Abwehrboss mit Abschlusspflicht: Nagelsmann will von de Ligt Tore sehen

Die Bayern gehen mit bislang vier namhaften Neuzugängen und hohen Erwartungen in die neue Saison. An den designierten Defensivleitwolf hat der Trainer besonders hohe Ansprüche.
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Bayern-Trainer Julian Nagelsmann spürt für die kommende Saison eine gesteigerte Erwartungshaltung an sein Team und nimmt seine Neuzugänge in die Pflicht.
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann spürt für die kommende Saison eine gesteigerte Erwartungshaltung an sein Team und nimmt seine Neuzugänge in die Pflicht. © Lenin Nolly/dpa

Washington - Die Verpflichtung des neuen Abwehrchefs Matthijs de Ligt hat die Erwartungshaltung für die neue Saison noch ein bisschen vergrößert. Nach der Münchner Shoppingtour für rund 120 Millionen Euro wusste auch Trainer Julian Nagelsmann kurz vor der Ankunft des Innenverteidigers im Teamhotel, dass von ihm im kommenden Jahr mehr als die Meisterschaft und zwei ernüchternde Ausscheiden in Pokal und Champions League erwartet wird.

"Es sollte besser werden als in der vergangenen Saison", sagte Nagelsmann in der deutschen Nacht zum Mittwoch. "Wenn Du viel Geld für neue Spieler ausgibst, dann wird der Druck ein bisschen größer als in der vergangenen Saison. Aber du hast immer Druck als Trainer von Bayern München. Ich denke, ich kann damit umgehen." Zum Ende der US-Tour am Samstag hat Nagelsmann in jedem Fall einen Grund zum Feiern: Dann wird er 35 Jahre alt.

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Dem Abgang von Weltfußballer Robert Lewandowski stehen beim Fußball-Rekordchampion in diesem Sommer die Zugänge von de Ligt, Sadio Mané, Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui gegenüber. Und das muss noch nicht das Ende sein: Konrad Laimer von RB Leipzig und Mathys Tel von Stade Rennes sind weiter im Gespräch. "Der Markt ist noch eine Weile geöffnet, und wir werden sehen, was sich ergibt. Wir werden sicher bis zum Ende einen guten Job machen", sagte Nagelsmann.

Neue taktische Herausforderungen für Nagelsmann

Der Bayerntrainer sieht den "neuen" FC Bayern auch ohne Torgarant Robert Lewandowski für die kommende Saison top aufgestellt. "Wir haben viel Geld für neue Spieler ausgegeben. Wir wollen jeden Titel gewinnen – und das ist möglich. Es muss sich niemand Sorgen machen." Der Stil der Bayern werde künftig ohne Lewandowski "anders sein, wir werden variabler sein. Es ist eine Herausforderung, es gibt ein neues Bayern München, aber ich mag Herausforderungen", betonte Nagelsmann.

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Eine Möglichkeit sei, "mit zwei Stürmern zu spielen, um das auszugleichen. Wir haben viele Spieler, die vorne spielen und Tore schießen können. Es ist nicht einfach, gegen uns zu verteidigen und nicht ganz so einfach, gegen uns Lösungen zu finden. Wir werden weiterhin sehr gefährlich sein."

Nagelsmann über de Ligt: "Ich hoffe, dass er bei Standards sieben, acht Tore macht"

Der FC Bayern brauche dafür verstärkt Spieler wie Kingsley Coman, Serge Gnabry, Thomas Müller, Sadio Mané oder Leroy Sané, unterstrich Nagelsmann. Aber auch den neuen Abwehrchef Matthijs de Ligt nahm er in die Pflicht: "Ich hoffe, dass er bei Standards sieben, acht Tore macht. Es ist wichtig, Verteidiger zu haben, die Tore schießen können – und Matthijs kann das."

Auf den niederländischen Neuzugang kommt also eine Doppelrolle zu: De Ligt soll gleichzeitig Abwehrboss und ein bisschen Lewandowski-Ersatz werden.

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  • Kaiser Jannick am 20.07.2022 22:24 Uhr / Bewertung:

    Mal sehen, wie MdL einschlägt.

    Juve hatte mit Bremer seinen "Ersatz" längst schon parat und mit diesem, der bislang 98 Serie-A-Spiele (elf Tore, drei Assists) machte und in der Spielzeit 2021/22 zum "Verteidiger der Saison" gewählt wurde, ein stattliches Transfer-Plus erwirtschaftet.

    Man wird sehen, wer den besseren bzw. preiswerteren IV geholt hat.

  • Radio Pähl am 20.07.2022 19:59 Uhr / Bewertung:

    Ah ja! Der Nailsman-Super-Taktiker-Guru hat einen ganz neue Taktik im Visier! 8 Stürmer und der de Ligt soll auch noch stürmen! D.h., der Neuer muß in Zukunft an der Mittelinie verteidigen und sein zugeordneter Verteidiger muß Hase versus Igel spielen!

  • rosa kuntz am 20.07.2022 18:10 Uhr / Bewertung:

    Wenn man einen Abwehrspieler verpflichtet, so setzt man bei ihm zunächst einmal voraus, dass er Tore verhindert und beim Spielaufbau von hinten geeignete Pässe nach vorne in den Angriff spielt.
    Und wenn einer dann auch noch die Aufgabe des "bwehr-"Chefs" übernehmen soll, ist er damit, seine Kollegen in der Abwehr mitzubeschäftigen und ggf. die Abwehr zu organisieren, sicher ausgelastet.
    Ich würde das als solide und realistisch bezeichnen, wenn de Ligt, der ja durchweg als neuer Abwehrchef durch die Gazetten gereicht wurde, dem gerecht werden würde. Im Mittelfeld sind die Spieler nun darauf angewiesen, Goretzka zu ersetzen und dafür drängt sich die Neuverpflichtung Gravenberch ja auf. Ob er das beim FC Bayern geforderte Leistungsniveau bereits draufhat, werden wir sehen. Wichtig ist die Kommunikation unter den Spielern und dass Automatismen einstudiert werden. Bei Lewy passt ihm wohl nicht, dass dieser sich mit dem Barca-Trainer gut versteht und ihn als erfolgreichen Fußballer lobte

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