Deutsche Handballerinnen als Gruppenerster in die EM-Zwischenrunde

Olympia-Silbermedaillengewinner Frankreich hat die Gruppenphase der Handball-EM der Frauen in Schweden mit einer Niederlage abgeschlossen und die deutsche Auswahl damit auf Platz eins katapultiert.  
von  dpa/sid
DHB-Spielerin Kim Naidzinavicius (rechts) wird von der Polin Marta Gega festgehalten.
DHB-Spielerin Kim Naidzinavicius (rechts) wird von der Polin Marta Gega festgehalten. © dpa

Olympia-Silbermedaillengewinner Frankreich hat die Gruppenphase der Handball-EM der Frauen in Schweden mit einer Niederlage abgeschlossen und die deutsche Auswahl damit auf Platz eins katapultiert.

Kristianstad - Die "Biegler-Ladies" haben bei der Handball-EM in Schweden ihr Zwischenziel erreicht: Im abschließenden Vorrundenspiel besiegte das deutsche Team den WM-Vierten Polen 23:22 (12:10) und zog dank der Niederlage der Französinnen als Gruppenerster in die Hauptrunde ein.

Svenja Huber war mit sieben Toren erneut die beste Werferin der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die nun in Göteborg auf Schweden, Serbien und Spanien trifft. "Es war ein hartes Spiel gegen einen starken Gegner.

Zwei Siege in dieser Gruppe - das hätte ich vorher nicht gedacht", sagte Bundestrainer Michael Biegler, dessen Mannschaft zuvor gegen Vizeweltmeister Niederlande gewonnen und gegen den Olympiazweiten Frankreichen verloren hatte: "Wir versuchen jetzt, unseren Weg weiter fortzusetzen."

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Wie in den Spielen zuvor schaffte es die Mannschaft Bieglers, der bis Anfang 2016 Polens Männer-Auswahl trainiert hatte, vor 1875 Zuschauern in Kristianstad trotz des Sieges nicht, ihre sehr hohe Qualität über weite Strecken abzurufen, immer wieder gab es Phasen, in denen es nicht wie gewünscht lief. Teils wirkte sie im Hinblick auf das wichtige Weiterkommen etwas nervös. Doch auch Polen konnte zum dritten Mal nicht überzeugen.

Deutschland kam nur schleppend in die Partie, Huber traf erst nach 3:30 Minuten per Siebenmeter. Zuvor hatten Kim Naidziniavicius und Anne Hubinger gegen die zwischenzeitliche 5:1-Deckung der Polinnen drei gute Chancen ausgelassen.

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Auch auf den Rängen waren die Fans aus Polen optisch und akustisch überlegen. Nach gut fünf Minuten wurde Deutschland in der Offensive besser, übernahm die Initiative und baute die Führung sogar in Unterzahl auf 6:3 aus.

Dank eines variablen Angriffsspiel und stets mehrerer Wurfoptionen spielten sich Spielführerin Anna Loerper und Co. deutlich mehr Möglichkeiten heraus als zu Beginn. Hinten ließen die "Biegler-Ladies", wie sich das Team selbst nennt, in manchen Phasen zu viele Würfe zu und konnten sich einmal mehr bei Torhüterin Clara Woltering bedanken, die erneut überragend hielt.

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Die 33-Jährige machte ihr 36. EM-Spiel, damit fehlt ihr nur noch eine Partie auf die deutsche Rekordhalterin Grit Jurack (1996-2010). Gegen Ende der ersten Hälfte schlichen sich jedoch erneut viele kleine Fehler ein, sodass die DHB-Auswahl nach zuvor komfortablen Polster nur mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine ging.

Auch nach dem Seitenwechsel ging es zunächst so weiter, doch nachdem Deutschland die Führung meist konstant bei drei, vier Toren hielt, kam Polen knapp sieben Minuten vor dem Ende sogar zum Ausgleich. In einer äußerst spannenden Schlussphase hatte Deutschland dann das bessere Ende für sich.

Niederlande weiter

Die Französinnen unterlagen Vize-Weltmeister Niederlande mit 17:18 (12:7). Die Niederländerinnen zogen als Gruppendritte in die K.o.-Phase ein. In der Gruppe A trennte sich Serbien von Gastgeber Schweden 30:30 (18:15), blieb aber dennoch Erster.

Im Spiel am frühen Abend hatte sich Spanien dank eines deutlichen 30:18 (14:5)-Sieges gegen Slowenien mit nur zwei Punkten als Gruppendritter den Einzug in die nächste Runde gesichert. In der Hauptrunde in Göteborg treffen die ersten drei Mannschaften der Gruppen A und B aufeinander.

Deutschland spielt in den Partien gegen Serbien, Schweden und Spanien um den Einzug in das Halbfinale, welches nur die beiden besten Teams erreichen.

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