Michael Caine: "Sean Connery hat kein Alzheimer!"

Seit Tagen halten sich die Gerüchte, Schauspiellegende Sean Connery sei an Alzheimer erkrankt. Nun meldet sich sein Freund und Kollege Michael Caine zu Wort.
(ip/spot) |
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Wie ist es wirklich um den Gesundheitszustand von Hollywood-Star Sean Connery (83) bestellt? Die "Bild am Sonntag" hatte Connerys Freund und Schauspielkollegen Michael Caine (80) mit diesen Worten zitiert: "Er ist nicht mehr Herr seiner Sinne... Man muss sich ernste Sorgen machen." Das schlimme Wort Alzheimer machte schnell die Runde. Nun meldet sich Caine noch einmal zu Wort und erklärt, nie etwas in dieser Richtung gesagt zu haben. "Das ist absolut absurd. Diese Alzheimer-Geschichte ist Schwachsinn", erklärte der 80-Jährige der britischen Zeitung "Daily Record".

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"Ich habe in Deutschland ein paar Interviews für meinen neuen Film gegeben. Irgendjemand scheint meine Worte verdreht zu haben", mutmaßt der Schauspieler weiter. "Ich habe Sean zwar bereits seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen, aber ich habe diese Woche wegen seines Geburtstages mit ihm telefoniert und es ging ihm sehr gut. Er war okay, Herr seiner Sinne und ganz er selbst. Ich weiß nicht, woher dieses Gerede kommt!"

Auch Connerys Sprecherin Nancy Seltzer meldete sich zu Wort und erklärte, die Gerüchte seien lächerlich. Fakt ist allerdings, dass sich Connery bereits seit Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Auf der großen Leinwand war er zuletzt 2003 in dem Film "Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman" zu sehen. Vor ungefähr zwei Jahren kamen bereits die ersten Gerüchte auf, Connery sei ein gebrechlicher Greis geworden, könne weder schauspielern noch reisen. Bilder zeigen einen deutlich abgemagerten Connery.

Ähnliche Bilder gibt es auch vom einstigen Vorzeige-Macho Rudi Assauer. Der ehemalige deutsche Fußballprofi kämpft seit Januar 2012 gegen das Vergessen an. Seither meidet der 69-Jährige öffentliche Auftritte. Gentleman-Playboy Gunter Sachs entschied sich, erst gar nicht gegen die Krankheit anzukämpfen. Am 7. Mai 2011 nahm er sich im Alter von 78 Jahren das Leben. In seinem Abschiedsbrief schreibt der einstige Lebemann über seine größte Angst: "Der Verlust der geistigen Kontrolle über mein Leben wäre ein würdeloser Zustand, dem ich mich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten."

So sehr sich die Menschen vor Alzheimer fürchten, so wenig wissen viele über die Krankheit des Vergessens. Weltweit sind rund 35 Millionen Menschen an Alzheimer erkrankt. Allein in Deutschland sind über 1,2 Mio. Bundesbürger nach Angaben der Deutschen Familienversicherung von einer Demenzerkrankung betroffen, die Zahl könnte sich bis 2030 sogar verdoppeln. Meist setzt die Erkrankung schleichend ein. Erste Symptome sind häufige Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Orientierung. Betroffene finden nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft beispielsweise den Weg zum Bäcker nicht mehr. Hinzu kommen Störungen des Denk- und Urteilvermögens. Die selbstständige Bewältigung des Alltags wird dadurch immer schwieriger. Wird die Krankheit jedoch früh genug erkannt und richtig behandelt, haben Patienten oft noch viele Jahre mit einer hohen Lebensqualität vor sich. "Auch mit Demenz ist ein lebenswertes Leben möglich", schreibt etwa die "Deutsche Alzheimer Gesellschaft".

Wichtig ist es, den Erkrankten so anzunehmen wie er ist und seine Lebenswelt ernst zu nehmen. Alzheimer-Patienten brauchen Hilfe und Unterstützung, verlieren aber nicht innerhalb weniger Tage all ihre Fähigkeiten. Betroffene sind durchaus in der Lage, viele Dinge selbst zu tun. Angehörige müssen ihnen nicht alle Aufgaben abnehmen. Eigenständigkeit ist für die Deutsche Alzheimer Gesellschaft "eine Wurzel von Selbstachtung, Sicherheit und Lebenszufriedenheit."

Ebenfalls wichtig ist der offene Umgang mit der Krankheit. Der Ehemann von Schriftstellerin Enid Blyton zum Beispiel versuchte lange die Erkrankung seiner Frau geheim zu halten und zerbrach dabei fast selbst an den Strapazen, die er sich mit dieser Lüge aufgehalst hatte. Nur eine auf den Patienten abgestimmte medizinische Therapie und ein Umfeld, das sich aktiv mit der Erkrankung des Betroffenen auseinandersetzt, können die Lebensqualität sichern und der Krankheit Alzheimer letztlich den Schrecken nehmen.

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