Pollen aus Wohnung entfernen – so machen sich Allergiker das Leben leichter

Die Heuschnupfen-Saison hat bereits jetzt begonnen. Wer unter einer Pollenallergie leidet, kann sich aber nicht einmal in die Wohnung zurückziehen. Denn auch dort setzen sich Pollen ab. Doch mit diesen Tricks werden Sie die Pollen in der Wohnung los.
Franziska Hubl |
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Ein Mann mit Heuschnupfen und Taschentuch vor seiner Nase steht neben einem blühenden Strauch.
Ein Mann mit Heuschnupfen und Taschentuch vor seiner Nase steht neben einem blühenden Strauch. © Angelika Warmuth/dpa

Hasel, Pappel und Erle sind jetzt schon unterwegs – und sorgen bei Allergikern für verschnupfte Nasen. Ein Drittel aller Deutschen leidet laut Allergieinformationsdienst unter einer Allergie, sieben Millionen darunter haben eine Pollenallergie. Gänzlich lassen sich Allergene nicht entfernen, doch es gibt Möglichkeiten, akute Reaktionen zu verhindern und die Pollen-Belastung in der Wohnung zu verringern.

Wenn es draußen wärmer wird, entlassen Pflanzen ihre Pollenschwaden in die Luft. Sobald die kleinen Bestandteile des Blütenstaubs aus der Luft auf die Schleimhäute, in Mund, Nase oder Augen von Menschen mit Allergie treffen, löst das bei ihnen Symptome wie Niesen, geschwollene Augen oder eine laufende Nase aus.

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So lassen sich Pollen-Symptome lindern

Eine Pollenallergie stellt für Betroffene nicht nur eine starke Belastung dar, sondern kann darüber hinaus schwere Asthmaanfälle auslösen. Die Krankenkasse AOK nennt drei Möglichkeiten zur Linderung der Symptome:

  • Medikamente wie Antihistaminika oder Cortison
  • Hyposensibilisierung als Langzeit-Behandlung
  • Pollen vermeiden

Mit diesen Tipps sorgen Sie für ein pollenfreies Zuhause

Dadurch, dass man sich in der Hauptblütezeit möglichst wenig im Freien aufhält, kann man sich am besten vor Pollen schützen. Für die eigenen vier Wände gibt es mehrere Möglichkeiten, wie diese möglichst pollenfrei bleiben.

Fenster auf! Aber zu den richtigen Zeiten.
Fenster auf! Aber zu den richtigen Zeiten. © Franziska Gabbert/dpa-tmn/dpa

Richtiges Lüften ist entscheidend

Offene Fenster sind die wichtigste Einfallsquelle für Pollen. "Focus.de"  empfiehlt, morgens zwischen sechs und acht Uhr für zehn bis 15 Minuten stoßzulüften, wenn man in der Stadt lebt. Landbewohner hingegen sollten abends zwischen 17 und 19 Uhr lüften. In den jeweiligen Regionen sei der Pollenflug zu diesen Zeiten am geringsten, sagt der Allergologe Christoph Bergmann im Gespräch mit "RP-Online". Nachts sollten Allergiker die Fenster geschlossen halten.

Bettwäsche sollten Allergiker in der Pollenzeit häufiger wechseln.
Bettwäsche sollten Allergiker in der Pollenzeit häufiger wechseln. © AtlasStudio/Shutterstock.com

Auch die Art der Pollenallergie kann entscheidend sein: Bei einer Allergie gegen Gräser- und Birkenpollen empfiehlt es sich, morgens noch vor acht Uhr zu lüften. Beifuß-Pollen-Allergiker sollten abends lüften. Zudem sollte man laut Bergmann nur stoßlüften und das Fenster nicht dauerhaft auf Kipp stehen lassen.

In frischer Bettwäsche schlafen

In der Pollenhochzeit sollten Allergiker häufiger die Bettwäsche wechseln, denn auch darin setzen sich die Pollen gerne fest. 

Auch wenn es schön ist, dass man die Wäsche bei wärmeren Temperaturen wieder draußen aufhängen kann, sollten Allergiker das besser nicht tun.
Auch wenn es schön ist, dass man die Wäsche bei wärmeren Temperaturen wieder draußen aufhängen kann, sollten Allergiker das besser nicht tun. © Robert Michael/dpa

Wäsche drinnen trocknen

Die Wäsche sollte nicht im Freien und außerdem nicht bei geöffnetem Fenster trocknen.

Kleidung nicht im Schlafzimmer wechseln 

Kleidung, die man draußen getragen hat und somit mit Pollen behaftet ist, sollte man nicht ins Schlafzimmer bringen, da man sich dort besonders lange aufhält. 

Auch das Waschen der Haare ist wichtig. Denn darin sammeln sich die Pollen.
Auch das Waschen der Haare ist wichtig. Denn darin sammeln sich die Pollen. © Annette Riedl/dpa

Richtiger Zeitpunkt beim Duschen

Wenn man von draußen in die Wohnung kommt, trägt man die meisten Pollen hinein. Dann ist es sinnvoll, nach dem Ausgang duschen zu gehen und auch die Haare zu waschen, da sich auch dort die Pollen absetzen. Im Idealfall sollte man auch täglich Handtücher und Kleidung waschen. Zudem ist es sinnvoll, den Eingangsbereich täglich zu putzen, da sich dort besonders viele Pollen beim Hereintreten sammeln.

Pollen in der Wohnung: Beim Putzen gibt es viel zu beachten

Damit man die Pollen beim Putzen nicht in der Wohnung verteilt, sollte man vor dem Wischen saugen. Ein spezieller HEPA-Filter, ein Schwebstofffilter, der einen Großteil an Staubpartikeln aus der Luft entfernen kann, ist auch sinnvoll. Besonders häufig müssen Teppiche gesaugt werden, denn darauf kann sich viel Staub ansammeln.

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Expertin Sonja Lämmel sagte "Chip.de" zudem, dass Staubsauger mit großem Rückhaltevermögen sinnvoll seien. Das sind Sauger, die nicht direkt wieder einen großen Anteil der eingesaugten Allergene mit der Abluft des Gerätes auspusten. Noch sicherer sei ein Staubsauger mit Wasserfilter, bei dem der Staub im Wasser gebunden und so zurückgehalten wird.

Haushaltskittel beim Putzen tragen

Diesen kann man nach dem Putzen direkt ausziehen und waschen, damit sich die Pollen gar nicht weiter verbreiten. Auch eine Maske kann von Vorteil dabei sein.

Der richtige Zeitpunkt beim Fensterputzen ist wichtig, wenn es um Allergien geht.
Der richtige Zeitpunkt beim Fensterputzen ist wichtig, wenn es um Allergien geht. © Monika Skolimowska/dpa

Anti-Staub-Tücher

Diese eignen sich gut für glatte Flächen. Sie ziehen den Staub an. Eine nachhaltigere Alternative sind Mikrofasertücher.

Fensterputzen nach Pollenflugvorhersage

Laut "Chip.de" sollte man sich darum lieber an Tagen mit geringerem Pollenflug kümmern. Wettervorhersagen wie der "Pollenflug-Gefahrenindex" vom Deutschen Wetterdienst helfen dabei. 

Die richtige Ausstattung

Die richtige Ausstattung ist ebenfalls entscheidend. Hilfsmittel wie eine Salzwassernasendusche, ein Luftreiniger oder ein Pollengitter am Fenster können die Allergiestoffe reduzieren. 

Achtung auch beim Essen: Honig oder einheimische Teesorten können Pollenreste enthalten. Wer unter einer Pollenallergie leidet, sollte also beim Verzehr solcher Produkte darauf achten, ob die Symptome schlimmer werden.

Auch im und am Auto sammeln sich viele Pollen.
Auch im und am Auto sammeln sich viele Pollen. © picture alliance/dpa

Gegen Pollen im Auto kann man folgendes tun:

  • Nur mit geschlossenen Fenstern während der Hochsaison fahren
  • Pollenschutzfilter regelmäßig reinigen oder austauschen lassen
  • Fußmatten und Sitze regelmäßig absaugen und Oberflächen wischen
  • Die Jacke vor der Fahrt im Kofferraum verstauen

Antihistaminika und Hyposensibilisierung

Wenn diese Tipps nicht weiterhelfen, dann hilft nur noch der Griff zu Medikamenten. Neben Nasensprays und Augentropfen helfen Antihistaminika. Sie sind frei verkäuflich und lindern allergische Reaktionen. Aber: Antihistaminika machen müde und können zu Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Benommenheit führen.

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Auf lange Sicht und bei starken Beschwerden hilft eine Hyposensibilisierung. Bei dieser werden dem Körper Extrakte mit dem Allergen zugeführt. So kann man den Körper langsam daran gewöhnen, anders darauf zu reagieren. Sie können als Tabletten, Tropfen oder per Spritze eingenommen werden.

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