"Jetzt erst recht": Münchner Promis gehen trotz Vorwürfen zum Rammstein-Konzert
Zwei Konzerte sind gespielt, zwei weitere folgen noch: Rammstein bespielt dieser Tage das Münchner Olympiastadion. Die Auftritte der Band sind jedoch von unschönen Nebengeräuschen begleitet. Gegen Frontmann Till Lindemann gibt es schwere – bisher unbestätigte – Anschuldigungen. So sollen Frauen für die Aftershow-Partys der Konzerte gecastet und zu sexuellen Handlungen gedrängt worden sein. Die Band bestreitet die Vorwürfe vehement.
Doch wie gehen Münchens prominente Rammstein-Fans mit dem Wirbel um? Die AZ hat bei Verena Kerth, Lebensgefährte Marc Terenzi und Szene-Wirt Hugo Bachmaier nachgefragt, wie groß die Vorfreude auf die Konzerte ist und wie sie Sänger Till Lindemann privat erlebt haben.
Verena Kerth nimmt Till Lindemann in Schutz: "Würde Frauen nie schlecht behandeln"
Moderatorin Verena Kerth und Musiker Marc Terenzi gehen am Sonntag (11. Juni) zum letzten der insgesamt vier Rammstein-Konzerte in München. Die Vorfreude bei den beiden ist ungetrübt: "Ich freue mich schon seit Wochen auf das Konzert. Es wird bestimmt legendär. Die Show ist einmalig und spektakulär", sagt Terenzi.
Es werde ein "krönender Abschluss in München", ist sich das Promi-Paar sicher. Verena Kerth kann den Anschuldigungen gegen Till Lindemann ohnehin nicht recht glauben: "Ich kenne Till seit vielen Jahren. Er würde Frauen nie schlecht behandeln. Er ist ein super höflicher und zuvorkommender Mann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass an den Vorwürfen etwas dran ist. Das ist doch absurd."
Hugo Bachmaier will zum Rammstein-Konzert: "Jetzt erst recht"
Hugo Bachmaier sucht derweil noch nach Karten: "Ich habe den Ticketverkauf für München verpasst." Schwabings Szene-Wirt outet sich als großer Rammstein-Fan: "Ich war letztes Jahr schon in Berlin auf einem Rammstein-Konzert. Es war sensationell, eine einmalige Show."
Zugutekommen könnte dem Gastronom, dass viele Fans ihre Tickets nach den Anschuldigungen gegen die Band verkaufen wollen: "Jetzt gibt es ja wieder Karten für die Konzerte in München. Ich würde schon gern hingehen wollen – jetzt erst recht."

Dabei will sich Bachmaier auch von seiner aktuellen Knieverletzung nicht aufhalten lassen. Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: "Wenn ich VIP-Tickets bekomme, kontrolliere ich auch gern den Backstagebereich." Dann wird der Hofbräu-Wirt aber ernst: "Sollten einer jungen Frau K.o.-Tropfen ins Glas gekippt worden sein, dann ist das eine absolute Sauerei. Wer so etwas macht, ist kriminell."
Nach Rammstein-Konzert in Vilnius begann der Wirbel
Hintergrund: Nach dem Rammstein-Konzert im litauischen Vilnius am 22. Mai berichtete die Irin Shelby Lynn, zu einer privaten Party mit Till Lindemann eingeladen worden zu sein. Dort habe der Musik Sex eingefordert, was sie jedoch ablehnte. Am nächsten Morgen wachte die 24-Jährige mit Erinnerungslücken und blauen Flecken auf, obwohl sie laut eigener Aussage kaum Alkohol getrunken hatte.
Kurz darauf meldeten sich weitere Frauen, die von ähnlichen Erfahrungen mit der Band und ihrem Frontmann sprachen. Sie prangerten auch die Praktik eines Castings für die sogenannte "Row Zero" und für die Aftershow-Partys an. Junge Frauen sollen demnach im Vorfeld gezielt anschrieben und angesprochen worden sein.
Für die Konzerte in München musste Rammstein daher mehrere Auflagen erfüllen, so unter anderem auf die "Row Zero" für Zuschauer verzichten, Aware-Teams organisieren und ein Zelt als "Safe Space" für Besucher, die sich unsicher fühlen, aufstellen.
Band betont: Beide Seiten haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge
Die Band weist die Vorwürfe als "ausnahmslos unwahr" zurück und hat inzwischen Anwälte eingeschaltet, um gegen die Anschuldigungen vorzugehen. Für Till Lindemann und seine Rammstein-Kollegen gilt die Unschuldsvermutung. In einem Instagram-Post hatte sich Rammstein zuvor an die Fans gewandt und darum gebeten, nicht vorverurteilt zu werden.
Die Sicherheit aller Konzertbesucher, vor und hinter der Bühne, sei ihnen sehr wichtig: "Wir verurteilen jede Form von Übergriffigkeit." Gleichwohl hätte auch die andere Seite ein Recht auf ihre Sicht der Dinge, betonten die Musiker. Auch sie sollten nicht vorverurteilt werden.
Schlagzeuger weint: 60.000 feiern Rammstein im Olympiastadion
Beim ersten Rammstein-Konzert im Olympiastadion am Mittwoch kam es zwar zu Wortgefechten zwischen Demonstranten und den Fans der Band. Insgesamt verlief der Auftritt der Brachial-Rocker angesichts der Umstände dennoch verhältnismäßig ruhig und routiniert. Die Unterstützung des Publikums war Rammstein gewiss: 60.000 Anhänger feierten ihre Idole.

Die Band, allen voran Schlagzeuger Christoph Schneider, war sichtlich bewegt ob des großen Zuspruchs. Und auch Münchens Promis wie Verena Kerth und Hugo Bachmaier halten weiterhin zu Rammstein.
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