt das Sextett um Cheftrainer Hansi Flick, das sich vor 250 Fans verabschiedet. Ein Mini-Rahmen für den Gefühlscocktail aus Dankbarkeit, Stolz und Wehmut. Wen werden die Fans bald am meisten vermissen?

Die AZ versucht sich an einem Trennungsschmerz-Ranking mit der Frage: Vermissen oder vergessen? Bei wem fällt der Liebeskummer am größten aus?

1.) Hermann Gerland (66): Eine Institution, der absolute Liebling der Fans, verlässt nach 25 Jahren ein Jahr vor Ende seines Vertrages den Verein. Der gebürtige Bochumer trainierte einst die U19, dann die Amateure, war Chef des Nachwuchsleistungszentrums und Co-Trainer unter Lerby (bereits 1991!), Ribbeck, van Gaal, Heynckes, Guardiola und Ancelotti.

Gerland: Mal lieb, mal schroff - aber immer wichtig

Zuletzt assistierte er mit seinem Fachwissen und Einfühlungsvermögen Cheftrainer Flick. Der Talenteförderer und Spielerversteher begeisterte mit seiner liebevollen, aber manchmal auch - als Mittel zum Zweck - schroffen Art ("Streng dich an, du Osterhase!"). Mit ihm geht Bayerns Herzstück. Das Kopfballpendel an der Säbener Straße droht zu vereinsamen.

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2.) Hansi Flick (56): Für die vier Meisterschaften als Bayern-Spieler brauchte er fünf Jahre (1985 bis 1990), als Trainer holt er nun seine zweite Schale. 2019 als Assistent von Niko Kovac verpflichtet, stieg er wie Phönix aus der Co-Trainer-Asche zum Sextuple-Helden der Saison 2019/20 empor. Während des Zoffs um Kompetenzen mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic hätte er im Stadion wohl den Rückhalt der Fans erfahren.

Erfolgscoach will Rückkehr nicht ausschließen: Macht Flick den Jupp?

Flick ließ seinen bis 2023 laufenden Vertrag vorzeitig auflösen, im Anschluss an die EM wird er Bundestrainer - nur noch Details sind zu klären. "Es war eine tolle Zeit. Diese zwei Jahre waren sehr wertvoll für mich", sagte Flick und liebäugelte bereits damit, eines Tages den Jupp zu machen, sprich: zurückzukehren. Dies sei "natürlich nicht ausgeschlossen, weil Bayern München einfach eine sehr gute Adresse ist".

3.) Javi Martínez (32): Der Spanier kam 2012 als Rekordtransfer (40 Millionen Euro Ablöse) aus Bilbao und wurde sofort zu DEM Puzzle-Teil im defensiven Mittelfeld neben Bastian Schweinsteiger.

Mit dem Basken holte Bayern 2013 erstmals das Triple. Martínez ist ein geerdeter, immer freundlicher Typ, der mit feuchten Augen über seinen nahenden Abschied sprach. Obwohl zuletzt eher Ergänzungsspieler, war Martínez in der Kabine für die Integration der Neuen zuständig, er erfüllte loyal seine Helfer-Rolle. Als Tor-Held der Uefa-Supercups 2013 und 2020 ist er bei den Fans unvergessen.

Boateng nach zehn Jahren vor dem Abschied vom FC Bayern

4.) Jérôme Boateng (32): Dass der Innenverteidiger zehn Jahre bleiben sollte, hatte man nach harschen Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß einst nicht gedacht.

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Boateng blieb sich all die Jahre stets treu, zog sein Ding durch, auch wenn er damit immer wieder mal aneckte. Ein geradliniger Typ, der allerdings nie die ganz große Liebe der Fans erfuhr. Wie bei Martínez endet der Vertrag jetzt. Wie sehr er fehlt, stellen manche wohl erst in der kommenden Saison fest...

David Alaba verspielte sich bei vielen Fans Sympathien

5.) David Alaba (28): Stolze 24 Titel holte der Österreicher, der 2008 als Teenager aus Wien an die Säbener Straße kam und ins Jugendinternat zog.

Er verabschiedet sich mit seiner zehnten Meisterschale (gemeinsamer Rekord mit Thomas Müller) und wechselt dann zu Real Madrid, den Königlichen. Dass sich der Poker um eine mögliche Vertragsverlängerung so lange hinzog, haben ihm einige Anhänger ziemlich übelgenommen.

6.) Miroslav Klose (42): Als Bayern-Spieler von 2007 bis 2011 zwei Mal Meister und Pokalsieger, blieb dabei jedoch immer im Schatten der großen Fanlieblinge Frank Ribéry, Arjen Robben und auch Tor- und Ohrschrauber Luca Toni. Übernahm 2018 Bayerns B-Junioren, gehörte nun ein Jahr Flicks Trainerstab als Assistent an. Der fleißige Arbeiter hielt sich stets im Hintergrund, strebt nun eine neue Herausforderung als Cheftrainer an.

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2 Kommentare
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  • sowirddasniewas am 21.05.2021 11:14 Uhr / Bewertung:

    Alaba ist sportlich nicht allzu schwierig zu ersetzen

  • Experto credite am 22.05.2021 00:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von sowirddasniewas

    Ah ja, ist das so? Aber sicher nicht mit Upamecano, so wie der sich zuletzt mehrfach angestellt hat. Die Defensivbaustelle wird uns so wohl erhalten bleiben.

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