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Joe Biden: Das demokratische Dilemma

AZ-Politik-Chefin Natalie Kettinger über das Problem Joe Biden.
Natalie Kettinger
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Man könnte fast sagen, Joe Biden hat aktuell einen Lauf. Seine Demokraten sind bei den Midterms weder untergegangen noch haben sie den Senat verloren – völlig anders als vielfach prognostiziert. Trotzdem hat die Partei ein massives Problem: Eben jenen Joe Biden, der bei der Bevölkerung äußerst unbeliebt und zudem nicht mehr der Jüngste ist.

Am Sonntag (20. November) wird er 80, kurz nach der Präsidentschaftswahl 2024 demnach 82 Jahre alt. Jemanden, der sich Modernität und Aufbruch auf die Fahnen geschrieben hat, stellen sich die meisten vermutlich anders vor. Doch das wäre wohl nur halb so schlimm, würde es zu einer Neuauflage des Duells Biden gegen Trump kommen. Zwei alte weiße Männer, der eine komplett unzurechnungsfähig, der andere etwas tatterig, aber verlässlich – da hätte Biden durchaus Chancen.

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Dilemma der Demokraten: Es fehlt ein Hoffnungsträger

Doch nach diesem Zweikampf sieht es aktuell nicht aus, auch wenn Donald Trump am Dienstag allem Anschein nach seine Kandidatur verkündet. Nicht wenige Republikaner kreiden ihrem Ex-Präsidenten den unerwartet schlechten Ausgang der Zwischenwahlen an und mit Ron DeSantis, dem siegreichen Gouverneur von Florida, geht ein neuer Stern am republikanischen Firmament auf: mindestens so konservativ und populistisch wie Trump, aber jünger und smarter. Gegen DeSantis würde Biden nicht nur sprichwörtlich alt aussehen.

Und eben das ist das Dilemma der Demokraten: Sie brauchen dringend eine vergleichbare Hoffnungsträgerin oder einen vergleichbaren Hoffnungsträger – doch es ist niemand in Sicht.

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  • Himbeergselchts am 14.11.2022 17:17 Uhr / Bewertung:

    Meine Gedanken seit Tagen. Biden ist zu alt, Kamala Harris eine herbe Enttäuschung, sofern sie in den USA so wenig präsent ist, wie hier.
    Trump, der Narzisst und Soziopath scheint angeschlagen zu sein.
    Aber da gab dieser Disantis eine Vorstellung, samt strahlender Barbiefrau und drei kleinen Kindern.
    Der amerikanische Traum und einzig selig machende. Mir graut.

  • Der wahre tscharlie am 13.11.2022 19:22 Uhr / Bewertung:

    Es gibt ja den Satz, Macht macht süchtig. Denn das Problem der alten weißen Männer gibts nicht nur in den USA. Und sie bauen einfach keinen Nachfolger*in auf.
    Aber in den USA gibts leider nur diese zwei Parteien. Da ist mir der Biden lieber, als Trump.
    Ob der seine Präsidentschaft ankündigt, bezweifel ich mal.
    Man darf aber nicht vergessen, dass da noch ein anderer in Lauerstellung liegt.....De Santis. Und wehe der kommt an die Macht.
    Wie Welke am WE in der "heuteshow" sagte, der eine hält sich für Gott (Trump) und der andere, De Santis, glaubt, er wäre von Gott geschickt.
    Schlimmer geht anscheinend immer in den USA.

  • MUC am 13.11.2022 20:39 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Die Weisheit, dass Macht süchtig macht, betrifft nicht nur die alten weißen Männer, sondern die meisten Mächtigen in der Menschheitsgeschichte.

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