EHC München freut sich auf "Schlitzohr" Gross
Die Grizzlys Wolfsburg spielen in der DEL wieder um den Titel und bekommen es erneut mit Red Bull München zu tun. An die Finalserie vor einem Jahr hat der Vizemeister keine guten Erinnerungen.
Wolfsburg/München - Kurz nach dem Finaleinzug mochte Pavel Gross noch nicht über den Gegner reden. "Erstmal müssen wir ankommen und das heute genießen", sagte der Cheftrainer der Grizzlys Wolfsburg, "ab morgen geht's weiter."
Gross muss ein wenig grübeln, denn der kleine Klub spielt wie im Vorjahr in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen Red Bull München um den ersten Meistertitel seiner Geschichte - erneut als Außenseiter. Das Wiedersehen, seit Bestehen der DEL die erste Neuauflage einer Finalpaarung aus der Vorsaison, ist längst nicht die einzige Parallele zu 2015/2016.
Durch ein 3:0 machten die Grizzlys den Deckel auf das Halbfinale, wieder wurden die Nürnberg Ice Tigers ausgeschaltet, wieder zu Hause, wieder hieß es am Ende 4:2. "Wir haben heute verdient gewonnen. Aber die Serie war sehr, sehr eng", sagte Gross, lobte den Gegner und verneigte sich gleichzeitig vor den eigenen Spielern: "Respekt vor unserer Mannschaft. Wir gehen weiter."
Nüchtern und sachlich verarbeitete der tschechische Trainer den großen Erfolg, andere waren da euphorischer. Karl-Heinz Fliegauf etwa, bereits seit der DEL-Rückkehr im Jahr 2007 Manager des Klubs, genoss den Abend in vollen Zügen.
"Ein großer Tag für das Wolfsburger Eishockey. Wieder im Finale, ein geiles Gefühl", sagte der frühere Verteidiger der Wolfsburger Allgemeinen. Zuvor hatte Fliegauf die Tore von Sebastian Furchner (7.), Brent Aubin (16.) und Gerrit Fauser (37.) bejubelt, Felix Brückmann hielt den Kasten sauber. "Felix ist ein ehrgeiziger Typ. Ihn haben ein paar Gegentore gestört", sagte Gross über seinen Goalie, der "glücklich und stolz" war.
"Echtes Schlitzohr an der Bande"
Sein Team wird ihn wieder brauchen, wenn es im Finale ab Sonntag (16:45 Uhr/Sport1 und telekomeishockey.de) gegen den starken Hauptrundensieger geht. München hat Heimvorteil.
"Vergoldet unsere 10. DEL-Saison mit dem Titel", stand auf einem Plakat der Wolfsburger Fans, doch der Weg dahin ist weit. Vor einem Jahr hatten sich die Grizzlys bei ihrer zweiten Finalteilnahme nach 2011 ein 0:4 abgeholt, das soll auf keinen Fall noch einmal passieren. Die Münchner, nicht erst seit dem 4:1 im Halbfinale über die Eisbären Berlin der Titelfavorit, nehmen die Aufgabe nicht auf die leichte Schulter.
"Wolfsburg ist eine sehr starke Mannschaft, die in den Play-offs immer über sich hinauswächst", warnte Kapitän Michael Wolf, der sein Team höchstpersönlich weiter geschossen hatte. Ein wesentlicher Faktor sei der Trainer. "Sie sind sehr gut gecoacht, Pavel Gross ist ein echtes Schlitzohr an der Bande", meinte Wolf: "Ich Freude mich auf dieses Finale."
"Wissen, was wir zu tun haben"
Nach dem entscheidenden Sieg am Sonntag gab Gross' Gegenüber Don Jackson seiner Mannschaft bis Mittwoch frei. Die heiße Phase der Vorbereitung läuft. Der Titelverteidiger schaut auf den Gegner, aber nicht zu sehr, der Fokus liegt eher auf dem eigenen Spiel.
Dies betonte Red-Bull-Stürmer Steve Pinizzotto: "Wir wissen, was wir zu tun haben, und konzentrieren uns nur darauf. Das haben wir immer so gemacht, und das werden wir auch weiterhin tun."
Die DEL-Finalserie
Ab Sonntag kommt es in der DEL zur Wiederauflage des Vorjahresfinales zwischen Meister EHC Red Bull München und Vizemeister Grizzlys Wolfsburg. Die Finalserie wird im Modus best of seven ausgespielt, bis zu vier von sieben möglichen Spielen sind bei Sport1 zu sehen. Bei telekomeishockey.de werden alle Begegnungen ausgestrahlt.
Spiel 1 - Sonntag, 09. April: München - Wolfsburg (16:45 Uhr)
Spiel 2 - Dienstag, 11. April: Wolfsburg - München (19 Uhr)
Spiel 3 - Donnerstag, 13. April: München - Wolfsburg (19:30 Uhr)
Spiel 4 - Samstag, 15. April: Wolfsburg - München (19 Uhr)
Spiel 5 (evtl.) - Montag, 17. April: München - Wolfsburg (15:15 Uhr)
Spiel 6 (evtl.) - Mittwoch, 19. April: Wolfsburg - München (19:30 Uhr)
Spiel 7 (evtl.) - Freitag, 21. April: München - Wolfsburg (19:30 Uhr)
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