Kettensägen-Prozess gegen Jens Lehmann: Staatsanwaltschaft wirft ihm Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung vor
Vor dem Amtsgericht Starnberg hat am Freitag ein Prozess gegen den früheren Fußball-Nationaltorwart Jens Lehmann um einen skurrilen Nachbarschaftsstreit begonnen. Der 54-Jährige erschien im dunklen Anzug mit blauer Krawatte und schloss die Augen, als der Staatsanwalt begann, die Anklage gegen ihn zu verlesen.
Jens Lehmann: Nachbarschaftsstreit landet vor Gericht
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, im Sommer vergangenen Jahres einen Dachbalken in der Garage seines Nachbarn mit einer Kettensäge zersägt zu haben. Laut Anklagebehörde war der mutmaßlichen Tat ein jahrelanger Nachbarschaftsstreit vorausgegangen. Als Grund dafür sieht die Staatsanwaltschaft, dass die Garage Lehmann den Blick auf den See versperrte. Zudem soll er laut Staatsanwaltschaft das Kabel einer Überwachungskamera abgetrennt haben und eine junge Birke auf dem Grundstück seines Nachbarn gefällt haben.
Prozess um Jens Lehmann: Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung?
Für den Prozess gegen ihn unter anderem wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung sind zwei Verhandlungstage angesetzt. Lehmanns Anwalt Christoph Rückel wollte sich vor Beginn des Prozesses auf Anfrage nicht äußern, kündigte aber eine Stellungnahme im Gerichtssaal zu Beginn der Verhandlung an. "Die gegen mich erhobenen Vorwürfe treffen so nicht zu", schrieb Lehmann im Sommer auf Instagram, nachdem Anklage gegen ihn erhoben worden war. "Der Schaden ist wie immer die enorme Rufschädigung und die Missachtung der Privatsphäre." Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.
Lehmann war 2006 zum gefeierten Torwart der Heim-WM, des "Sommermärchens", geworden – vor allem durch seine Glanzleistung beim Elfmeterschießen gegen Argentinien im Viertelfinale. In seiner aktiven Zeit spielte er unter anderem beim FC Schalke 04, bei Borussia Dortmund und beim FC Arsenal in London.