Achtung, FC Bayern: Real Madrid hat Spezialisten auf Juwel Florian Wirtz angesetzt
München – Der Sommer 2024 wird für den FC Bayern auf gar keinen Fall langweilig. Nach dem Ende der nervenaufreibenden Trainersuche und während der Heim-EM, muss auch der Kader für die kommenden Jahre umstrukturiert werden.
Dass der Rekordmeister dabei besonders nach Leverkusen schaut, ist kein Geheimnis. Im Fall von Bayer-Coach Xabi Alonso gingen die Münchner (noch) leer aus. Der Baske betonte jedoch bereits, generell alle drei Vereine, bei denen er eine Weltkarriere hinlegte (FC Liverpool, Real Madrid, FC Bayern) trainieren zu wollen. Einzig bei der Reihenfolge blieb Alonso unklar. Wesentlich klarer ist jedoch die Lage bei einem seiner Spieler: Josip Stanisic wird nach einjähriger Leihe im Sommer an die Säbener Straße zurückkehren. Eine Kaufoption besitzt der neue Deutsche Meister nicht.

Hoeneß und Eberl lassen Wirtz-Deal bereits durchklingen
Natürlich beobachtet der FC Bayern auch die Entwicklung von Florian Wirtz genauestens – und das schon seit Jahren. Bei der Podiumsdiskussion mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ließ Ehrenpräsident Uli Hoeneß bereits durchklingen, dass der Rekordmeister "einmal 100 Millionen Euro für einen Harry Kane ausgeben kann, vielleicht noch einmal für einen deutschen Spieler, aber nicht vier- oder fünfmal". Jener deutsche Spieler, das war sofort allen im Raum klar, soll Wirtz sein.
Vergangenen Sonntag schloss sich Max Eberl bei "Bild Sport" bei Welt TV dem Ehrenpräsidenten an: "Wenn ein Spieler dieses Kalibers wie Florian Wirtz oder Harry Kane verfügbar und auf dem Markt ist, dann müssen wir das in Betracht ziehen. So ein Spieler kann aber auch absagen."
Im Interview mit "Radio Marca" erklärte Leverkusen-Boss Fernando Carro, dass der Verein und er Wirtz "nie für weniger als 150 Millionen Euro gehen lassen" würden, ruderte einige Tage später aber zurück: Im Rausch der Meisterwoche habe der 59-Jährige einige Interviews auf Spanisch gegeben – "und da habe ich wahrscheinlich zu viel geredet", erklärte Carro im "aktuellen Sportstudio" des ZDF.
Eine Saison soll Wirtz, der am Freitag seinen 21. Geburtstag feierte, jedenfalls noch an Wupper, Dhünn und Rhein verbringen. Für 2025, das berichtet die "Bild", ist der Rekordmeister fest entschlossen, den Youngster keineswegs ins Ausland ziehen zu lassen, sondern ihn an die Säbener Straße zu holen.
Die Frage, wie Wirtz mit Jamal Musiala, dem Sportvorstand Max Eberl bereits das Prädikat "unverkäuflich" verpasste, im gleichen Team funktioniert, wird Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Europameisterschaft diesen Sommer beantworten. In den vergangenen beiden Länderspielen gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1) bildeten die beiden Hoffnungsträger an der Seite von Kapitän Ilkay Gündogan die Flügelzange.
Königliche Konkurrenz? Real Madrids Pläne für Wirtz wohl weit fortgeschritten
Allerdings gibt es für den FC Bayern Konkurrenz. Nicht nur große Konkurrenz, sondern königliche. Da sich bei Real Madrid sowohl Toni Kroos (34) als auch Luka Modric (38) im betagten Fußballeralter befinden, schaut sich der Verein nach Thronfolgern um und soll dabei auf Wirtz gestoßen sein, berichtet die "Bild". Der Plan: Wirtz soll im Sommer 2025 für Kroos kommen. Jude Bellingham übernähme dann die Strategen-Rolle des deutschen Nationalspielers.
Dem Bericht zufolge sind die Vorstellungen der Madrilenen wesentlich weiter fortgeschritten, als die des deutschen Rekordmeisters. In beinahe jedem Spiel soll Real Wirtz bereits beobachten. Zuständig dafür: Felipe Martin, einer der einflussreichsten Scouts des Vereins, der nur auf Spieler angesetzt wird, wenn es die Königlichen wirklich ernst meinen. Auch am Bellingham-Transfer soll Martin beteiligt gewesen sein. Vereinsintern soll Wirtz' Transfer bereits mit dem des Engländers verglichen werden, berichtet die Real-nahe "Marca".
Im nächsten Schritt kämen Generaldirektor José Ángel Sánchez und Chefscout Juni Calafat ins Spiel, die Wirtz die Werte des "Madridismo" sowie den Weg des Vereins aufzeigen. Dieselbe Strategie wendeten die Königlichen schon erfolgreich bei Bellingham, Aurélien Tchouaméni sowie Eduardo Camavinga an. Präsident Florentino Pérez müsste den Wechsel dann noch finanziell absegnen.
Und auch an einem weiteren Transferziel der Münchner arbeiten die Königlichen bereits: Xabi Alonso, der in Madrid Nachfolger von Carlo Ancelotti werden soll. Läuft es für "Los Blancos" nach Plan, kommen nächsten Sommer beide im Doppelpack in die spanische Hauptstadt.
Coman und Gnabry als Verkaufskandidaten?
Bevor der FC Bayern über Wirtz und etwaige Konkurrenz von Real Madrid nachdenken kann, braucht es jedoch zuerst finanziellen Spielraum. Dieser soll vor allem bei den aktuellen Großverdienern geschaffen werden. Juventus wird seitens der "Bild" ein Interesse an Leon Goretzka nachgesagt.
Zudem wabern konstant Gerüchte um einen Wechsel von Joshua Kimmich zum FC Barcelona durch München. Der Nationalspieler betonte im Interview mit der spanischen Zeitung "AS", dass der neue Trainer zwar wichtig sei, er aber wisse, "dass, wenn du einen Vertrag unterschreibst, du ihn mit dem Klub und nicht dem Trainer unterschreibst. Für mich als Spieler ist der Verein das Wichtigste." Kimmichs Vertrag in München läuft 2025 aus. Der Rekordmeister würde gerne verlängern.
Genauso wie mit Leroy Sané. Nicht nur einmal lobte Thomas Tuchel die Schmerzverträglichkeit des 28-Jährigen. Auch gegen Real Madrid spielte Sané trotz Schambeinproblemen. Sein fulminanter Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 wurde von der Uefa sogar zum Tor der Woche gekürt. Einen viel besseren Zeitpunkt, die 186 Tage andauernde Torflaute zu beenden, hätte sich Sané kaum aussuchen können.
Der Aufwärtstrend des 28-Jährigen verheißt jedoch nur wenig Gutes für seine verletzungsanfälligen Flügelkonkurrenten Kingsley Coman und Serge Gnabry. Da es als wahrscheinlich gilt, dass Thomas Müller seine Karriere nach einem etwaigen "Finale dahoam 2.0" im Sommer 2025 beenden wird, könnte Wirtz bei einem Wechsel nach München die freigewordene Zehnerposition direkt übernehmen.
Verlängern oder bleiben? Davies' Zukunft noch immer unklar
Jamal Musiala würde dann eher auf halblinks agieren. Dort bat er vergangenen Dienstag einige Male den hoffnungslos unterlegenen Lucas Vázquez zum Tänzchen und holte so den Elfmeter zum 2:1 heraus. Coman, der die Position bislang innehat, wäre auf einmal nur noch Reservist. Der "Kicker" schreibt, dass sich der Rekordmeister vor allem im Endprodukt eine bessere Entwicklung beim Franzosen erhofft hatte. Auch in dieser Saison steht Coman bei lediglich drei Saisontoren, zwei davon im Heimspiel gegen den SC Freiburg (3:0). Bei einem Wechselwunsch sowie passendem Angebot wäre der Verein wohl gesprächsbereit.
Laut "Sky" gilt das auch für Serge Gnabry. Der Spieler selbst würde jedoch gerne in München bleiben. Vor allem fehlende Konstanz wurde dem 28-Jährigen in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen.
Und dann wäre da noch der Fall Alphonso Davies. Der Kanadier, vor nicht allzu langer Zeit Stammspieler, ist infolge der gelungenen Teamauftritte gegen Arsenal (2:2, 1:0) sowie Real Madrid (2:2) hinter Noussair Mazraoui und Raphaël Guerreiro nur noch Linksverteidiger Nummer drei. Im Duell mit den Königlichen, die Interesse an Davies haben sollen, wurde der 23-Jährige jedoch erst zur 87. Minute eingewechselt. Christoph Freund betonte nach der Partie, dass es noch immer keine Tendenz bei Davies gäbe und der FC Bayern weiterhin verlängern wolle. Allerdings braucht es auch in dieser Frage zügig Klarheit. Davies' Vertrag läuft 2025 aus.
Für die Vereinsspitze um Max Eberl und Christoph Freund gibt es in den kommenden Wochen also noch genug zu tun.