Russischer Jagdbomber im Tiefflug über US-Zerstörer
Das US-Verteidigungsministerium hat sich am Montag über eine russische "Provokation" im Schwarzen Meer beschwert. Ein russischer Jagdbomber sei am Samstag zwölf Mal im Tiefflug am US-Zerstörer "USS Donald-Cook" vorbeigeflogen.
Washington, Moskau - Der Zerstörer sei zu diesem Zeitpunkt in internationalen Gewässern vor der rumänischen Küste unterwegs gewesen. Mit der "provokativen und unprofessionellen" Aktion habe die russische Luftwaffe gegen internationale Protokolle verstoßen, sagte Pentagon-Sprecher Steven Warren. Demnach reagierte der russische Pilot nicht auf Funksprüche der "Donald-Cook".
Die Aktion habe rund 90 Minuten gedauert, bei einigen Flügen sei der Jagdbomber vom Typ "Su-24" dicht über die Wellen geflogen. Aus Militärkreisen hieß es, er sei bis auf weniger als 1000 Meter an den US-Zerstörer herangekommen.
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Die "Donald-Cook" war am 10. April ins Schwarze Meer geschickt worden, um angesichts der Ukraine-Krise die Solidarität der US-Streitkräfte mit den NATO-Verbündeten in Osteuropa zu zeigen. Eine Bedrohung hätten die offenbar unbewaffnete russische Maschine und ein zweiter Jagdbomber, der mit größerem Abstand in der Region unterwegs gewesen sei, nicht dargestellt. Gegen zwei Flugzeuge könne sich der Zerstörer alleine wehren. "Es handelte sich einfach um eine Provokation", sagte Pentagon-Sprecher Warren.
Telefonat zwischen Putin und Obama
Inmitten der angespannten Lage in der Ostukraine haben US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Wladimir Putin ein Telefonat geführt. Das Gespräch habe auf Bitten von Putin stattgefunden, teilte das Weiße Haus in Washington am Montag (Ortszeit) mit. Obama habe Putin die Unterstützung bewaffneter prorussischer Gruppen vorgeworfen. Nach Angaben des Kreml wies Putin dies als "Spekulation" zurück.
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Obama habe Russland vorgeworfen, prorussische Bewaffnete zu unterstützen, "die drohen, die Regierung der Ukraine zu unterminieren und zu destabilisieren., erklärte das Weiße Haus. Der US-Präsident habe "betont, dass alle irregulären Truppen in dem Land ihre Waffen niederlegen müssen". Er habe Putin gedrängt, "seinen Einfluss auf die bewaffneten, prorussischen Gruppen zu nutzen, um diese zu überzeugen, die von ihnen besetzten Gebäude zu verlassen". Der russische Staatschef wies die Anschuldigungen der USA zurück, Moskau greife in den Konflikt im Nachbarland ein.