Arjen Robben: "Bayern ist jetzt ganz groß in der Welt!"

Arjen Robben, der am Donnerstag 30 Jahre alt wird, spricht über den schönsten Tag seines Fußballer-Lebens und seine sportliche Zukunft: "Der Verein ist am Zug."  
von  Florian Bogner
Arjen Robben nach seinem Siegtor im Champions-League-Finale.
Arjen Robben nach seinem Siegtor im Champions-League-Finale. © GES/Augenklick

Der FC Bayern München ist von den AZ-Lesern zu Münchens Mannschaft des Jahres gewählt worden. Arjen Robben, der am Donnerstag 30 Jahre alt wird, spricht im Interview über den schönsten Tag seines Fußballer-Lebens und seine sportliche Zukunft: "Der Verein ist am Zug."

AZ: Herr Robben, Glückwunsch zum 30. Geburtstag!

ARJEN ROBBEN: (schmunzelt) Schon komisch, wenn eine Drei davor steht. Jetzt wird nochmal richtig Gas gegeben.

Wann gibt's das Comeback, schon am Freitag?

Ich fühle mich fit, hoffe, dass der Trainer mich nach Gladbach mitnimmt. Ich bin parat.

Doppel-Glückwunsch: Der FC Bayern ist von den AZ-Lesern zu Münchens Mannschaft des Jahres gewählt worden.

Damit hätte ich nicht gerechnet…(lacht) Danke dafür!

Marokko, Katar, Kuwait – es gab zuletzt viele Reisen. Wie vertreiben Sie sich die Zeit?

Schafkopfen kann ich nicht. Dafür Pokern. Sonst surfe ich viel im Internet, skype mit meiner Familie. Oder schaue Serien auf DVD. Ich muss unbedingt so bald wie möglich mit ‚Breaking Bad' anfangen.

Was Sie bestimmt im letzten Jahr oft gesehen haben: Ihr Tor aus dem Wembley-Finale, das stellvertretend für den Erfolg der Mannschaft steht.

Oh ja, unzählige Male. Nicht, dass ich mir das selbst ständig ansehen würde. Aber man wird oft damit konfrontiert, es ist einfach immer da.

Was hat das Tor verändert?

Da war dieses Gefühl: endlich. Endlich haben wir diesen Sieg geschafft. Endlich das gewonnen, was wir gebraucht haben. Wenn man in vier Jahren dreimal im Finale steht, ist das Siegen eine tiefe Genugtuung.

Sie liefen zu den Fans und schrien: "Was? Was? Was?"

Der Moment war einfach superemotional. Das Siegtor in der letzten Minute des Champions-League-Finals zu schießen – welcher kleine Junge träumt nicht davon? Das war einfach die pure Emotion. Da passiert im Kopf so viel.

Egal, wo Bayern hinkommt: Alle schreien "Robbeeeen!"

Die Wertschätzung der Leute ist spürbar mehr geworden. Nicht nur für mich, für die ganze Mannschaft. Man merkt: Bayern München ist in der Welt jetzt ganz groß.

Bayern im Frühjahr 2013 – das war: feiern, feiern, feiern. Welche Party war die Beste?

Die Party in Berlin nach dem Pokalfinale war die beste, die intensivste. Als wir den Club verließen, war es sieben Uhr.

Sind die Bayern jetzt satt?

Klar hat uns der Sieg von Wembley Druck genommen. Das Triple kann uns keiner mehr nehmen. Aber: Der Hunger auf weitere Titel ist da.

Welche Rolle spielte die Niederlage gegen ManCity?

Die war gut für uns, weil sie uns gezeigt hat, dass wir nicht unverwundbar sind. Was passieren kann, wenn wir nicht top drauf sind. Dass wir noch mehr machen müssen, um unsere Titel zu erreichen. Es war ein Warnschuss für uns.

Ziel 2014: das Doppel-Triple?

Es ist wiederholbar. Aber es wird verdammt schwer. Arsenal ist in der Champions League ein schwieriges Los. Am 19. Februar in London müssen wir voll da sein.

Ihr Kontrastprogramm zum Wembley-Tor war die schwere Verletzung im Dezember, als sich ein Stollen des Augsburger Torwarts Hitz in Ihr Knie bohrte.

Im ersten Moment war da nur ein irrer Schmerz. Nach fünf Sekunden sah ich, wie das Blut aus dem Knie spritzte, die weiße Hose rot färbte. Ein Scheiß-Gefühl. Ein Schock.

Ihr Vertrag läuft 2015 aus. Wann verlängern Sie?

Was kommt, das kommt. Ich warte ab, bin ganz entspannt. Der Verein ist am Zug, er wird sich melden. Ich muss nichts mehr beweisen.

Karriereende in München?

Warum nicht? Ich fühle mich hier super. Die Stimmung in der Mannschaft ist top. Schau mer mal.

Haben Sie keinen Plan im Kopf, wie es die nächsten Jahre weitergehen soll?

Eigentlich nicht, nein. Ich habe das Gefühl, dass ich noch zwei, drei, vier – ach: einfach noch ziemlich lange – auf diesem Niveau spielen kann. Aber was kann man im Fußball schon planen?

Die AZ-Leser haben gewählt:

Münchens Fußballer des Jahres - Franck Ribery im Interview: "Den Weltfußballertitel hätte ich verdient"

Münchens Sportler des Jahres - Raphael Holzdeppe im Interview: Bayern-Fan und Skifahrer

Münchens Sportlerin des Jahres - Christine Theiss im Interview: "Rentner sein ist anstrengend"

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.