Keine Angst vor der Sintflut!
„Was passiert, wenn gleichgeschlechtliche Paare heiraten dürfen?“, lautet der Titel eines im Internet kursierenden Tortendiagramms. In der Legende gibt es:
Antwort A) „Es kommt zu einer zweiten Sintflut.“
Antwort B) „Heterosexuelle Ehen werden zerstört.“
Antwort C) „Es erscheint ein pinkes Glitzereinhorn, das Kinder frisst.“
Antwort D) „Gleichgeschlechtliche Paare heiraten.“
Die richtige Antwort dürfte klar sein. Dennoch tun die immer weniger werdenden Gegner der Homo-Ehe (leider kein schönes Wort) immer noch so, als müsse man Homosexuelle nur lange genug benachteiligen, damit sie irgendwann reumütig zu Heterosexuellen werden.
Eine Sichtweise, die voraussetzt, dass es sich bei der sexuellen Orientierung um eine freie Willensentscheidung handelt. Wissenschaftlich seit über 100 Jahren unhaltbar. Oder deutlicher gesagt: ein ganz großer Schmarrn.
Keine heterosexuelle Ehe wird verhindert, entwertet oder bedroht, weil Homosexuelle heiraten dürfen. Die einzige Folge einer Reform wäre, dass manche Menschen glücklicher leben dürfen.
Mit ihrer hartleibigen Haltung tut sich die Union keinen Gefallen, auch wahltaktisch nicht: Übersieht sie doch, dass nicht alle Homosexuellen per se links wählen, sondern sich oft als konservativ einstufen, bürgerliche Werte leben. Ein Wählerpotenzial, das aufs Spiel gesetzt wird.
Ideologisch steht die Position ohnehin auf tönernen Füßen: Ist die Unterstützung einer Partnerschaft zwischen zwei Menschen, die füreinander einstehen und Verantwortung übernehmen, nicht auch ein genuin konservativer Gedanke?
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