Asien-Tour des FC Bayern: Eine inspirierende Dienstreise
München - Es hatte schon was vom fröhlichen Rätselraten, was da am Münchner Flughafen abging. Wer machte seine Aufwartung?
Wer stieg noch in den Flieger? Und welcher Bayern-Spieler durfte/musste auf das asiatische Abenteuer, den Trip ins Land der aufgehenden Sonne, verzichten?
FC Bayern startet ins Trainingslager – ohne Marcel Sabitzer und Alexander Nübel
Die Flüge waren schon verhandelt und gebucht, ein paar freie Plätze kamen in den letzten Tagen überraschend hinzu. Auf den letzten Drücker verabschiedeten sich Marcel Sabitzer (zu Borussia Dortmund) und Ersatztorhüter Alexander Nübel, der für eine Saison an den VfB Stuttgart ausgeliehen wird. Am Montagnachmittag hob der verbliebene Bayern-Tross vom Münchner Flughafen, Terminal 1, ab nach Tokio zum zweiten Trainingslager dieser Sommer-Vorbereitung – und das in einer Maschine der Qatar Airways.
Der letzte Akt der Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Sponsor aus Katar, inklusive des Rückflugs aus Singapur in der Nacht zum 3. August. Bei der achten "Audi Summer Tour" geht es erstmals seit 2017 wieder nach Asien, in Japan hinterließ der FC Bayern zuletzt 2008 seine Visitenkarte. Die Reise steht unter dem Motto "A way to inspire" – was sicherlich auf die PR und das Marketing-Maßnahmen gemünzt ist.
In Asien betreibt der FC Bayern Auslandsvermarktung für die Bundesliga
Nach dem Trainingslager am Tegernsee will man sich den Fans in Asien auf speziellen Events samt Spielchen (neudeutsch: Challenges) mit den Profis hautnah präsentieren und damit das Merchandising ankurbeln sowie für die Auslandsvermarktung der Bundesliga werben.
Dass mit Kapitän und Torhüter Manuel Neuer sowie Vize-Kapitän Thomas Müller die letzten im Kader befindlichen Weltmeister von 2014 nicht mitfliegen, weil sie ihr Aufbautraining in München an der Säbener Straße absolvieren, schmerzt auch die PR-Abteilung des Vereins.
Für Trainer Thomas Tuchel stehen vor Ort ganz andere Dinge im Vordergrund, auf die Umstände (Jetlag, das vor allem in Singapur tropisch-heiße Klima) will der 49-Jährige keine Rücksicht nehmen.
"Das können wir uns gar nicht leisten, über das Wetter oder Jetlag zu reden. Wir werden weiter intensiv trainieren, um dann im Supercup in einer sehr guten Verfassung zu sein", sagte Tuchel mit Blick auf den Pflichtspiel-Start am 12. August in München gegen Pokalsieger RB Leipzig – also nur neun Tage nach der Rückkehr aus Asien.
Auch Sadio Mané und Benjamin Pavard könnten den FC Bayern noch verlassen
So nennt Tuchel die Lernziele im Training. Automatismen schärfen, sich weiter einspielen, eine (Nahezu-)Stammelf finden. Also: eine Auslese. Der Kader soll trotz der Abgänge von Sabitzer und Nübel weiter verkleinert werden.
Sadio Mané und Benjamin Pavard suchen neue Arbeitgeber, die Jungprofis Paul Wanner, Gabriel Vidovic und Arijon Ibrahimovic könnten noch verliehen werden.
FC Bayern testet gegen Manchester City und den FC Liverpool
An den neun Tagen vor Ort (zwei Nächte verbringt man im Flieger) sind drei Testspiele angesetzt. Am Mittwoch gegen Champions-League-Sieger Manchester City (12.30 Uhr), am Samstag (12 Uhr) gegen das japanische Erstliga-Team Kawasaki Frontale, ebenfalls in Tokio, sowie nach dem Weiterflug (Sonntag) nach Singapur zum Abschluss am 2. August (13.30 Uhr) gegen den FC Liverpool. Ein straffes Programm, einige Trainingseinheiten kommen hinzu.

Trainer Thomas Tuchel will das Teambuilding forcieren
Auch ohne Neuer und Müller sowie Neuzugang Raphaël Guerreiro, der sich am Samstag im Training einen Muskelbündelriss in der Wade zuzog, lautet das Ziel, eine geschlossene Einheit zu werden.
Nach einer auf Führungsebene turbulenten und sportlich dürftigen Saison mit der glücklichen Last-Minute-Meisterschaft muss Bayern "alle Probleme beiseitelegen und eine Spielweise finden, für die der FC Bayern steht. Man erwartet in der neuen Saison natürlich mehr", sagte Bastian Schweinsteiger am Rande der Teampräsentation. Das Vereinsmotto Mia san mia müsse man "wieder leben", forderte der ehemalige Bayern-Profi.
Transfers: FC Bayern will in Asien Fortschritte bei Harry Kane und Kyle Walker machen
In Sachen Königstransfer Harry Kane von Tottenham Hotspur glühen die Verhandlungsdrähte aus Asien weiter, in Tokio will man sich mit den Verantwortlichen von Manchester City treffen, um den Deal mit Rechtsverteidiger Kyle Walker zu fixieren. Womöglich noch vor dem Duell am Mittwoch.