Koalitionsvertrag steht: Das sind die wichtigsten Punkte

Die Neuauflage der großen Koalition ist ein riesiges Stück näher gerückt: In einer Marathonsitzung einigen sich die Spitzen von Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag. Jetzt muss noch die SPD-Basis zustimmen.
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Sigmar Gabriel und Horst Seehofer reichen sich die Hand. Kanzlerin Angela Merkel ist glücklich. Endlich steht der Koalitionsvertrag.
dpa 33 Sigmar Gabriel und Horst Seehofer reichen sich die Hand. Kanzlerin Angela Merkel ist glücklich. Endlich steht der Koalitionsvertrag.
Maut, Mindestlohn, doppelte Staatsbürgerschaft und die Rente, das sind Themen, bei denen sich Union und SPD im Koalitionsvertrag einigen mussten.
dpa 33 Maut, Mindestlohn, doppelte Staatsbürgerschaft und die Rente, das sind Themen, bei denen sich Union und SPD im Koalitionsvertrag einigen mussten.
Da ist er, der unterschriebene Koalitionsvertrag.
dpa 33 Da ist er, der unterschriebene Koalitionsvertrag.
Stolz schaut sich Sigmar Gabriel (SPD) den 185 Seiten starken Vertrag an.
dpa 33 Stolz schaut sich Sigmar Gabriel (SPD) den 185 Seiten starken Vertrag an.
Frank-Walter Steinmeier, Andrea Nahles und Angela Merkel. Sie regieren jetzt zusammen.
dpa 33 Frank-Walter Steinmeier, Andrea Nahles und Angela Merkel. Sie regieren jetzt zusammen.
Steinmeier, Gröhe und Gabriel - endlich haben sie sich auf einen Vertrag geeinigt.
dpa 33 Steinmeier, Gröhe und Gabriel - endlich haben sie sich auf einen Vertrag geeinigt.
Ein letzter Blick von Kanzerlin Merkel zu CSU-Chef Horst Seehofer, dann kann unterschrieben werden. Die Spitzen von Union und SPD bei der Vertragsunterzeichnung.
dpa 33 Ein letzter Blick von Kanzerlin Merkel zu CSU-Chef Horst Seehofer, dann kann unterschrieben werden. Die Spitzen von Union und SPD bei der Vertragsunterzeichnung.
Die Spitzen von Union und SPD bei der Vertragsunterzeichnung.
dpa 33 Die Spitzen von Union und SPD bei der Vertragsunterzeichnung.
Nach der Unterzeichnung ging es zur Bundespressenkonferenz.
dpa 33 Nach der Unterzeichnung ging es zur Bundespressenkonferenz.
Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen  Koalitionsvertrag geeinigt. Andrea Nahles (SPD) ist sichtlich erleichtert nach dieser Nacht.
dpa 33 Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Andrea Nahles (SPD) ist sichtlich erleichtert nach dieser Nacht.
Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen  Koalitionsvertrag geeinigt.CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (r.) und CDU-Generalsekretär Herman Gröhe geben nach den Koalitionsverhandlungen vor der SPD-Parteizentrale in Berlin Interviews.
dpa 33 Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (r.) und CDU-Generalsekretär Herman Gröhe geben nach den Koalitionsverhandlungen vor der SPD-Parteizentrale in Berlin Interviews.
Hannelore Kraft (SPD/Ministerpräsidentin in NRW) verlässt nach den erfolgreichen Verhandlungen die SPD-Parteizentrale in Berlin. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen  Koalitionsvertrag geeinigt.
dpa 33 Hannelore Kraft (SPD/Ministerpräsidentin in NRW) verlässt nach den erfolgreichen Verhandlungen die SPD-Parteizentrale in Berlin. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.
Auch SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier ist sichtlich erleichtert. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen  Koalitionsvertrag geeinigt.
dpa 33 Auch SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier ist sichtlich erleichtert. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Hubertus Heil, lacht in der Nacht während der Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD im Hof des Willy-Brandt-Hauses in Berlin. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen  Koalitionsvertrag geeinigt.
dpa 33 Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Hubertus Heil, lacht in der Nacht während der Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD im Hof des Willy-Brandt-Hauses in Berlin. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Hubertus Heil (r), und der Landesvorsitzende der Bayerischen SPD, Florian Pronold, unterhalten sich. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen  Koalitionsvertrag geeinigt.
dpa 33 Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Hubertus Heil (r), und der Landesvorsitzende der Bayerischen SPD, Florian Pronold, unterhalten sich. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.
Da war noch alles offen: Der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück, kommt  in Berlin ins Willy-Brandt-Haus zu den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen  Koalitionsvertrag geeinigt.
dpa 33 Da war noch alles offen: Der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück, kommt in Berlin ins Willy-Brandt-Haus zu den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.
Der amtierende Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) auf dem Weg zu der letzten Marathonsitzung. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen  Koalitionsvertrag geeinigt.
dpa 33 Der amtierende Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) auf dem Weg zu der letzten Marathonsitzung. Nach einer 17-Stündigen Marathonsitzung haben sich Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.
Übernächtigt, aber Andrea Nahles strahlt.
dpa 33 Übernächtigt, aber Andrea Nahles strahlt.
Der bayerische SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold vor Journalisten.
dpa 33 Der bayerische SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold vor Journalisten.
Die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen und Zugpferd der SPD: Hannelore Kraft.
dpa 33 Die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen und Zugpferd der SPD: Hannelore Kraft.
Hannelore Kraft mit Frank-Walter Steinmeier.
dpa 33 Hannelore Kraft mit Frank-Walter Steinmeier.
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (r) und CDU-Generalsekretär Herman Gröhe geben nach den Koalitionsverhandlungen vor der SPD-Parteizentrale in Berlin Interviews.
dpa 33 CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt (r) und CDU-Generalsekretär Herman Gröhe geben nach den Koalitionsverhandlungen vor der SPD-Parteizentrale in Berlin Interviews.
Verteidigungsminister Thomas de Maiziere (M, CDU) verlässt nach den Koalitionsverhandlungen die SPD-Parteizentrale in Berlin.
dpa 33 Verteidigungsminister Thomas de Maiziere (M, CDU) verlässt nach den Koalitionsverhandlungen die SPD-Parteizentrale in Berlin.
Die amtierende Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) verlässt nach den Koalitionsverhandlungen die SPD-Parteizentrale in Berlin. Die große Verhandlungsrunde von Union und SPD hat dem von den Parteispitzen ausgehandelten Koalitionsvertrag zugestimmt.
dpa 33 Die amtierende Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) verlässt nach den Koalitionsverhandlungen die SPD-Parteizentrale in Berlin. Die große Verhandlungsrunde von Union und SPD hat dem von den Parteispitzen ausgehandelten Koalitionsvertrag zugestimmt.
Der amtierende Umweltminister Peter Altmaier nach der letzten Runde der Koalitionsverhandlungen.
dpa 33 Der amtierende Umweltminister Peter Altmaier nach der letzten Runde der Koalitionsverhandlungen.
Die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Weg ins Willy-Brandt-Haus zu den Koalitionsverhandlungen mit der SPD.
dpa 33 Die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Weg ins Willy-Brandt-Haus zu den Koalitionsverhandlungen mit der SPD.
Auch Horst Seehofer hatte einige Forderungen, wie die PKW-Maut.
dpa 33 Auch Horst Seehofer hatte einige Forderungen, wie die PKW-Maut.
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt vor Journalisten vor dem Willy-Brandt-Haus.
dpa 33 CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt vor Journalisten vor dem Willy-Brandt-Haus.
Gerda Hasselfeldt auf dem Weg zur Einigung mit CDU und SPD.
dpa 33 Gerda Hasselfeldt auf dem Weg zur Einigung mit CDU und SPD.
Der amtierende Ministerpräsident von Hessen, Volker Bouffier (l, CDU) zusammen mit dem amtierenden Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) auf dem Weg ins Willy-Brandt-Haus.
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Ursula von der Leyen auf dem Weg ins Willy-Brandt-Haus.
dpa 33 Ursula von der Leyen auf dem Weg ins Willy-Brandt-Haus.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier mit dem Koalitionsvertrag unter dem Arm. Der größte Brocken des Vertrags sind die Rentenbeschlüsse.
dpa 33 Der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier mit dem Koalitionsvertrag unter dem Arm. Der größte Brocken des Vertrags sind die Rentenbeschlüsse.
Da ist Andrea Nahles noch frisch und hat die 17 Stunden Mammutsitzung noch vor sich.
dpa 33 Da ist Andrea Nahles noch frisch und hat die 17 Stunden Mammutsitzung noch vor sich.

Die Neuauflage der großen Koalition ist ein riesiges Stück näher gerückt: In einer Marathonsitzung bis in den frühen Morgen einigen sich die Spitzen von Union und SPD auf einen Koalitionsvertrag. Jetzt muss noch die SPD-Basis zustimmen.

Berlin - Deutschland soll zum dritten Mal in seiner Geschichte von einer großen Koalition regiert werden. Nach einer 17-stündigen Marathonsitzung einigten sich die Spitzen von Union und SPD am frühen Mittwochmorgen in Berlin auf einen Koalitionsvertrag. Der Beschluss wurde anschließend in großer Runde gebilligt. Zuvor hatten sich beide Seiten auf die Einführung eines flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns, Verbesserungen bei der Rente und die Erleichterung der doppelten Staatsbürgerschaft verständigt. Auch soll eine Pkw-Maut für Ausländer kommen. Auf Steuererhöhungen für neue Projekte will man verzichten.

Lesen Sie hier: Pronold zu Koalitionsvertrag: „Gutes Ergebnis“

Das neue schwarz-rote Bündnis unter Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass die SPD-Basis in der ersten Dezemberhälfte in einer Mitgliederbefragung zustimmt. So lange soll die Aufteilung der Ministerien und ihre Besetzung offen gelassen werden, wie die dpa aus Verhandlungskreisen erfuhr. Wenn die insgesamt 475 000 SPD-Mitglieder grünes Licht geben, könnte Merkel in der Woche vor Weihnachten – am 17. Dezember – im Bundestag als Kanzlerin wiedergewählt werden.

Lesen Sie hier: Foto-Scherze bei Twitter. Die lustige Nacht der großen Koalition

Im Koalitionsvertrag soll festgeschrieben werden, dass von 2015 an keine neuen Schulden mehr gemacht werden. Union und SPD verständigten sich auch auf einen Finanzrahmen für zusätzliche Ausgaben und Investitionen bis 2017. Für die Projekte einer schwarz-roten Koalition sollen zusätzlich 23 Milliarden Euro ausgegeben werden. Merkel will den Vertrag an diesem Mittwoch gemeinsam mit den beiden anderen Parteichefs Sigmar Gabriel (SPD) und Horst Seehofer (CSU) präsentieren.

Über diese Punkte wurde man sich einig:

  • Die PKW-Maut: Sie wurde unterschiedlich gewertet. Während die CSU von einem Erfolg für sich ausging, wurde in Kreisen von CDU und SPD die Formulierung für den Koalitionsvertrag lediglich als Prüfauftrag gewertet. Bedingung soll sein, dass die Maut nur ausländische Autofahrer belastet und mit dem Europarecht vereinbar ist. Dazu soll 2014 ein Gesetz verabschiedet werden. Merkel hatte vor der Wahl erklärt, mit ihr werde es keine Pkw-Maut geben.

Lesen Sie hier: CSU und SPD streiten über Maut-Kompromiss

  • Der gesetzlichen Mindestlohn: Er soll 2015 kommen und bundesweit 8,50 Euro pro Stunde betragen. Allerdings können die Tarifpartner in einer Übergangszeit bis 2017 auch Abschlüsse vereinbaren, die unter 8,50 Euro liegen. Das kommt Union und Wirtschaft entgegen. Die Verständigungen zu Mindestlohn, Renten und zur doppelten Staatsbürgerschaft könnten die kritische SPD-Basis beruhigen, die über den Koalitionsvertrag abstimmen wird.

Lesen Sie hier: Der Mindestlohn kommt mit eingebauter Bremse

  • Der Rentenkompromiss: Die von der SPD geforderte abschlagfreie Rente mit 63 Jahren soll nach 45 Beitragsjahren und die von der Union versprochene Besserstellung älterer Mütter, die vor 1992 Kinder bekommen haben, zum 1. Januar 2014 eingeführt werden. Ferner soll eine „solidarische Lebensleistungsrente“ für Geringverdiener von bis zu 850 Euro pro Monat ab 2017 kommen.

Lesen Sie hier: Alles zu den Rentenbeschlüssen

  • Die doppelte Staatsbürgerschaft: Danach müssen sich in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern künftig nicht mehr bis zum 23. Geburtstag für einen der beiden Pässe entscheiden. Einen Kompromiss gab es auch bei der umstrittenen Vorratsdatenspeicherung.
  • Erneuerbare Energien: In der wichtigen Frage des Ausbauziels für erneuerbare Energien soll ein Ökostromanteil von 55 bis 60 Prozent bis zum Jahr 2030 angestrebt werden. Zuvor hatte die Union auf 50 bis 55 Prozent plädiert, die SPD hatte 75 Prozent als Ziel genannt. An der Zahl orientieren sich letztlich auch die Investitionsentscheidungen für neue Windparks, aber auch für neue konventionelle Kraftwerke.
  • Bildung: Die Koalitionspartner konnten sich nicht zu einer Grundgesetzänderung zur Abschaffung des Bund-Länder-Kooperationsverbotes in der Bildung einigen. Auch wird es kein neues
    Bundesprogramm zum Ausbau der Ganztagsschulen geben. Dies hatte die SPD gefordert.

Lesen Sie hier: Das Bildungspaket im Koalitionsvertrag

Fest steht, dass die SPD in einem schwarz-roten Kabinett unter Bundeskanzlerin Angela Merkel sechs Ministerien bekommen soll, die CDU fünf (plus Kanzleramtsminister) und die CSU drei. SPD und Union waren bereits zwischen 2005 und 2009 unter Merkel gemeinsam an der Regierung. Zuvor gab es zwischen 1966 und 1969 schon einmal eine große Koalition.

 

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