Lanz kann sich Seitenhieb im Gespräch mit Söder nicht verkneifen: "Hafermilchcappuccino"

Am Mittwochabend hat Markus Lanz im ZDF seinen Jahresrückblick präsentiert. Dabei durfte auch Markus Söder nicht fehlen, der extra zugeschaltet wurde. Der Ministerpräsident legt in der Gender-Debatte nach und erhält indirekte Unterstützung vom Moderator.
Sven Geißelhardt
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Markus Söder verteidigt seine Position zum Gendern im Jahresrückblick "Markus Lanz – Das Jahr 2023".
Markus Söder verteidigt seine Position zum Gendern im Jahresrückblick "Markus Lanz – Das Jahr 2023". © Screenshot ZDF

Markus Lanz und Markus Söder – die beiden haben nicht nur den Vornamen gemein, sie scheinen auch eine Abneigung gegen die sogenannte "Wokeness" zu teilen. Beim ZDF-Rückblick "Markus Lanz – Das Jahr 2023" hat das zumindest den Anschein, als es bei den beiden Männern um das Gendern geht.

Markus Lanz befragt Söder zu Gender-Verbot

Anfang Dezember hatte der bayerische Ministerpräsident seine Abneigung gegen eine geschlechterneutrale Sprache nochmals eindringlich betont, will sogar ein Gender-Verbot in Bayern durchsetzen. "Für Bayern kann ich sagen: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil: Wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen", sagte Markus Söder im bayerischen Landtag. Klar, dass Markus Lanz diesen Plan in seinem Jahresrückblick zum Thema macht.

"Hafermilchcappuccino": Lanz kann sich Seitenhieb in Jahresrückblick nicht verkneifen

Am Mittwochabend (13. Dezember) begrüßt der ZDF-Moderator Gäste aus Gesellschaft, Unterhaltung und Politik in seinem Hamburger Studio. Dabei ist auch der bayerische Ministerpräsident, der allerdings per Video-Schalte zugeschaltet ist. "Sie haben ja von Friedrich Merz relativ schnell gelernt. Sie fordern jetzt auch ein Gender-Verbot an Schulen und in Behörden", sagt Markus Lanz an Söder gerichtet. Dabei kann sich der 54-Jährige einen Seitenhieb gegen die seiner Meinung nach verweichlichte Gesellschaft nicht verkneifen: "Was droht jetzt einem Lehrer, der morgens im Unterricht, vielleicht noch mit dem Hafermilchcappuccino in der Hand, gendert?"

Markus Lanz spricht mit Ministerpräsident Markus Söder über das drohende Gender-Verbot in Bayern.
Markus Lanz spricht mit Ministerpräsident Markus Söder über das drohende Gender-Verbot in Bayern. © Screenshot ZDF

Damit spielt Markus Lanz offensichtlich auf seine Aussage in seinem Podcast "LANZ & PRECHT" hin, für die er im August dieses Jahres heftig kritisiert wurde. Damals schimpfte er über eine "gefühlige Gesellschaft" und sagte: "So eine Hafermilchgesellschaft, so eine Guavendicksafttruppe, die wirklich die ganze Zeit auf der Suche nach der idealen Work-Life-Balance ist."

Markus Söder schimpft: "Das übertriebene Gendern spaltet einfach"

Bei Markus Söder scheint Lanz damit offene Türen einzurennen. Der Ministerpräsident sagt dazu: "Reden kann im Zweifelsfall außerhalb der Schule jeder wie er will, das ist doch klar." Doch was ist mit dem Gendern in der Schule? "Die Frage ist doch, ob es gelehrt wird und ob es bewusst gelehrt wird und ob es dann auch Noten damit gibt", erklärt Markus Söder weiter. "Es hat doch einen Grund, warum es 80 Prozent der Deutschen ablehnen." Seiner Meinung nach führe das zu "Unsicherheit" und "Verwirrung". "Das übertriebene Gendern spaltet einfach, die Mehrzahl will es nicht und ich habe dafür Verständnis." Eine Antwort auf die Frage von Markus Lanz, was einem Lehrer bei einem Verstoß gegen dieses Verbot an Schulen drohe, bleibt der bayerische Ministerpräsident allerdings schuldig, etwaige Konsequenzen werden von ihm nicht thematisiert.

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Markus Lanz provoziert Söder: "Verbotspartei CSU, das gefällt mir"

Der Moderator des Abends provoziert Markus Söder dann noch mit einem nicht ganz ernst gemeinten Statement: "Ich mag das. Die Verbotspartei CSU, das gefällt mir." Der zugeschaltete Politiker reagiert darauf mit einem Kopfschütteln und sagt: "Das haben die Grünen gesagt. Interessant, dass Sie das gleich verwenden. Das ist ja mal wieder typisch, das habe ich auch nicht anders erwartet. Aber es gibt halt auch Regeln." Für seinen Seitenhieb feiert sich Markus Lanz selbst und fügt lachend hinzu: "Gut, ne?" Das dürfte Geschmackssache sein und entlockt dem Ministerpräsidenten kein Lächeln. Die Gender-Debatte ist damit allerdings für den Abend abgehakt.

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12 Kommentare
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  • Chris_1860 am 14.12.2023 18:47 Uhr / Bewertung:

    "Für seinen Seitenhieb feiert sich Markus Lanz selbst"

    So kennt man den Lanz.
    Anderen permanent ins Wort zu fallen, seine eigene Meinung grundsätzlich als alleingültig richtiges Dogma zu verkaufen und sich selbst für Nichts zu feiern, mehr bringt dieser selbstgefällig überhebliche Günstling der öffentlich-"rechtlichen" Medien nicht zusammen.

  • Analyst am 14.12.2023 20:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Chris_1860

    Whow ,wie wird hier Lanz in den Messias Stand erhoben ,wenn er dasselbe mir Linksvertretern macht.
    Was für ein Gejammer ,wenn’s denn „Gottkönig“
    Der Bayern geht.
    Wenn ich Böse wäre,würd ich es als Erbärmliches gejammert betiteln oder Auslegen.

  • Chris_1860 am 14.12.2023 21:40 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Analyst

    Schmarrn.
    Ich hab meine Meinung über Lanz geschrieben, das gilt generell. Kein Wort von Lanz vs. Söder oder Andere.

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