Zwei Umzüge und sechsTore: EHC-Stürmer Chris DeSousa verrät sein Erfolgsgeheimnis
München - Der Mann beim EHC Red Bull München für die ganz großen Emotionen: Chris DeSousa. Neunmal in den nur vier Spielen der jungen DEL-Saison hat der Angreifer schon beigetragen, dass das Torlicht und der Fan-Jubel auf den Tribünen angeht – sechsmal davon als Torschütze. Gewaltig!
DeSousa: "Zu dieser Zeit des Jahres ist das Haus immer proppenvoll"
DeSousas Erfolgsgeheimnis: die Familie. Seine Eltern sind schon ein paar Tage in der Stadt, die Schwiegermama und der Schwager kommen am Mittwochmorgen an, erzählt er der AZ. Sie sind alle angereist, um die Chris, seine Frau und Söhnchen Banks (zehn Monate) zu sehen.
Und, sagt er mit einem Augenzwinkern, natürlich auch für das Oktoberfest: "Zu dieser Zeit des Jahres ist das Haus immer proppenvoll. Aber ich habe in diesem Jahr eine richtig gute Wohnung bekommen, deutlich größer. Wir haben für alle Platz."
Nach dem privaten Umzug bezog er mit dem EHC die neue Kabine im SAP Garden – und auch die wurde in der Liga bereits gebührend eingeweiht. Mit einem 7:4-Erfolg über die Grizzlys Wolfsburg, natürlich mit einem Treffer DeSousas. Schon vor der Partie hatte er der AZ gesagt: "Ich liebe es einfach, gegen meine Ex-Teams zu spielen. Das gibt mir noch mal einen speziellen Kick und eine Extraportion Motivation." Vor der Familie gegen die Ex-Kollegen glänzen – ein Traum.
EHC: DeSousa war das fehlende Puzzlestück
DeSousa, der Mann für die ganz großen Emotionen, brennt aber ohnehin immer. Der Stürmer bringt satte 90 kg auf die Schlittschuhe - und weitere gefühlte 90 kg Gift, Galle und Leidenschaft. Der Kanadier mit portugiesischen Wurzeln wuchtet trotz seiner nur 1,75 m seinen Körper mit Schmackes auch in die harten Checks und die Zweikämpfe in den Regionen vor dem gegnerischen Tor, wo jeder Zentimeter Annäherung mit Stockstößen, Geschubse und Ellbogenknuffen einhergeht.
DeSousa Spielstil ist pures Feuer, eine permanente Gratwanderung am Limit, zwischen Dominanz und Schmerzen, zwischen Torjubel und Jähzorn. Eine Mischung, die der EHC gebraucht hat. Manager Christian Winkler hatte DeSousa 2022 eben wegen dieser Mixtur als "fehlendes Puzzlestück" erkannt und von Wolfsburg nach München geholt. Heraus kam direkt der Meistertitel für den EHC.

DeSousa ist der Mann für die großen Emotionen
Nicht der erste Pokal für DeSousa: Er hatte mit dem HC Bozen schon die EBEL gewonnen und als Student zu Kanadas Gold bei der Universiade beigetragen.
Aktuell ist er kaum zu stoppen. Auch, weil er, der Mann für die ganz großen Emotionen, mit den wirbelenden Gefühlen rund um die Arena-Eröffnung umzugehen wusste und mit kühlem Kopf ins Derby bei den Straubing Tigers (6:2) ging. DeSousa traf dreimal und übernahm ligaweit die Führung in der Topscorer- und der Toptorjäger-Wertung. Ein ganz anderer Start als im Vorjahr. "Da hatte mich eine Verletzung gebremst", erinnert er sich.
Die zwei Umzüge im Sommer konnten seiner Form dagegen nichts anhaben, ganz im Gegenteil: "Dieses Jahr bin ich mit vollem Schwung in die DEL-Saison gegangen." Weitere Emotionen, bitte!