Kinderlos: Böser SPD-Spruch über Bundekanzlerin Merkel

Die Ehe beruhe auf dem Prinzip der Fruchtbarkeit, meint ein CDU-Politiker. Dann ruft ein SPDler dazwischen: „Und was ist mit der Bundeskanzlerin?“.
von  wot
Kinderlos: Angela Merkel und ihr Ehemann Joachim Sauer.
Kinderlos: Angela Merkel und ihr Ehemann Joachim Sauer. © dpa

Berlin – Die hitzige Debatte um ein die „Ehe für alle“ wird immer emotionaler: Im Bundestag diskutierten die Abgeordneten am Donnerstag über eine Ausweitung der Ehe-Rechte auf homosexuelle Lebenspartner. Das dabei auch die Kinderlosigkeit der Kanzlerin ein Thema war, empört die CDU.

So spielte sich die Szene im Plenum ab

 

Der CDU-Abgeordnete Helmut Brandt wettert gerade gegen die Forderungen nach einer Ausweitung der Ehe. Er sei „ganz eindeutig“ dagegen, homosexuelle Partnerschaften komplett gleichzustellen. „Es gibt eben diesen Unterschied.“

Die Ehe beruhe auf dem Prinzip der Fruchtbarkeit, fährt er fort. Er betont, „dass die klassische Ehe zwischen Mann und Frau doch dazu führt, wenn auch nicht immer leider, dass man sich fortpflanzt“.

Staatsminister Michael Roth (SPD) ruft dazwischen: „Und was ist mit der Bundeskanzlerin?“ Bundeskanzlerin Angela Merkel ist mit Joachim Sauer verheiratet und hat keine leiblichen Kinder.

Lesen Sie hier den AZ KOmmentar zur Debatte um die Homo-Ehe: Keine Angst vor der Sintflut!

Die CDU-Chefin und große Teile ihrer Union sind gegen eine vollständige Gleichbehandlung gleichgeschlechtlicher Paare. Viele konservative Politiker wollen die Ehe als Vereinigung zwischen Mann und Frau bewahren – Gegenwind gibt’ von SPD, Grünen, Linken und FDP.

Im Bundestag sorgte die Bemerkung Roths – politischer Stellvertreter und ranghöchster Mitarbeiter von Außenminister Frank-Walter Steinmeier – für Empörung. Roth nahm als Staatsminister immerhin auf der Regierungsbank platz. „Diese Aussage halte ich für eine Unverschämtheit“, sagt Brandt. Der CDU-Abgeordnete forderte die Prüfung einer Rüge für Roth, dafür gab’s Applaus aus der Unionsfraktion.

SPD-Staatsminister Roth verteidigte am Freitag seinen Kommentar: „Ich bedaure den Rahmen meines Zwischenrufs. Ich hätte die Bemerkung als einfacher Abgeordneter machen dürfen, nicht aber als Vertreter der Bundesregierung auf der Regierungsbank“, sagte er zu „Spiegel online“.

Inhaltlich stehe er aber zu seinem Zwischenruf: „Die Ehe dient nicht in erster Linie der Reproduktion, sondern ist das Bekenntnis zweier Menschen, dass sie lebenslang füreinander einstehen wollen. Es gibt zudem viele kinderlose Ehen, wie auch die der Bundeskanzlerin. Die Gründe dafür gehen den Staat allesamt nichts an.“

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.