40 Windkraftanlagen in Forst geplant – Hubert Aiwanger spricht mit Gegnern

Im Gespräch bleiben wollen Minister Hubert Aiwanger und die Kritiker von Anlagen im Öttinger Forst. Viel mehr war nicht drin als Ergebnis eines Treffens in München. Wie geht es weiter?
Ralf Müller |
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Hubert Aiwanger (l.) und Wolfgang Peiskar von der Bürgerinitiative "Gegenwind Altötting".
Hubert Aiwanger (l.) und Wolfgang Peiskar von der Bürgerinitiative "Gegenwind Altötting". © Peter Kneffel/dpa

München -  Nur atmosphärische Verbesserungen hat ein Treffen des bayerischen Wirtschafts- und Energieministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mit der Bürgerinitiative "Gegenwind" aus dem Chemiedreieck gebracht. Ist das das Ende der Energiewende? Man fühle sich "auf alle Fälle besser mitgenommen, als es bisher war", sagte Wolfgang Peiskar von der Bürgerinitiative am Montag nach einem Treffen mit dem Minister in München. Aiwanger sagte nach dem Treffen, die Menschen dort seien ihrem Wald emotional sehr verbunden. Das Gespräch sei sehr offen verlaufen. "Ich versuche möglichst viel von dem Windpark zu retten."

Kein Kompromiss in Sicht

Ein Kompromiss über den geplanten Bau von 40 Windkraftanlagen im Öttinger und Burghausener Forst (Landkreis Altötting) zeichnete sich nach dem Meinungsaustausch aber noch nicht ab. Peiskar wiederholte die Befürchtungen der Bürgerinitiative, dass durch die geplanten Standorte in den Staatsforsten die Funktion des Waldes als Naherholungsraum und Bannwald zerstört werde, weil nach dem Eingriff nicht mehr viel übrig bleibe.

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Es sei "Unsinn, wenn man zerstört, was man durch die Windkraft bewahren will", sagte Peiskar weiter. Das Energieunternehmen Qair will im Altöttinger Forst insgesamt 40 gut 200 Meter hohe Windräder errichten.

Weitere Abstimmungen geplant

Minister und Bürgerinitiative wollen nach dem Anti-Windkraft-Entscheid der Bhttps://www.abendzeitung-muenchen.de/bayern/streit-wer-ist-schuld-am-mehringer-nein-zu-windraedern-art-958158 abwarten, wie entsprechende lokale Abstimmungen in anderen Gemeinden verlaufen. Man bleibe mit Minister Aiwanger "im Gespräch", sagte Peiskar. Aiwanger kündigte weitere Gespräche vor Ort an, befürchtete aber zugleich, dass weitere Abstimmungen ebenfalls gegen den Windpark ausgehen könnten.

Wenn das Windrad erzwungen wird

Dass am Ende überhaupt keine Windkraftanlage im Chemiedreieck gebaut wird, schloss Aiwanger allerdings aus. Er verwies auf das "Windenergieflächenbedarfsgesetz" des Bundes, wonach Bayern 1,8 Prozent seiner Landesfläche bis zum Jahr 2032 als "Windfläche" ausweisen müsse.

Im Falle einer "Totalverweigerung" könnten auch nahe der Wohnbebauung Windräder entstehen, ohne dass Freistaat oder Bürger dagegen etwas dagegen unternehmen könnten. "Aus diesem Zwang kommen wir nicht raus", bemerkte der Minister.

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Ein Zehntel des Verbrauchs der Industrie

Der 40-Anlagen-Windpark soll die besonders energieintensive Chemieindustrie im Südosten des Freistaats mit Strom versorgen. Allerdings wird der Beitrag aller geplanten Windkraftanlagen zusammen nur etwa zehn Prozent des Stromverbrauchs der Industrie betragen.

Bürgerinitiativen-Sprecher Peiskar schlug alternativ Standorte "entlang der Autobahn" vor. "Wir sind gegen Windkraftanlagen in diesem Wald." Außerdem gebe es inzwischen Windkraftanlagen ohne Windflügel.

Peiskar bestritt, dass die AfD bei "Gegenwind" eine Rolle spiele. Mitglied sei lediglich ein Kreisrat mit AfD-Mitgliedschaft und auch der werde "nicht auf Dauer" dabei sein.

 

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  • Geradeaus-Denker am 13.02.2024 22:23 Uhr / Bewertung:

    Wow, was für eine Kehrtwende. Windräder plötzlich kein Teufelszeug der Grünen mehr, sondern Teil Energieversorgung für Menschen und Unternehmen!
    Weiter so!

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