Franz Herzog von Bayern verrät: So ungewöhnlich feiern die Wittelsbacher Weihnachten

Weihnachten steht vor der Türe und auch die deutschen Adelsfamilien freuen sich auf die besinnlichen Feiertage. Wie verbringt das Haus Wittelsbach das frohe Fest? Familienoberhaupt Franz Herzog von Bayern hat der AZ einen seltenen Einblick gewährt.
Sven Geißelhardt
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Wittelsbach-Chef Franz Herzog von Bayern und sein Lebensgefährte Thomas Greinwald
Wittelsbach-Chef Franz Herzog von Bayern und sein Lebensgefährte Thomas Greinwald © BrauerPhotos

Weihnachtslieder singen, die Verwandtschaft verköstigen und Geschenke auspacken – in vielen Haushalten dürften die besinnlichen Feiertage ähnlich ablaufen. Doch wie läuft das Weihnachtsfest eigentlich im Haus Wittelsbach ab? Wird bei einer der ältesten Hochadelsfamilien etwa groß aufgefahren? Das Oberhaupt Franz Herzog von Bayern verrät in der AZ, wie bei ihm gefeiert wird.

Familienfoto zu Weihnachten: Hier posiert das ganze Haus Wittelsbach

Wie groß die Wittelsbacher Verwandtschaft ist, hat das Haus Bayern wenige Tage vor Weihnachten eindrucksvoll mit einem Foto der gesamten Familie gezeigt. "Mit allen guten Wünschen zur Weihnacht und zum Neuen Jahr 2024 grüßt Sie das gesamte Haus Wittelsbach", steht neben dem Schnappschuss auf Instagram. Die Aufnahme entstand aber nicht für die Feiertage, sondern wurde bereits im Juni 2023 anlässlich des 90. Geburtstags von Herzog Franz aufgenommen.

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Franz Herzog von Bayern plaudert aus: So ungewöhnlich klein feiern die Wittelsbacher Weihnachten

Muss nun zu Weihnachten die gesamte Familie bekocht und bespaßt werden? Nein, stellt Franz Herzog von Bayern gegenüber der AZ klar: "Die Mitglieder des Hauses Wittelsbach feiern üblicherweise jeweils im kleinen Kreis und legen dabei aber Wert auf Ihre Privatsphäre." Wer bei dem 90-Jährigen am Tisch sitzen wird, verrät er nicht. Aber sicher sein dürfte, dass sein Partner Thomas Greinwald neben ihm Platz nehmen wird. Bereits zum Oktoberfest feierten die beiden einen Pärchen-Auftritt.

Pompös feiern kann der bayerische Hochadel definitiv, wie man an der Hochzeit von Ludwig Prinz von Bayern im Mai 2023 eindrucksvoll sehen konnte. Zu der illustren Gästeschar gesellten sich bekannte Persönlichkeiten aus Gesellschaft und Politik, wie etwa Ministerpräsident Markus Söder. An Weihnachten setzt die Familie eher auf Traditionen. "Zu den Feiertagen darf ein weihnachtlicher Gottesdienst nicht fehlen", sagt Herzog Franz zur AZ.

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Kaiserin Sisi übernahm Wittelsbacher Tradition in Wiener Hofburg

Ob 2023 auch eine weitere Tradition bei den Wittelsbachern gepflegt wird? Früher war es üblich, dass jedes Kind der Familie seinen eigenen Weihnachtsbaum schmücken durfte. "Nach Bayern kamen die Christbäume in der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Protestanten, insbesondere durch Königin Karoline von Bayern, die 2. Ehegattin von König Max I. Joseph", erklärt Rosemarie Mann-Stein, Leiterin des "Kaiserin Elisabeth Museums" in Possenhofen zur AZ.

Selbst Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sisi, nahm diesen Brauch der Wittelsbacher mit an die Hofburg Wien, wie eine Zeichnung von Wilhelm Gause von 1887 zeigt. Darauf zu sehen sind die Kaiserin, Erzherzogin Elisabeth, Erzherzogin Marie Valérie, Kaiser Franz Joseph I., Kronprinzessin Stephanie von Belgien und Kronprinz Rudolf mit vier geschmückte Weihnachtsbäume auf Tischen. Ob diese Tradition noch heute gepflegt wird, ist nicht bekannt.

Mit Kaiserin Elisabeth wurde offensichtlich die Wittelsbacher Tradition, dass jedes Kind seinen eigenen Baum schmücken darf, in die Hofburg Wien übernommen.
Mit Kaiserin Elisabeth wurde offensichtlich die Wittelsbacher Tradition, dass jedes Kind seinen eigenen Baum schmücken darf, in die Hofburg Wien übernommen. © Inv. Nr. 0795 Kaiserin Elisabeth Museum e.V., R. Mann-Stein

Diese Weihnachtsgeschenke dürfen im Haus Bayern nicht fehlen

An Heiligabend dürfen in Haus Bayern die Geschenke unter dem Baum natürlich nicht fehlen. Was verschenkt Herzog Franz denn an seine Liebsten? "Das ist individuell unterschiedlich. Ich verschenke an junge Mitglieder der Familie gerne Bücher zur bayerischen Geschichte, die in diesem Jahr erschienen sind und den Kalender des Tierparks Hellabrunn, unter anderem auch an meine Mitarbeiter*Innen."

Eine Sache will Herzog Franz gegenüber der AZ allerdings nicht verraten – seine Vorsätze für das Jahr 2024. "Das wüssten Sie gerne", sagt der 90-Jährige schmunzelnd. Dieses Geheimnis sei dem Wittelsbacher Oberhaupt gegönnt.

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4 Kommentare
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  • HanneloreH. am 26.12.2023 13:41 Uhr / Bewertung:

    Ich bin froh dass es den Adel gab und immer noch gibt. In den allermeisten Familien gibt es da noch Anstand und Etikette. Was wäre Bayern ohne die Bauten der bayerischen Könige. Bayern wär so uninteressant wie Niedersachsen oder Thüringen. Doch Bayern kennt man auf der ganzen Welt Dank Ludwigs Schlösser!

  • DonBobby am 25.12.2023 10:53 Uhr / Bewertung:

    Es bleibt wieder einmal festzustellen, dass es in Deutschland gar keinen Adel, und somit gar keine "Adelsfamilien" gibt.

    Ein Rätsel, warum über die im Artikel erwähnten reichen Erben fortwährend berichtet wird.

  • AufmerksamerBürger am 24.12.2023 14:32 Uhr / Bewertung:

    Der kranke und degenerierte Adel, der über Jahrhunderte den Menschen alles geraubt hat, gehört enteignet zum Wohle des Volkes!

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