Ehe mit künftigem Wittelsbach-Oberhaupt Prinz Ludwig: Sophie-Alexandra steht laut Expertin vor "Herausforderung"

Ludwig Prinz von Bayern wird in naher Zukunft als neuer Chef der Wittelsbacher eingesetzt. Damit steht nicht nur der 41-Jährige, sondern auch seine Ehefrau Sophie-Alexandra im Fokus der Öffentlichkeit. Mit welchen Herausforderungen hat das Paar aufgrund des Adelsstatus zu kämpfen? Was bedeutet es für Außenstehende, in ein derart prominentes Haus einzuheiraten? Die AZ hat bei einer Expertin für Beziehungen mal nachgehakt.
Sven Geißelhardt
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Seit Mai 2023 sind Sophie-Alexandra und Ludwig Prinz von Bayern verheiratet.
Seit Mai 2023 sind Sophie-Alexandra und Ludwig Prinz von Bayern verheiratet. © BrauerPhotos / S.Brauer

Es war die Traumhochzeit des Jahres, die im Frühling dieses Jahres in München gefeiert wurde. Am 20. Mai gab Ludwig Prinz von Bayern seiner Sophie-Alexandra in der Theatinerkirche das Ja-Wort. Zu der glamourösen Trauung waren Gäste aus Adel und Politik geladen, wie etwa das Wittelsbacher Oberhaupt Franz von Bayern und Ministerpräsident Markus Söder.

Inzwischen dürfte das Paar die Flitterwochenphase hinter sich gelassen haben und sich auf den gemeinsamen Alltag als Eheleute einstimmen. Doch ist das so leicht für jemanden wie die neue Prinzessin von Bayern, die quasi über Nacht in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit katapultiert wurde? Welchen Herausforderungen müssen sich Prinz Ludwig und besonders seine Ehefrau Sophie-Alexandra stellen? Beziehungsexpertin Carolyn Litzbarski hat die Situation für die AZ eingeschätzt.

Feste Normen und Traditionen im Haus Wittelsbach: Prinzessin Sophie-Alexandra braucht "Anpassungsbereitschaft"

Das Haus Wittelsbach blickt auf eine über 800-jährige Geschichte zurück und hat stolze 738 Jahre in Deutschland regiert. Obwohl die Monarchie 1918 abgeschafft wurde, haben Adelsgeschlechter nach wie vor eine gewisse Sonderstellung. So erhält die Familie mit Franz von Bayern als Oberhaupt seit 1923 jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag als Abfindung. Eine große Verantwortung, die irgendwann auch Prinz Ludwig zuteilwerden soll, sobald er Chef der Wittelsbacher ist. Damit wird auch seine Frau zu einer einflussreichen Person innerhalb des deutschen Hochadels.

Welche Auswirkungen hat es für eine Außenstehende wie Prinzessin Sophie-Alexandra, in ein derart prominentes Haus wie Wittelsbach einzuheiraten? "Generell bedeutet eine Ehe zwangsläufig eine Begegnung zweier Familien mit jeweils unterschiedlicher Normen und 'Kulturen' – das kann ja schon bei einer Ehe von einem Münchner mit einer Niederbayerin spannend sein", erklärt Carolyn Litzbarski im Gespräch mit der AZ.

Das Einheiraten in eine so prominente Familie wie die Wittelsbacher brächte jedoch zusätzliche Herausforderungen mit sich. "Adelsgeschlechter wie die Wittelsbacher haben oft feste Normen und Traditionen, die sie über Jahrhunderte hinweg bewahren. Ein Außenstehender, der in eine solche Familie einheiratet, muss daher eine erhebliche Anpassungsbereitschaft mitbringen und sich bewusst sein, dass die Integration in die bestehende Familie und die Akzeptanz der Traditionen eine herausfordernde Aufgabe sein kann."

Carolyn Litzbarski ist Kommunikations- und Beziehungscoaching und gibt Paaren in Beziehungsproblemen Hilfestellung.
Carolyn Litzbarski ist Kommunikations- und Beziehungscoaching und gibt Paaren in Beziehungsproblemen Hilfestellung. © Carolyn Litzbarski

Prinz Ludwig und Sophie Alexandra sind nicht nur zu zweit: Familie Wittelsbach wirbelt Dynamik durcheinander

Mit einer "normalen" Ehe lasse sich die Beziehung von Prinz Ludwig und seiner Sophie-Alexandra nicht vergleichen, da in einer adeligen Familie ganz andere Schwerpunkte gesetzt werden. Es gehe dabei nicht nur darum, "den anderen zu lieben, sondern auch darum, sich in eine komplexe Welt von Traditionen und Verpflichtungen zu integrieren".

Da Ludwig von Bayern in die Familie hineingeboren und mit diesen Werten und Traditionen aufgewachsen ist, liegt die große Herausforderung vor allem bei seiner Ehefrau. Prinzessin Sophie braucht eine "hohe Anpassungsfähigkeit", um sich in der Welt des deutschen Hochadels zu beweisen. "Bei einer Adelsfamilie wird die Adelskultur und deren Anforderungen möglicherweise nach dem Prinzip 'Ober sticht Unter' zur Leitlinie", erklärt Carolyn Litzbarski dazu.

Für das seit Mai 2023 frisch vermählte Paar gibt es, im Vergleich zu anderen Paaren, eine weitere Komponente in der Beziehung, die zusätzliche Schwierigkeiten birgt. "In der Regel bedeutet Beziehung einen wechselseitigen Angleichungsprozess beider Parteien", sagt die Beziehungsexpertin zur AZ.

Jedoch erweitert sich das bei Prinz Ludwig und Sophie-Alexandra um einen weiteren Faktor: die Familie. "In ihrer Beziehung müssen beide vermutlich nicht nur ihre eigenen Werte und Vorlieben als Paar finden und definieren, sondern auch die strengen Protokolle und Traditionen der königlichen Familie berücksichtigen. Das ist dann wie 'ein drittes Element', das die Zweierdynamik durcheinanderwirbelt und bedeutet ein erschwertes Gleichgewicht als nur 'zu zweit'."

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Zukünftige Kinder im Haus Wittelsbach: Druck auf Prinzessin Sophie-Alexandra könnte steigen

Ein weiterer Punkt, der eine Herausforderung darstellen kann, ist der Nachwuchs. Im Haus Wittelsbach darf keine Frau das Oberhaupt der Familie werden. "Nach mir wird mein Bruder Herzog Max in Bayern diese Stellung übernehmen und nach ihm Prinz Luitpold von Bayern. Sein Sohn Prinz Ludwig von Bayern wird ihm nachfolgen, steht aber vorab schon allen drei Vorgängern unterstützend zur Seite, wie ich es für meinen Vater Herzog Albrecht von Bayern tun konnte", schreibt Franz von Bayern auf der Website der Familie. Entsprechend hoch dürfte der Druck auf die neue Prinzessin von Bayern sein, einen männlichen Nachkommen zur Welt zu bringen, damit das Amt des Wittelsbach-Chefs an die Kinder geht.

Hinzu kommt, dass die zukünftigen Kinder von Prinz Ludwig und seiner Frau höchstwahrscheinlich wichtige Rollen innerhalb der Familie Wittelsbach einnehmen werden. "Die Geburt von Enkeln schafft in jeder Familie eine besondere Dynamik. Das kennen wir aus ganz normalen Familiensituationen: Wie oft gibt es da Spannungen und Konflikte mit den Schwiegereltern, weil die Oma zu viel Anspruch auf das Enkelchen erhebt oder der Opa uneingeladen vor der Tür steht", sagt Carolyn Litzbarski dazu und erklärt weiter: "In einer Familie mit vielen Protokollen und klaren Rollen verschärft sich dieser Effekt sicherlich. Hier könnten Themen wie Anpassung der Eltern und die Unterordnung unter die Protokolle und Bedürfnisse der Familie eine Rolle spielen. [...] Für Sophie-Alexandra könnte das schon schwieriger sein, da sie bereits eine gefestigte Identität und Lebensvorstellung außerhalb von Adelsprotokollen kennt und lebt."

Prinzessin von Bayern integriert sich gut in die Welt des deutschen Hochadels

Als Außenstehende in eine derart prominente Familie wie Wittelsbach einzuheiraten, dürfte Sophie-Alexandra vor große Herausforderungen gestellt haben. Bereits bei der Trauung in München konnte man erleben, wie sehr ein solcher Druck von außen zu schaffen machen kann – immerhin fiel die Braut vor dem Ja-Wort in Ohnmacht.

Inzwischen macht sie an der Seite von Ludwig Prinz von Bayern eine gute Figur, beide absolvierten erst kürzlich beim Löwen-Marsch einen öffentlichen Paar-Auftritt. Und wie es scheint, integriert sich die Neu-Prinzessin gut in die Welt des deutschen Hochadels – vielleicht wurde sie von ihrem Mann vorab auf das Leben im Hause Wittelsbach vorbereitet. Mit einem starken Partner an der Seite lassen sich die großen Herausforderungen bestimmt meistern.

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