Promi-Hundetrainer Jochen Bendel fordert: "Jeder alte Mensch sollte das Recht auf einen Hund haben"
Gassi gehen, Streicheleinheiten und jede Menge Leckerlis: Für Senioren kann ein Hund mehr Lebensqualität bringen und Einsamkeit im Alter vorbeugen. Doch was, wenn das Herrchen oder Frauchen plötzlich verstirbt und der Zamperl ohne Familie dasteht? Sollte man ab einem gewissen Alter keine Hunde mehr bekommen? Jochen Bendel hat dazu eine klare Meinung.
Keine Hunde für alte Menschen? Jochen Bendel findet es "diskriminierend"
Der TV-Moderator ist ausgebildeter Hundetrainer und präsentiert mit "Haustier sucht Herz" seine eigene Tier-Sendung auf Sat.1 Gold. Vor wenigen Wochen hat er mit der AZ über Fehler in der Hunde-Erziehung gesprochen, doch jetzt ärgert ihn ein anderes Thema. In seiner Instagram-Story fordert er: "Ich bin der Meinung, dass jeder alte Mensch das Recht auf einen Hund haben sollte!" Er sehe es nicht ein, dass Senioren ab einem gewissen Alter keinen tierischen Begleiter mehr bekommen sollten und findet das sogar "diskriminierend". "Warum sollte ein alter Mensch keinen Hund bekommen, wenn es die Umstände zulassen?"
Jochen Bendel spricht aus Erfahrung, denn laut eigener Aussage haben sich einige ältere Menschen deshalb bereits an ihn gewandt. "Ich kriege immer wieder Nachrichten von alten Leuten, die total traurig sind, dass sie wieder abgeblitzt sind bei einer Tierschutzorganisation." Werden Senioren bei der Adoption eines Hundes tatsächlich benachteiligt?
Münchner Tierschutzverein klärt auf: "Wir entscheiden in jedem Einzelfall individuell"
Die AZ hat beim Münchner Tierschutzverein nachgefragt, wie denn mit Anfragen von älteren Menschen umgegangen wird. "Wir haben da keine generelle Regel, wir entscheiden in jedem Einzelfall individuell", erklärt Christina Berchtold vom Tierschutzverein München e.V.. Es komme bei jedem Interessenten auf die Lebensumstände an, eine Altersgrenze gäbe es nicht. "Wir schließen auch nicht aus, ein noch junges Tier an jemand Älteres zu vermitteln, wenn es einen Plan B gibt, falls etwas passiert." Im Falle eines Umzugs in ein Pflegeheim oder des Ablebens des Besitzers müsse geregelt sein, das der tierische Begleiter weiterhin gut versorgt wird und untergebracht ist. "Der Hund soll nicht wieder im Tierheim landen."
Das Interesse des Tieres steht bei einer Vermittlung im Vordergrund, wie Christina Berchtold betont. Dennoch werde "niemand grundsätzlich aus der Vermittlung" ausgeschlossen. "Wir sind der Meinung, dass jeder sein passendes Tier im Tierschutz findet, man muss vielleicht etwas länger suchen und auch bei mehreren Tierheimen fragen."
AZ-Umfrage: Sollte es für die Haltung eines Hundes eine Altersgrenze geben?
