Pagé-Nachfolge: Don Jackson im Anflug

Salzburgs Meistercoach wechselt nach wohl nach München und wird Nachfolger von Pierre Pagé. Mit den Eisbären Berlin gewann er fünf DEL-Meisterschaften.
von  Matthias Kerber
Pierre Page ist raus: Ein Nachfolger ist gefunden.
Pierre Page ist raus: Ein Nachfolger ist gefunden. © GEPA pictures/ho

Salzburgs Meistercoach wechselt nach wohl nach München und wird Nachfolger von Pierre Pagé. Mit den Eisbären Berlin gewann er fünf DEL-Meisterschaften.

München -  Es war einmal ein visionärer, aber bei den Spielern verhasster Trainer, der seinen Platz räumen musste – und dann die Insignien der Macht an seinen Freund und Ex-Assistenten weiterreichen musste. Das war 2007, als der ehemalige NHL-Coach Pierre Pagé die Eisbären Berlin, die er zwei Mal zum Meistertitel geführt hatte, nach fünf Jahren aufgrund unüberbrückbarer Differenzen mit Spielern und Bossen verlassen musste. Er übergab die Regentschaft an den ehemaligen NHL-Verteidiger Don Jackson.

So war es 2007, so wird es wohl auch 2014. Wie die AZ aus dem Salzburger Umfeld erfuhr, soll Pagé, der zum „Global Director Eishockey“ im Konzern Red Bull hochgelobte, ehemalige Trainer des EHC Red Bull München, durch Jackson ersetzt werden. Schon vor Wochen hatte die AZ berichtet, dass diese Lösung im Red-Bull-Konzern präferiert wird, jetzt wird sie Wirklichkeit. Jackson, der vergangene Saison die Salzburger in Österreich zur Meisterschaft geführt hatte, soll in Kürze als neuer Chefcoach in München präsentiert werden.

Global Director Pagé hatte der AZ anlässlich seines Ausscheidens beim EHC gesagt, dass er wisse, „welchen Trainer München braucht. Es waren immer die harten, unnachgiebigen Coaches, die mir weitergeholfen haben. Ich weiß, was das Beste für München ist.“ Pagé (66) kennt Jackson (57) extrem gut, die beiden sind befreundet. Schon Anfang der 90er war Jackson Assistenzcoach unter Pagé beim NHL-Klub Quebec Nordiques, 2005 holte ihn Pagé als Co-Trainer zu den Eisbären. Jackson gilt als harter, aber fairer Trainer, der einen autoritären, aber nicht diktatorischen Stil pflegt. „Wo immer ich war, sind gute Dinge passiert, und wenn ich ging, passierten weiter gute Dinge, weil das Fundament bereitet war“, sagte Pagé.

In Berlin passierten unglaubliche Dinge. Pagé, der seine Zeit dort als persönlichen Karrierehöhepunkt ansieht, verließ die Eisbären nach zwei Titeln, aber erst unter Jackson starteten die Eisbären eine im deutschen Eishockey unvergleichliche Erfolgsserie mit fünf Titeln in sechs Spielzeiten. Jackson gilt als Taktiker und Motivator, der eine bayerische Mia-san-Mia-Mentalität installiert. Er ist ein ruhiger Zeitgenosse, Mars-Missionen-Monologe wird es bei ihm nicht geben.

Jackson stammt aus Minneapolis, war als Spieler als eisenharter Verteidiger bekannt. Er brachte es in neun Jahren in der NHL auf 311 Spiele, gewann an der Seite von Wayne Gretzky mit den Edmonton Oilers zwei Mal den Stanley-Cup. Jackson steht für offensives, spektakuläres Eishockey. Die Red Bulls werden in Zukunft wohl mehr auf dem Eis als daneben für Aufsehen sorgen. Oder wie hieß es bei der Mond-Mission der USA im Jahre 1969 – the eagle has landed. Der Adler ist gelandet, Donny Jackson kommt.

 

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