Markus Söder blockt Fragen von Dunja Hayali zu Hubert Aiwanger ab: "Sie führen das Interview jetzt mit mir"

Der bayerische CSU-Ministerpräsident Markus Söder und sein Vize Hubert Aiwanger sind sich so gar nicht einig, was sie von den Demonstrationen am Wochenende halten sollen.
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Nicht immer beste Freunde: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und sein Vize Hubert Aiwanger. (Archiv)
Nicht immer beste Freunde: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und sein Vize Hubert Aiwanger. (Archiv) © dpa/Lukas Barth-Tuttas

München - Ob man sie nun gut oder schlecht findet: Es nahmen in der vergangenen Woche so viele hunderttausende Menschen an den deutschlandweiten Demonstrationen "Gemeinsam gegen rechts" teil, dass es sich kein Politiker erlauben kann, sich nicht dazu zu positionieren. 

Interessant, was die beiden Spitzen der in Bayern regierenden Koalition aus CSU und Freien Wählern von den Demonstrationen halten. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und sein Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger (FW) sind sich nämlich so gar nicht einig.

Starkes Zeichen oder linksextrem? Söder und Aiwanger uneins zu Großdemos

Der machtbewusste Ministerpräsident Söder hat erkannt, dass es politisch vielleicht doch klug wäre, sich mit den hunderttausenden Demonstranten vom Wochenende einigermaßen gutzustellen. 

Ein "starkes Zeichen" und ein "klares Signal" erkennt Söder in den Demos. Und stellt sich gar an ihre Seite, wenn er auf X schreibt: "Wir werden unsere Werte gemeinsam und entschlossen verteidigen." 

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Dass viele der Demonstranten bei der Demo "gegen rechts" wohl auch Söder und seine CSU-Politik mitgemeint haben dürften, ist derweil eher seinem Vize Hubert Aiwanger klar geworden. Der geht sogar noch einen Schritt weiter, und kritisiert die Organisatoren der Demonstration scharf. 

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Aiwanger lobt Bauerndemos, kritisiert Demos gegen rechts 

Die seien "vielfach von Linksextremisten unterwandert", schreibt Aiwanger auf X, ehemals Twitter. Bei den Bauerndemos sei der Vorwurf der Unterwanderung von rechts "fälschlicherweise" gemacht worden. Deswegen erwarte er eine "Distanzierung aller Demokraten und der Bundesregierung von Linksextremisten". 

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Ob jetzt also "von Linksextremisten unterwandert" oder "ein starkes Zeichen für die Demokratie": Es scheint, als hätte die Spitze der bayerischen Staatsregierung noch etwas Gesprächsbedarf im Umgang mit den großen Demonstrationen, die seit einer Woche überall in Deutschland und auch in Bayern stattfinden.

In München war die Demo "Gemeinsam gegen rechts" am Sonntag die größte seit der Lichterkette gegen rechte Gewalt im Jahr 1992. Die Veranstalter sprachen von 250.000 Teilnehmern, die Polizei von "über 100.000".  

Markus Söder blockt Frage zu Aiwanger-Aussagen ab

Am Montagmorgen sah sich der Ministerpräsident im ZDF-Morgenmagazin mit den Äußerungen Aiwangers konfrontiert. Moderatorin Dunja Hayali stieg direkt mit der Frage ein, ob Aiwanger denn ein "Wahrnehmungsproblem" habe. Markus Söder ignorierte die Frage komplett und sprach stattdessen sein Lob für die Demonstrationen aus, nannte sie ein "gutes Signal".

Hayali bohrte erneut nach und fragte, weshalb der bayerische Vize-Ministerpräsident "das Schlaglicht auf vielleicht ein paar Verteilte und nicht auf die große Mehrheit" lenke. "Sie führen das Interview jetzt mit mir", blockte der CSU-Chef genervt die Frage ab. Zwar würden sich unter anderem bei "Fridays for Future" während der Demos "ganz andere tummeln", aber die große Mehrheit seien laut Söder "Bürgerliche und Vertreter der normalen Mitte der Gesellschaft" gewesen.

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39 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Gieasinger Bua am 23.01.2024 07:09 Uhr / Bewertung:

    Linksradikale und Rechtsradikale. Beide gehören unterbunden und weg.

  • BBk am 22.01.2024 20:05 Uhr / Bewertung:

    Linksradikale und Antisemiten als Verteidiger der Demokratie - mir kommt es gleich hoch

  • Sarah-Muc am 22.01.2024 21:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von BBk

    Wenn ich das lese was Sie vermuten - mir auch!

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