Zu viel Schweiß und Urin im Wasser: Freibad nahe München muss schließen

In Mammendorf, im Münchner Umland, musste ein Freibad wegen deutlich verschlechterter Wasserqualität vorübergehend schließen – kann das auch in München passieren?
AZ/dpa |
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Eine Taucherbrille und Schnorchel liegen in einem Schwimmbad am Beckenrand.
Eine Taucherbrille und Schnorchel liegen in einem Schwimmbad am Beckenrand. © Annette Riedl/dpa/Symbolbild

Mammendorf/München - Das schafft selbst das Chlor nicht mehr: Das Freibad im oberbayerischen Mammendorf (Landkreis Fürstenfeldbruck) muss wegen einer zu hohen Belastung mit Schweiß, Urin und Sonnencreme einen Tag schließen.

"Der enorme Besucheransturm ist sehr erfreulich, er führte jedoch auch zu einer starken Belastung der Wasserqualität", teilte das Landratsamt Fürstenfeldbruck am Dienstag auf seiner Homepage mit. "Bei einer aktuellen Messung wurde festgestellt, dass die zulässigen Grenzwerte teilweise überschritten wurden."

Wasserverschmutzung im Freibad: "Selbst Chlor kommt an seine Grenzen"

Daher seien eine größere Reinigung und Desinfektion nötig. Zudem müsse ein Teil des Wassers ausgetauscht werden, sagte eine Behördensprecherin – aus hygienischen Gründen. Das desinfizierende Chlor sei an seine Grenzen gekommen.

Freibad im Umland von München muss schließen: Ein Tag Pause für Badegäste

Für die Arbeiten müsse das Freibad in dem kleinen Ort nun an diesem Mittwoch (23. August) schließen. Solch eine Maßnahme sei zwar nicht jedes Jahr nötig, heuer allerdings wegen der vielen Besucher unumgänglich. Zuvor hatte der "Bayerische Rundfunk" berichtet.

Im gesamten Landkreis – immerhin rund 221.000 Einwohner – gibt es der Sprecherin zufolge nur Freibäder in Mammendorf, Maisach und in der Stadt Fürstenfeldbruck.

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Schlechte Wasserqualität: Wie sieht es in den Münchner Bädern aus?

Und wie ist die Lage in München, wo es natürlich deutlich mehr Freibäder gibt? Auf AZ-Anfrage teilten die Stadtwerke München (SWM), die die städtischen Freibäder betreiben, dass das Gästeaufkommen im Vergleich zu den Vorjahren auch während der aktuellen Hitzewelle nicht auffällig hoch sei. In den Sommerferien sei es normal, dass mehr Gäste in die städtischen Bäder kämen.

"Mehr Nutzer*innen bringen natürlich mehr Fremdstoffe/Keime ins Beckenwasser ein. Die Badewasserqualität wird jedoch kontinuierlich geprüft: Messgeräte kontrollieren den Chlorgehalt des Badewassers, vergleichen das Ergebnis mit dem Sollwert und geben das Ergebnis automatisiert an die Dosiergeräte für die Desinfektion weiter", erklärte die Sprecherin. Der pH-Wert des Badewassers werde in gleicher Weise überwacht und gesteuert. Zudem überprüfe das Personal täglich mehrmals den Gehalt an freiem wirksamen Chlor sowie dem bereits gebundenem Chlor und dem pH-Wert des Beckenwassers.

Auch in München kam es schon zu Bäderschließungen

Vergangenen Sommer musste auch eins der Münchner Freibäder aufgrund von Verunreinigungen im Wasser vorübergehend schließen. "Im Sommer 2022 musste das Naturbad Maria Einsiedel, in dem die Wasseraufbereitung mittels Zoo- und Phytoplakton erfolgt, für einige Wochen wegen Keimbelastung geschlossen werden", erklärte die Stadtwerke-Sprecherin.

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Das liege aber eher daran, dass man in München sehr genau mit der Wasserqualität sei. "Als Obergrenze fürs Schwimmbad sind sehr niedrige Werte angesetzt, weit unterhalb einer akuten gesundheitlichen Gefährdung. Dennoch schließen die SWM natürlich, wenn die Probe die entsprechend angesetzte Grenze überschreitet, vorsorglich den Badebereich, um kein Risiko einzugehen", heißt es weiter.

Münchner Freibad-Fans können also weiterhin entspannt bleiben – mit Bäderschließungen ist auch bei der aktuellen Hitze nicht zu rechnen.

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20 Kommentare
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  • Knoedel am 22.08.2023 21:06 Uhr / Bewertung:

    Urin ist ein Naturprodukt, sollte keimfrei sein und völlig ungefährlich. Wo ist das Problem? Es gab ja mal kurzzeitig so nen "Eigenurin" Hype.

  • (Symbolbild) am 23.08.2023 10:18 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Knoedel

    Für die Freunde des Fremdurins:

    "Entgegen der weit verbreiteten Ansicht, dass Urin beim gesunden Menschen in der Blase keimfrei sei, enthält er schon dort eine Vielzahl verschiedener Bakterien. Da die untere Harnröhre nicht keimfrei ist, enthält Urin beim Austritt bis zu 10.000 Keime pro Milliliter." (Journal of Clinical Microbiology)

  • MadridistaMUC am 22.08.2023 18:06 Uhr / Bewertung:

    Da gibt's doch so ein Mittel, was die Beckenpinkler verrät. Da verfärbt sich das Wasser vom Urin. Und das Gesicht des Täters verfärbt sich dann auch rot aus Scham. 🤣🤭

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