5:0-Sieg gegen Dynamo Kiew! FC Bayern schon voll auf Achtelfinal-Kurs
München - Ein lockeres, souveränes 5:0 gegen Dynamo Kiew in der Champions League, der neunte Pflichtspielerfolg des FC Bayern hintereinander seit Saisonbeginn. Da sind die Münchner eine Bank unter ihrem neuen Trainer Julian Nagelsmann, der vom neuen Oberboss Oliver Kahn, dem Vorstandsvorsitzenden, bereits vor Anpfiff in den Himmel gelobt wurde - in den Himmel der Bayern.
Nicht abgehoben, sondern gierig und motiviert wie gewohnt dominierten die Gastgeber den ukrainischen Double-Sieger beinahe nach Belieben. Weltfußballer Robert Lewandowski traf vor der Pause doppelt (einmal per Elfmeter), Serge Gnabry nach dem Wechsel wuchtig und Leroy Sané pfiffig, aber doch eher zufällig, weil ihm der Ball bei einer Flanke abrutschte. Dazu köpfte der eingewechselte Eric-Maxim Choupo-Moting das 5:0 - fertig war der Pflicht-Dreier am zweiten Spieltag nach der formidablen Ouvertüre, dem 3:0 vor zwei Wochen in Barcelona.
FC Bayern ist Topfavorit auf den Gruppensieg
Die eigentliche Frage muss jedoch lauten: Welcher Sieg des FC Bayern ist eigentlich keiner aus der eher unangenehm zu bewältigenden Kategorie Pflichtsieg? Nun ja, ein paar pro Jahr sind es schon. Wenn es in der Bundesliga oder im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund oder RB Leipzig geht. Auf europäischem Terrain gibt es härtere Anforderungen, spätestens ab der K.o.-Runde im Frühjahr. In der diesjährigen Vorrunde sind die Bayern aufgrund ihrer Stärke Topfavorit auf den Gruppensieg samt Durchmarsch (sechs Siege) ins Achtelfinale.
Nicht nur das. Der frühere Arsenal-Star Robert Pires, mit Frankreich einst Weltmeister, sieht "derzeit keine bessere Mannschaft in Europa."
Im ersten Europacup-Heimspiel der Bayern vor Zuschauern seit fast zwei Jahren - zuletzt war die Bude am 11. Dezember 2019 beim 3:1 gegen Tottenham Hotspur prall gefüllt - brachte Nagelsmann gegenüber dem 3:1 am letzten Freitag bei Aufsteiger Fürth einen neuen Spieler. Gnabry, nach Rückenproblemen und Infekt wieder fit und genesen, startete auf der Position des Rechtsaußen.
Oliver Kahn hebt Defensivstärke hervor: "Das ist die Basis"
Raus musste Benjamin Pavard. Nach seiner Roten Karte in Fürth ist der Franzose für zwei Bundesliga-Partien gesperrt, in der Champions League verfügbar. Also probierte der Coach eine Viererkette mit Rechtsverteidiger Niklas Süle aus. Ging auch. Weil derzeit alles geht, was Nagelsmann anpackt.
Was Boss Kahn zur (voreiligen) Heiligsprechung veranlasste. "Es ist sehr schnell gegangen, dass man Julians Handschrift sieht", sagte der 52-Jährige bei DAZN und erklärte seine Lobhudelei: "In den letzten beiden Saisons haben wir zu viele Gegentore bekommen, standen insgesamt defensiv nicht optimal. Da sieht man jetzt schon die ersten Ansätze, wie auch in Barcelona wieder zu null. Das ist ganz wichtig. Das ist die Basis, um erfolgreichen Fußball zu zeigen."
Für den ehemaligen Torhüter natürlich ganz wichtig. Plus: "Man sieht es aber auch in Phasen, wo wir ganz schnell umschalten, wie blitzartig das geht. Ich hätte schon gedacht, dass es ein wenig länger dauert, aber da sieht man einfach seine Qualität, die er hat. Es zeichnet ihn aus, dass er es versteht, unseren Spieler doch ein paar Veränderungen beizubringen."
Lewandowski: 29 Torbeteiligungen in den letzten 18 CL-Spielen
Was Vorgänger Hansi Flick, der Sieben-Titel-in-neun-Monaten-Trainer, als Zuschauer auf der Ehrentribüne, offenbar nicht mehr vermochte. Außerdem mochte er ja unbedingt den Bundestrainer-Job beim DFB. Ein indirektes Nachtreten von Kahn? So schnell geht's. Im bajuwarischen Trainer-Olymp ist ein Neuer eingezogen.
Altbekannt ist das Triumphlächeln von Weltfußballer Lewandowski, der dank seines Doppelpacks nun in seinen letzten 18 Einsätzen in der Champions League an 29 Toren (24 Tore, fünf Assists) direkt beteiligt war. Der Torjäger gewann alle diese 18 Spiele - ergibt die längste Siegesserie eines Spielers in der Geschichte der Königsklasse.
