Gefahr von "Omas gegen Rechts"? Klingbeil nennt kleine Anfrage von CDU und CSU "Foulspiel"

Noch ein Streitthema? Eine Anfrage der Union zur politischen Einflussnahme von Organisationen löst Empörung aus – auch bei der SPD. Das könnte auch mögliche Koalitionsgespräche beeinflussen.
AZ/ dpa |
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Beim neuen SPD-Fraktionschef Lars Klingbeil stößt die parlamentarische Anfrage der Union, die sich auch gegen die "Omas gegen Rechts" richtet, auf Unverständnis. Hier bei der Demo in Gütersloh.
Beim neuen SPD-Fraktionschef Lars Klingbeil stößt die parlamentarische Anfrage der Union, die sich auch gegen die "Omas gegen Rechts" richtet, auf Unverständnis. Hier bei der Demo in Gütersloh. © Friso Gentsch/dpa

Berlin - Der neue SPD-Fraktionschef Lars Klingbeil hat die parlamentarische Anfrage der Union zur politischen Neutralität von Nichtregierungsorganisationen als "Foulspiel" kritisiert. "Die Union sollte noch mal sehr schnell in sich gehen, ob sie daran festhält", sagte Klingbeil nach einer Fraktionssitzung in Berlin. 

SPD und Union stehen vor schwierigen Verhandlungen.
SPD und Union stehen vor schwierigen Verhandlungen. © Hannes Albert/dpa

Im Hinblick auf mögliche Koalitionsgespräche mit CDU und CSU betonte der SPD-Vorsitzende, dass er sich nicht vorstellen könne, morgens in Arbeitsgruppen zusammenzusitzen und nachmittags solche Anfragen der Union zu erleben. Die Anfrage stelle Organisationen an den Pranger, die die Demokratie schützten. "Deswegen muss die Union jetzt für sich klären, wie ernsthaft sie in Gespräche mit der Sozialdemokratie gehen will", fügte Klingbeil hinzu. 

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Auslöser der Anfrage sind Proteste gegen die CDU

Die CDU/CSU-Fraktion erkundigt sich mit 551 Fragen danach, welche gemeinnützigen Körperschaften in der abgelaufenen Wahlperiode mit Bundesmitteln gefördert wurden. Die Union erfragt Details etwa zur Arbeit von "Omas gegen Rechts", Campact, Correctiv, Attac, Amadeu Antonio Stiftung, Peta, Foodwatch, Deutsche Umwelthilfe, Agora Energiewende, Greenpeace, Netzwerk Recherche oder dem Verein Neue deutsche Medienmacher*innen.

Hintergrund der Kleinen Anfrage sind jüngste Proteste gegen die CDU, "die teils von gemeinnützigen Vereinen oder staatlich finanzierten Organisationen organisiert oder unterstützt wurden", wie die CDU/CSU-Fraktion in einer Vorbemerkung schreibt. Nach ihrer Auffassung seien die Proteste nicht mehr vom Gemeinnützigkeitsrecht gedeckt. Die Anfrage hat das Datum 21. Februar, also zwei Tage vor der Bundestagswahl.

 

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  • Haan am 28.02.2025 23:04 Uhr / Bewertung:

    Hätte die SPD Riege noch ein Fünkchen Ehre, würde sie nicht mit der Union koalieren! Haben sie aber nicht und eine "drohende" Koalition von Union/AfD verhindern sie mit allen Mitteln. Somit bestimmt der Schmerz wos langgeht.

  • Der wahre tscharlie am 27.02.2025 15:41 Uhr / Bewertung:

    Bürger*innen, die sich für Demokratie (zu der auch Kritik gehört), und sich gegen Rechtspopulisten und Faschismus engagieren, will jetzt die Union prüfen, inwieweit man denen eventuell das Geld streichen kann?

    Damit würde die Union gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn....dass die Regierung auch nicht mehr Geld zur Verfügung hat wie die Vorherige, wissen wir.
    Deshalb soll ja am Sozialen gespart werden. Thema Bürgergeld und jetzt das Thema. Gleichzeitig erhofft man sich vielleicht etwas weniger kritik an der zukünftig an der Regierung.

    Dass die SPD das "Spielchen" nicht mitmachen wird, ist eigentlich klar.

    Aber ein anderes, etwas alptraumhaftes Gedankenspiel habe ich noch.....was könnte passieren, wenn die Koalitionsverhandlungen zw. Union und SPD scheitern?
    Wer bleibt dann noch als Koalitionspartner für die Union übrig? Darüber sollte man auch mal nachdenken.......

  • Himbeergselchts am 28.02.2025 13:54 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Hmmm.Ja, schon. Das sehe ich im Grunde auch so.
    Bloß frage ich mich seit Jahren,warum sich die Genossen/innen nicht stark gemacht haben für eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen. Sozialabgaben auch von Politikern und Beamte geleistet werden?
    Groko gab es jahrelang. Von der Union oder einer FDP habe ich nie Sozialpolitik erwartet oder soziale Gerechtigkeit.
    Leider kam dazu von der SPD auch erst jetzt im Wahlkampf das zaghafte Pflänzchen „wir alle müssen einzahlen.“
    Allein für 5,6 Mio Bürgergeldempfänger zahlen wir 1/3 der Kassenbeiträge aus Steuern. Die restlichen 2/3 hat die Ampel nur den Kassenpatienten aufgedrückt. 9,2 Mrd Euro im letzten Jahr zusätzlich für Kassenpatienten, zur Versicherung Bedürftiger.
    Politiker und Beamte sind raus. Die zahlen keine Sozialabgaben und sind privat krankenversichert.
    Von der Union habe ich zuvor über Jahrzehnte hinweg nichts erwartet.
    Aber SPD und Grüne hielten da auch ganz still. Und die erzählen uns von Humanität und Solidarität …

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