"Erstmals Mehrheit mit Stimmen der AfD ": Angela Merkel kritisiert Friedrich Merz scharf

Nach dem Beschluss eines Asylrechts-Antrags mit Unterstützung der AfD hagelt es Vorwürfe von SPD und Grünen gegen Unionskanzlerkandidat Merz. Nun meldet sich auch die frühere CDU-Parteichefin.
AZ/ dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
32  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ex-Kanzlerin Merkel kritisiert die gemeinsame Abstimmung mit der AfD. (Archivbild)
Ex-Kanzlerin Merkel kritisiert die gemeinsame Abstimmung mit der AfD. (Archivbild) © Rolf Vennenbernd/dpa-Pool/dpa

Berlin - Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Vorgehen der Union kritisiert, die ihren Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik mit Stimmen der AfD durchgesetzt hat. In einer von ihrem Büro veröffentlichten Erklärung verweist sie auf eine frühere Aussage von Fraktionschef Friedrich Merz (CDU), nur mit SPD und Grünen zuvor vereinbarte Entscheidungen auf die Tagesordnung zu setzen, damit keine Mehrheit mit der AfD zustande kommt. "Dieser Vorschlag und die mit ihm verbundene Haltung waren Ausdruck großer staatspolitischer Verantwortung, die ich vollumfänglich unterstütze."

Merkel fügte hinzu: "Für falsch halte ich es, sich nicht mehr an diesen Vorschlag gebunden zu fühlen und dadurch am 29. Januar 2025 sehenden Auges erstmalig bei einer Abstimmung im Deutschen Bundestag eine Mehrheit mit den Stimmen der AfD zu ermöglichen."

Alle demokratischen Parteien gemeinsam: Das ist Angela Merkels Appell

Stattdessen sei es erforderlich, "dass alle demokratischen Parteien gemeinsam über parteipolitische Grenzen hinweg, nicht als taktische Manöver, sondern in der Sache redlich, im Ton maßvoll und auf der Grundlage geltenden europäischen Rechts, alles tun, um so schreckliche Attentate wie zuletzt kurz vor Weihnachten in Magdeburg und vor wenigen Tagen in Aschaffenburg in Zukunft verhindern zu können".

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Der Bundestag hatte am Mittwoch einem Antrag der Union zugestimmt, der Zurückweisungen von Asylsuchenden an den deutschen Grenzen vorsieht. Dafür stimmten 187 Abgeordnete der Union, 75 AfD-Abgeordnete sowie 80 Angehörige der FDP-Fraktion und 6 Fraktionslose. Zusammen sind das 348 Stimmen. 344 Abgeordnete stimmten dagegen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
32 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Der wahre tscharlie am 31.01.2025 15:32 Uhr / Bewertung:

    Merz hat ja heute auf Merkels Kritik geantwortet und sinngemäß gesagt, wenn die Union die Gesetze konsequent umgesetzt hätten, h#tte es die AfD nicht in den Bundestag geschafft.
    Aber Söder sagt doch immer, die Grünen sind schuld....

  • Der Biberax am 30.01.2025 18:34 Uhr / Bewertung:

    Bei Abstimmungen im Bundestag sollen nach dem Willen von RotGrün also 86 Stimmen (AfD + BSW) ignoriert werden. So als gäbe es diese Parlamentarier nicht. Eine gewonnene Abstimmung fällt durch, wenn sie mit Hilfe dieser Stimmen gewonnen wird. Auch wenn es nur um ein Mülltrennungsgesetz oder um die Hundesteuer geht: die Stimmen von AfD und BSW sollen nicht zählen. Punkt. Und wer bei der kommenden Bundestagswahl AfD oder BSW wählt, der kann genausogut nichtwählen bzw. seine Stimme ungültig abgeben, denn genauso wird sie im Parlament behandelt werden.
    Ich bin kein Jurist. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Aushebeln der Wahlergebnisse Verfassungskonform sein soll.
    Und nein. Ich werde weder AfD noch BSW wählen. Aber im Gegensatz zu RotGrün, habe ich Demokratie verstanden.

  • Witwe Bolte am 30.01.2025 18:30 Uhr / Bewertung:

    War Frau Merkel eigentlich bei den Trauerfeiern für die Opfer von Mannheim, Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg anwesend? Ich hab sie nirgends entdeckt bei den TV-Übertragungen. Auch als Trauerrednerin nicht.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.