ADAC-Geheimtipps! Benzin sparen und richtig tanken
Es gibt ja so einige Spritspar-Tipps, die einem in der Fahrschule eingetrichtert werden: Früher in den zweiten Gang schalten, vorausschauend fahren oder etwa die Motorbremse nutzen. Doch erinnern Sie sich noch an alle Hinweise, die Ihnen Ihr Fahrlehrer mit auf den Weg gegeben hat? Nicht mehr?
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Kein Problem, denn die AZ zeigt gemeinsam mit dem ADAC, wie Autofahrer in Zeiten von niedrigen Benzinpreisen noch mehr sparen können.
Es gibt auch so einige Ratschläge, die Autofahrer bisher (wahrscheinlich) noch nicht gekannt haben:
Richtige Fahrweise
Geht es nach dem ADAC, lässt sich viel Sprit sparen, wenn Autofahrer den Motor nicht im Stand warmlaufen lassen. Zudem sollte sofort zügig in den zweiten Gang geschaltet werden. Ein weiterer Tipp: Bei einer maximalen Drehzahl von ca. 2000 Umdrehungen pro Minute frühzeitig in die einzelnen Gänge hochschalten. Ebenso sollen Fahrer nicht zurückschalten, solange der Motor – ohne zu ruckeln – noch Gas annimmt. Denn: Nach jedem Schalten ist ein weiterer Tritt aufs Gaspedal nötig. Und das kostet richtig Sprit.
Auch vorausschauendes Fahren ist wichtig – unnötiges Bremsen vermeiden und solange wie möglich die Wirkung der Motorbremse nutzen. Wer stets im möglichst höchsten Gang fährt, kann laut ADAC je nach Motortyp und Übersetzung des Getriebes zehn bis 20 Prozent Kraftstoff sparen.
Wann zur Tankstelle?
ADAC-Fachleute haben errechnet, dass sich in München und Umgebung der Griff zur Zapfsäule zwischen 18 und 19 Uhr lohnt. „Zu dieser Uhrzeit sind die Preise am günstigsten“, sagt ADAC-Kraftstoffexperte Andreas Hölzel der AZ. Oft koste der Sprit zu dieser Tageszeit um bis zu 8,3 Cent weniger als zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens, wo die Autofahrer am meisten für den Liter Benzin hinlegen müssten. „Ab 20 Uhr heben einige Münchner Tankstellen nämlich ihre Preise wieder an“, sagt Hölzel.
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Kurzstrecken meiden
Wer nach einem Kaltstart des Autos nur eine Strecke von drei Kilometern oder weniger zurückgelegt, verbraucht hier im Schnitt deutlich mehr als bei längeren Fahrten. Grund: Der Ottomotor benötigt in der Warmlaufphase ein „fetteres“ Gemisch, sprich mit einem deutlich höheren Kraftstoffanteil. Also: Einfach mal öfter zu Fuß gehen oder das Fahrrad nehmen – oder drei Einzelfahrten zu einer kombinieren.
Vorsicht im Leerlauf
Auch hier benötigt ein Auto Benzin; im Schnitt rund 0,5 bis 1 Liter pro Stunde. Bei Stau oder längerer Rote-Ampel-Phase einfach mal den Motor ausschalten. Danach aber wieder die Zündung einschalten. Denn sonst wechseln viele Automodelle von Abblend- auf Standlicht. Und das darf nur bei parkenden Autos leuchten. Übrigens: An Bahnübergängen ist es laut Straßenverkehrsordnung Pflicht, den Motor abzustellen. Wer das nicht beachtet, wird zur Kasse gebeten: Es droht ein Bußgeld von zehn Euro.
Auto abspecken
Ewig Getränkekisten mitschleppen? Das muss nicht sein. Unnötiger Ballast muss raus aus dem Auto. Der ADAC rechnet vor: 100 kg Gewicht bringen im Schnitt einen Mehrverbrauch von 0,3 Liter pro 100 Kilometer mit sich. Ein Problem sind auch Fahrradträger auf dem Dach oder Dachboxen. Sie alle können den Spritverbrauch um bis zu 40 Prozent erhöhen. Also nur verwenden, wenn das Fahrrad oder die Skier wirklich mit müssen.
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Idealer Reifendruck
Ist der Luftdruck zu gering, verlängert sich der Bremsweg und der Verschleiß wird höher. Auch der Kraftstoffverbrauch steigt, weil der Rollwiderstand erhöht wird. Auf Nummer sicher gehen und regelmäßig den Luftdruck prüfen.
Klimaanlage-Check
Natürlich sollen sich die Autoinsassen wohlfühlen, egal ob bei Minus-Graden oder sengender Hitze.
Doch auch die Klimaanlage erhöht den Benzinverbrauch (0,1 bis 0,2 l/100 km) ebenso wie die Standheizung (0,2 bis 0,5 l/100 km). Klimaanlage und Co. besser nicht ewig eingeschaltet lassen. Auch Stromerzeugung kostet Sprit: Das gilt für heizbare Heckscheibe, Sitzheizung, Radio oder Hi-Fi-Verstärker. Sie alle führen zu höherem Verbrauch. Was viele Fahrer nicht wissen: Offene Fenster oder Schiebedächer beeinträchtigen die Luftströmung – und dies lässt vor allem bei hohen Geschwindigkeiten die Kosten steigen.
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Kein „V-Power“
Die zahlreichen Premium-Kraftstoffe wie „V-Power“, „Ultimate“ bringen laut ADAC-Tests keine Einsparungen. Auf die 100-Oktan-Sorten also besser nicht zurückgreifen.
„Premium-Kraftstoffe tanken lohnt sich einfach nicht“, sagt ADAC-Fachmann Hölzel. „Es wird hier viel zu viel versprochen und der Nutzen-Effekt ist relativ gering.“
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