Weniger Fokus aufs Auto, mehr öffentlicher Nahverkehr: Studie zeigt deutliche Probleme beim ÖPNV

Die Anbindung im öffentlichen Nahverkehr wird aus Sicht vieler Bürger nicht besser, wie eine Studie zeigt. Beim Radfahren lässt für viele aber auch die Sicherheit zu wünschen übrig.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
9  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Nicht mal jeder Zweite ist der Ansicht, dass ihm ausreichend sichere Radwege zur Verfügung stehen. (Symbolbild)
Nicht mal jeder Zweite ist der Ansicht, dass ihm ausreichend sichere Radwege zur Verfügung stehen. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow (dpa)

Berlin - Jeder dritte Bürger in Deutschland ist einer Studie zufolge unzufrieden mit dem Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) am eigenen Wohnort. 33 Prozent der Befragten verneinten die Frage, ob sie sich an ihrem Wohnort mit Bus und Bahn gut angebunden fühlen, wie aus dem Mobilitätsbarometer des Meinungsforschungsinstituts Kantar hervorgeht. 

Bei der repräsentativen Erhebung im Auftrag der Interessenverbände Allianz pro Schiene, BUND und Deutscher Verkehrssicherheitsrat wurden im September und Oktober 2024 mehr als 2.000 Menschen ab 14 Jahren telefonisch und online befragt. 

Eine Mehrheit gab zudem an, dass ihre ÖPNV-Anbindung sich in den vergangenen Jahren nicht verbessert habe. Auf die Frage, ob sich die Anzahl der Abfahrten an der nächstgelegenen Haltestelle in den vergangenen fünf Jahren verbessert oder verschlechtert habe, antworteten 15 Prozent, dass sie sich verschlechtert habe. 68 Prozent sehen keine Veränderung. 17 Prozent sprachen von einer Verbesserung. 

Die Entfernung zur nächstgelegenen Haltestelle ist für die meisten dagegen nicht das Problem. Fast neun von zehn Personen (89 Prozent) sind damit zufrieden.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Sichere Radwege sind aus Sicht vieler Radler Mangelware

Die Teilnehmer wurden zudem gefragt, ob sie sich im Rad- und Fußverkehr sicher fühlen. Dabei gab nicht einmal jeder Zweite (44 Prozent) an, dass ihm ausreichend sichere Radwege zur Verfügung stehen. Mehr als jeder vierte Radfahrer (27 Prozent) sieht in diesem Bereich Rückschritte und fühlt sich unsicherer als vor fünf Jahren.

Fast die Hälfte (48 Prozent) sieht keine Veränderung, wohingegen sich jeder Vierte sicherer fühlt (25 Prozent). Zu Fuß fühlt sich fast jeder Vierte (23 Prozent) unsicherer, 62 Prozent sehen keine Veränderung und 15 Prozent fühlen sich sicherer als vor fünf Jahren. 

Die drei Verbände nehmen die Erkenntnisse zum Anlass, "einen Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik" zu fordern. "In Wahlkampf und Koalitionsvertrag wird vermutlich wieder viel vom Auto die Rede sein. Dabei zeigt unsere Befragung: Die Menschen wollen mehr öffentlichen Personennahverkehr, sie wollen sichere Radwege, und sie wollen bedenkenlos zu Fuß unterwegs sein", sagte Tina Löffelsend vom BUND.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
9 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • wj am 25.11.2024 20:04 Uhr / Bewertung:

    Sehr eigenartiges Fazit der Frau Tina Löffelsend dass sich schon aus der Fragestellung ergibt.
    Beispiel: Umfrage unter Kantinenkunde, „waren Sie mit dem Schweinbraten zufrieden?“
    Antworten: 25% haben die Portionsgröße n bemängelt.
    Fazit: Die Menschen wollen mehr Schweinebraten, die Vegetarischen Angebote sind Überflüssig.
    Interessanter wäre eine Umfrage, unter Menschen die beruflich auf ein motorisiertes Fahrzeug angewiesen sind. zur destruktiven Verkehrspolitik in den Städten.

  • tutwaszursache am 26.11.2024 09:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von wj

    Ich stimme Ihnen teilweise dahingehend zu, dass die gezogenen Schlüsse nicht unbedingt aus den Fragestellungen ableitbar sind. Sie propagieren jetzt allerdings, die eine einseitig interpretierte Studie zu ersetzen durch eine andere, nicht repräsentative Befragung und diese dann ebenso einseitig zu interpretieren. Minus mal minus gibt in der Mathematik zwar plus, aber das ist nicht automatisch auf jegliche andere Bereiche übertragbar.

  • sircharles am 25.11.2024 19:40 Uhr / Bewertung:

    "Die Menschen wollen mehr öffentlichen Personennahverkehr, sie wollen sichere Radwege, und sie wollen bedenkenlos zu Fuß unterwegs sein", sagte Tina Löffelsend vom BUND."

    Da wird sich doch schon wieder in die eigene Tasche gelogen. Grad wie es einem gefällt. Fakt ist doch, dass die KfZ-Zulassungen ständig steigen, genau so wie die ÖPNV-Preise. Die Leute wollen es halt gemütlich mit Musik und trocken. Dafür nehmen sie auch gerne etwas Stau auf sich.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.