Schreiner verklagt Hugo Bachmaier: Es geht um 11.000 Euro
München - Hugo Bachmaier ist massiv verärgert. In den Händen hält der Wirt des Bachmaier Hofbräu ein Schreiben vom Landgericht München. "Ich werde auf 11.000 Euro verklagt", schimpft er im AZ-Gespräch. Was ist passiert?
Neue Polster und Schleif-Arbeiten im Bachmaier Hofbräu
Schwabings Kult-Wirt engagierte im Frühjahr 2021 einen Schreiner zur Erneuerung von Tischplatten, Stühlen, Bänken und der Terrasse. "Alles sollte zur Wiedereröffnung nach der Corona-Zeit repariert sein", sagt Hugo Bachmaier. Die Schreinerei habe Hugo Bachmaier schon seit Jahrzehnten gekannt – nicht aber deren neuen Chef.
Ausgemacht: Rechnungsdatum im Zeitraum der Überbrückungshilfe III
"Das wurde mir zum Verhängnis", glaubt Bachmaier. "Ausgemacht war, dass mir die Rechnung bis Juni 2021 gestellt wird, damit ich es von der Überbrückungshilfe III absetzen kann", erklärt der von Corona gebeutelte Wirt.
Die Schreinerei stellte vorab zwei Abschlagsrechnungen für die Reparaturen. Die IHK genehmigte dies – und Bachmaier erhielt das Geld auf Antrag. "Wie gewünscht, leistete ich die Anzahlung. Ich habe am 2. August der Schreinerei die 6.000 Euro überwiesen", so Bachmaier zur AZ.
Die Reparaturen begannen im Mai 2021
Die Handwerker seien aber in Verzug gekommen. Bachmaier: "Mir wurden immer neue Ausreden aufgetischt, warum man seit Mai nicht weiterarbeiten würde. Dabei weiß ich, dass sie auch im Urlaub waren. Erst im Spätherbst wurden sie dann fertig." Der beliebte Wirt fühlte sich hingehalten, gab zuvor schon Teile des Auftrags an eine bekannte Wiesn-Schreinerei ab. "Ich zahlte dieser sofort alles pünktlich und wie vereinbart. So muss es laufen. Es gab keinerlei Probleme."
11.000 Euro sind noch offen
Erst im Dezember, nach monatelangem Warten, wurde Hugo Bachmaier die finale Rechnung des neuen Chefs zugestellt. "Von den 22.000 Euro zahlte ich sofort die Hälfte, obwohl ausgemacht war, dass wegen der Überbrückungshilfe III die Rechnung bis spätestens 30. Juni da sein sollte. Aber er sollte sehen, dass ich zahlungswillig bin. Ich bat ihn, das Datum der Rechnung wie vereinbart auf Juni vorzuziehen, damit ich die restlichen 11.000 Euro zahlen kann", so Bachmaier sauer. "Aber er macht es bis heute einfach nicht."
Hugo Bachmaier und Schreiner hatten mündliche Vereinbarung
Die Handwerksfirma beauftragte gar ein Inkassounternehmen, um das fehlende Geld einzutreiben, doch Bachmaier bleibt stur. Er zahle nicht weiter für eine Rechnung mit falschem Datum, erklärt er. "In Bayern muss doch auch noch Wort und Handschlag zählen." Und weiter: "Auch unter Schreinern gibt es schwarze Schafe."
"Ich will keinen Prozess! Ich hab das Geld und will auch zahlen"
Jetzt ist Hugo Bachmaier eine Klage ins Hofbräu geflattert. "Ich werde vor das Landgericht gezerrt! Ich will keinen Prozess. Ich hab das Geld und will auch zahlen. Er bekommt doch seine 11.000 Euro, wenn er das vereinbarte Rechnungsdatum wählt, das in den Abrechnungszeitraum der Überbrückungshilfe III fällt. Ich kann ja nichts dafür, dass er immer wieder in Verzug kam. Wenn ich das Geld jetzt nicht absetzen kann, hat er mir immensen Schaden zugefügt." Eine Gegenklage auf Schadenersatz will Bachmaier aber nicht. "Dann muss ich wohl in den sauren Apfel beißen..."
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