Festerling-Rede: Pegidas hässliches, rechtsextremes Gesicht

Dresden – Es war Festerlings Lob und Verständnis für den braunen Mob von Clausnitz, das schon bald nach der Rede für Empörung sorgte. Die ehemalige Redakteurin, die so gerne über die Lügenpresse schimpft, begann ihren Vortrag direkt mit einer Klarstellung: "Ich stelle mich voll und ganz hinter die Clausnitzer."
Sie spricht von Bürgern, die "ihr Recht auf freie Meinungsäußerung" in Anspruch genommen hätten und bezeichnete die Insassen des Busses als "Teddybär-Refugees". Immer wieder von "Clausnitz, Clausnitz" oder "abschieben, abschieben" Sprechchören unterbrochen, spottete sie über die verängstigten Kinder: "Wer gerade angeblich schwerst traumatisiert aus Kriegszonen kommt, der wird mit Menschen, die 'Wir sind das Volk' rufen, locker fertig."
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Doch es sind nicht allein diese menschenverachtenden Äußerungen, die Festerlings Rede so unerträglich machen. Wer sich die kompletten 24 Minuten anhört, bekommt einen verstörenden Einblick in ein Weltbild voller Paranoia, Fremdenhass und Volksverhetzung.
So spricht Festerling von einer "großangelegten Umvolkung, Invasion, Transformation" durch "einen uns überrollenden, verrohten Islam", die von der Bundesregierung betrieben werde. Aktionen wie in Clausnitz seinen "das sich Aufbäumen gegen die sich etablierende Diktatur einer post-demokratischen BRD".
Festerling unterstellt, dass Flüchtlinge "Kindertränen", wie im Bus von Clausnitz, immer wieder gezielt "als Waffe einsetzen": "Im September, in Ungarn, beim Angriff an der Grenze zu Serbien. Auch da haben skrupellose Invasoren nicht gezögert, ihre Kinder über den Nato-Drahtzaun zu werfen, um sich den Weg auf ungarisches Territorium und damit den Weg nach Germany freizuerpressen."
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Sie versteht, "dass man das Fremde ablehnt" und hält dies sogar "für ein sehr gesundes, ein lebenssicherndes Verhalten". Dann fabuliert Festerling über eine "anstehende Legalisierung der Kinderehe" und sorgt sich um "unsere Söhne", die "artig und devot ihr Smartphone und ihre Markenklamotten abgeben müssen".
Zuletzt plädiert die Pegida-Cheffin sogar für eine Neuordnung der Bundesrepublik Deutschland. Die Zukunft liege zwar im Nationalstaat, "wobei die Frage nach der Größe noch zu klären" sei. Sie spricht von "Gemeinschaften, in denen ein identitärer Grundkonsens gebildet werden kann" und sieht dabei "für Sachsen [...] gute Chancen, sogar die besten Voraussetzungen". Für die anderen Bundesländer "vor allem die im Westen" sieht Festerling in ihrer neuen Republik allerdings "langsam schwarz".
Lesen Sie alle Aussagen von Tatjana Festerling hier im Wortlaut: