Kommentar

Der Aufstieg der AfD und die Flüchtlingspolitik: Ernsthaft Gründe suchen

Die AfD will ein anderes Land. Ihr Aufstieg – nicht zuletzt illustriert durch den Erfolg bei der Landratswahl im thüringischen Sonneberg – ist nur durch eine andere Flüchtlingspolitik zu stoppen.
Tobias Lill |
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Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa.
Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa. © dpa

Es ist ein politisches Fanal: Im Kreis Sonneberg stellt die AfD erstmals einen Landrat. Im gesamten Osten will derzeit jeder Dritte für eine Partei stimmen, in der völkisches Gedankengut eine Heimat gefunden hat. Nun jedoch so zu tun, als könne man sich seine Wähler backen, ist ein Fehler.

Viele Politiker von Union, SPD und Grünen sind töricht, wenn sie nicht ernsthaft ergründen wollen, warum so viele Wähler von ihnen enttäuscht sind. Da wird das Klischee vom verwirrten Ossi gepflegt, wohlwissend, dass die AfD auch im Westen viele Anhänger hat.

Flüchtlingspolitik in Deutschland: Rund 2,5 Millionen Asylanträge in einem Jahrzehnt

Neben explodierenden Preisen und der Energiepolitik ist es die ungesteuerte Flüchtlingspolitik, die vielen aufstößt. In nur einem Jahrzehnt stellten rund 2,5 Millionen Menschen hierzulande einen Asylantrag. 2022 kamen noch einmal rund eine Million Schutzsuchende aus der Ukraine hinzu. Vielerorts fehlt es an Kita- und Hortplätzen und Wohnungen – auch Kliniken und Arztpraxen sind gerammelt voll.

Die Ursachen für diese Probleme vielschichtig – so verkaufte der Staat viele Sozialwohnungen. Doch viele Wähler denken nicht so weit. Zugleich minderten Schlagzeilen über Clan-Kriminalität oder Massenschlägereien das Sicherheitsgefühl mancher Menschen. Ausländische Gewalttäter müssen konsequent abgeschoben werden.

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Ordentliche Unterkünfte und Arbeitsplätze für Geflüchtete

Gleichzeitig muss die Politik ihre Anstrengungen verstärken, die Schutzsuchenden in Arbeit zu bringen. 2022 war nur etwas mehr als 40 Prozent der Syrer erwerbstätig, bei Geflüchteten aus Afghanistan waren es noch weniger. Um die Integration der Menschen, die hier sind zu gewährleisten, dürfen nicht mehr so viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen.

Es wäre besser und billiger, ordentliche Unterkünfte in sicheren Nachbarländern von Bürgerkriegsländern oder Diktaturen zu finanzieren. Passiert nichts, könnte die AfD eines Tages den ersten Ministerpräsidenten stellen. In Italien ist eine Postfaschistin bereits Regierungschefin.

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  • Münchner Bürger am 28.06.2023 18:20 Uhr / Bewertung:

    Ich probiers noch mal.
    Die Mehrzahl der arbeitenden Bürger dieses Landes haben es satt, die Personen, die durch zig Länder gereist sind, weil es hier das beste Sozialsystem gibt, ein Leben lang zu aliminieren. Deswegen ist und wird die AfD immer stärker. Bin gespannt, ob man das jetzt auch nicht mehr sagen darf.

  • Klarstein am 28.06.2023 03:34 Uhr / Bewertung:

    Die Linksparteien in Deutschland sind zu einer anderen "Flüchtlingspolitik" gar nicht fähig. Ganz im Gegenteil. Sie scheinen froh zu sein über jeden Migranten, der in das deutsche Sozialsystem einwandert. Das erkennen immer mehr Bürger in Deutschland und straft diese Parteien bei Wahlen dafür ab.

  • Ali Kante am 27.06.2023 20:02 Uhr / Bewertung:

    "Die AfD will ein anderes Land."
    Da rührt sich doch mein Magengeschwür. Die AfD UND DEREN WÄHLER wollen das Deutschland von vor 20 bis 40 Jahren zurück. Was soll dieses Geschwurbel?

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