Interview

"Ich könnte dauernd die ganze Welt umarmen": Rainer Langhans spricht über seine Krebs-Erkrankung

Der Kult-Hippie Rainer Langhans verrät im AZ-Interview, wie ihn der Krebs verändert hat.
Daniela Schwan |
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Kult-Hippie Rainer Langhans.
Kult-Hippie Rainer Langhans. © Foto: Schneider-Press/R. Fechter

München — Es ist ruhig(er) geworden um den Kult-Kommunarden, Schauspieler, Autor, Filmemacher und ewigem Hippie Rainer Langhans (83).

AZ: Servus Herr Langhans, wie geht es Ihnen?
RAINER LANGHANS: Mir geht es gut, sehr gut sogar, noch besser, als beim letzten großen Interview mit der Abendzeitung im März diesen Jahres. Obwohl man das ja gar nicht sagen darf, dass einem der Krebs guttut! Für mich ist der 2020 prognostizierte, aggressive Prostatakrebs eine Aufgabe, an der ich nach wie vor spirituell wachse. Alle viertel Jahre bekomme ich palliativ eine Hormonspritze, die sich besänftigend auf das vorhandene Krebsgeschehen auswirkt. Das bekommt mir sehr gut, ich habe im Moment keinerlei Symptome, fühle mich bestens, noch dazu, weil ich ja chemisch kastriert bin (lacht). Ich fühle mich leicht und über dem ganzen Triebschicksal und Sexkram, der einen ja ganz schön beschäftigt, erhoben. Ich bin kein toxischer Mann mehr.

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Was versteht man unter einem toxischen Mann?
Heute bin ich der Traum aller Feministinnen, für sie ist toxisch die Definition des bösen Männlichen, das die Herrschaft an sich zieht, Frauen nicht hochkommen lässt und ihnen ständig sexuelle Gewalt antut. Ich bin ohne Testosteron, ohne das sogenannte schlimme Täter-Gen.

Gerade haben Sie zwei Wochen im Kreise Ihrer Mit-Kommunardinnen auf Sardinien verbracht.
Danke, dass Sie nicht 'Harem' sagen, das hat immer so einen negativen Beigeschmack und stimmt ja auch überhaupt nicht. Denn die Frauen dienen mir ja nicht, sondern wir uns gegenseitig, entwickeln uns ständig geistig weiter in unserer Kommune. Jedenfalls hatte jeder auf Sardinien auch die Möglichkeit zum spirituellen Rückzug, es war ein Mix aus Retreat und Sonne genießen, wir sind wieder einen Schritt weiter in unserer Entwicklung, in unserem inneren Fortschritt.

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Rainer Langhans: "Ich bin durch den Krebs freundlicher, liebevoller, milder geworden"

Was war die Quintessenz des Retreats, wie kann man sich das konkret vorstellen?
In intensivsten Gesprächen haben wir aufgeführt, was uns an den anderen nicht gefällt.

Was stört die Damen an Ihnen?
Ich war nicht im Fokus, bin durch meinen Krebs freundlicher, liebevoller, milder und superfriedlich geworden. Ich könnte dauernd die ganze Welt umarmen.

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