Kommentar

Der doppelte Söder: Ministerpräsident muss sich beim Klimaschutz entscheiden

Der aktuelle Klimaschutzbericht für Bayern zeigt, dass der Freistaat seine CO2-Ziele bei weitem nicht erreicht. Kein Wunder, wenn der Ministerpräsident sich nicht entscheiden kann, findet die AZ-Politik-Vize.
Lisa Marie Albrecht
Lisa Marie Albrecht
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
100  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Der bayerische Ministerpräsident macht keinen Hehl daraus, dass er sein Bundesland den anderen (vor allem natürlich Berlin) in praktisch allem überlegen sieht. Und auch beim Klimaschutz muss der Freistaat natürlich schneller und besser sein. Markus Söders ehrgeiziger Plan lautet, Bayern bis 2040 klimaneutral zu machen.

Wie will Söder Bayern klimaneutral machen?

Des Ministerpräsidenten zweite große Leidenschaft ist aber das Ampel-Bashing. Und das funktioniert ganz wunderbar, indem man sich die Grünen als Lieblingsfeind aussucht und jegliche Klimaschutzmaßnahmen von Heizungsgesetz bis Windkraftausbau erst einmal in Grund und Boden kritisiert und ablehnt. Nur fragt man sich, wie es Söder gelingen will, seine ehrgeizigen Umweltpläne im eigenen Land rechtzeitig umzusetzen, wenn er sich doch gleichzeitig als Bollwerk gegen die grüne Verbotspolitik inszenieren muss?

Umweltschutz: Heimatschutz oder wokes Teufelszeug 

Geht es nach dem aktuellen bayerischen Klimabericht, lautet die Antwort: gar nicht. Das halbgare Klimaschutzgesetz im Freistaat reicht bei weitem nicht aus, um die gesteckten Ziele zu erfüllen. Söder muss sich entscheiden, ob Umweltschutz nun Heimatschutz ist oder wokes Teufelszeug – und entsprechend handeln. Der derzeitige Spagat zwischen verträumten Fotos im Moor und wütenden Auftritten bei Anti-Heizungsgesetz-Demos jedenfalls ist da wenig zielführend.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Aktuelle Umfragen sehen die Beliebtheit des CSU-Chefs bereits im Sinkflug. Ernsthafte Auswirkungen auf die Machtverhältnisse nach der Landtagswahl wird das wohl (noch!) nicht haben. Beunruhigen sollte es Söder dennoch, vor allem, weil von der Stimmungsmache aus Bayern gegen Berlin bisher vor allem einer profitiert: der Koalitionspartner.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
100 Kommentare
Artikel kommentieren
  • Perlacher am 24.07.2023 02:20 Uhr / Bewertung:

    Einen solchen Sinkflug zwischen 38 und 40 % der Wähler für die CSU würden sich andere Parteien in Deutschland nicht mal wünschen, weil es außerhalb ihrer Vorstellungskraft wäre!

  • Geradeaus-Denker am 26.07.2023 00:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Perlacher

    War der Anspruch der CSU nicht immer "45%+X"?
    Wird mein schwarz-grüner Traum am Ende doch wahr?

  • Bongo am 26.07.2023 14:52 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Geradeaus-Denker

    Nein, 38% + x reichen. Ihren Traum werden Sie um weitere 5 Jahre vertagen müssen!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.