S-Bahn, Bahn und B2 gesperrt: Kommt es zum Stau-Chaos bei München und um Starnberg?

Eine neue Brücke muss her, daher kommt es zu massiven Einschränkungen in Starnberg. Doch nicht nur die S-Bahn ist betroffen. Die AZ hat alle Details.
Heidi Geyer |
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Im Sommer zieht es viele Menschen an den Starnberger See.
Im Sommer zieht es viele Menschen an den Starnberger See. © Foto: imago

Starnberg - Da sag noch einer, dass Deutschland zu wenig in seine Infrastruktur investiert! Ob dieser Satz stimmt, ist strittig. Aber zumindest in Starnberg wird derzeit viel gebaut – und das mitten in den bayerischen Sommerferien, in denen es viele Menschen bei gutem Wetter an den See zieht.

Hintergrund des Ganzen ist der Tunnel Starnberg. Dieser soll künftig den Verkehr aus den Landkreisen Starnberg und Weilheim besser an die Landeshauptstadt München anbinden. Er dient mit seinen 2,18 Kilometern aber vor allen Dingen der Entlastung der Starnberger Ortsdurchfahrt. Stolze 320 Millionen Euro soll das Projekt kosten, doch damit ist es vermutlich nicht getan.

Bauarbeiten bei München: Kostenfalle Starnberger Tunnel?

Denn schon jetzt ist davon auszugehen, dass die Kosten steigen werden. Starnbergs Zweite Bürgermeisterin Angelika Kammerl (CSU) sagt im Gespräch mit der AZ, dass man Genaueres erst Mitte kommenden Jahres werde sagen können, wenn der zweite Planfeststellungsbeschluss vorliege. Aber angesichts der rasanten Baupreise rechne sie mit höheren Kosten. Mit einer Kostenexplosion wie bei der Zweiten Stammstrecke in München plant sie jedoch nicht. Immerhin: "Der Bund ist Kostenträger in Starnberg."

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Vorerst brauchen die Starnberger erst einmal Geduld. Ein Teilprojekt des Tunnels ist der Neubau der Eisenbahnbrücke über die Münchner Straße. "Die Mehrheit will den Tunnel, dann muss die Brücke verbreitert werden", sagt die Zweite Bürgermeisterin. Die Brücke selbst sei noch nicht baufällig, aber wegen des sechsspurigen Tunnels müsse sie eben verbreitet werden.

Zwei Wochen Vollsperrung auf der B2 Richtung Starnberg

Ab Donnerstag bis voraussichtlich Mittwoch, 6. September, wird die Durchfahrt auf der B2 zwischen den Kreuzungen zur Gautinger Straße und zur Leutstettener Straße komplett gesperrt. Kammerl sieht es entspannt: "Der Verkehr ist in der Ferienzeit deutlich geringer." Zu den Hauptverkehrszeiten könne es jedoch schon mal sein, dass man ein bisschen mit dem Auto stehen müsse. Handel und Gastronomie sollten aber nicht von Ausfällen betroffen sein, dafür sei die Umleitung gut geplant worden.

"Für Radfahrer und Fußgänger gibt es ebenfalls Umleitungen", so Kammerl zur AZ. Doch damit nicht genug – weil es eben gerade die Bahnbrücke ist, die erneuert wird, ist auch der Schienenverkehr betroffen. Seit Montag fährt bis 4. September kein Zug mehr. Außerdem teilt die Deutsche Bahn mit, dass wegen einer parallelen Brückenerneuerung an der Paosostraße in München mit Einschränkungen zwischen München und Tutzing zu rechnen sei. Abschnittsweise sind auch Busse im Einsatz.

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Was Kammerl Ausflüglern aus der Landeshauptstadt rät? "Das ist eine gute Frage. Die müssen leider dann den Schienenersatzverkehr in Kauf nehmen." Es gebe zumindest direkt am Bayerischen Hof eine Bushaltestelle für den Schienenersatzverkehr.

S-Bahn und Werdenfelsbahn von München nach Starnberg: Komplizierte Pläne und Umleitungen

Sämtliche Informationen samt Karten zu Umleitungen sind auf der Homepage des Staatlichen Bauamts Weilheim zu finden unter www.stbawm.bayern.de. Vom 21. August bis 4. September fahren keine Züge der Werdenfelsbahn zwischen München Hauptbahnhof und Starnberg. Von 21. August bis 27. August fährt die S6 zwischen Pasing und Gauting nicht.

Von 27. August bis 4. September entfällt die S6 zwischen Gauting und Tutzing. Für die Werdenfelsbahn und die S6 ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Über Fahrplanänderungen informiert die Seite bauinfos.deutschebahn.com/bayern. Laut Bahn sollen die Informationen auch in die Auskunftsmedien eingearbeitet werden. Fragen zur Werdenfelsbahn werden unter 089/20 35 50 00 beantwortet, die S-Bahn ist von 6 bis 22 Uhr täglich unter 089/55 89 26 65 erreichbar.

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  • freeman am 21.08.2023 22:30 Uhr / Bewertung:

    Schlappe 320 Mio. für 2 km Tunnel, macht unglaubliche 150.000 Euro pro Meter (!). Garantierte Mehrkosten natürlich nicht inklusive. Man braucht sich wirklich nicht wundern, warum in diesem Land nichts fertiggestellt oder gebaut werden kann. Aber gut, wenn der ehem. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) auch einfach mal 'ne Viertel Milliarde für wirklich nichts verschleudern darf, sollten wir uns über nichts mehr wundern.

  • doket am 22.08.2023 07:32 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von freeman

    Einen Tunnel zu bauen ist halt was anderes als mit Legosteinchen ein Türmchen zu bauen oder am Strand ne Burg zu buddeln. Im übrigen ist das sehr billig. Der Landshuter Allee Tunnel wäre 1,5km lang gewesen und hätte ca. 500.000 gekostet. Wenn die Donnersbergerbrücke noch mit saniert worden wäre, ne schlappe Milliarde.

  • Witwe Bolte am 22.08.2023 15:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von doket

    Schlechte Nachrichten für Sie: Die Donnersberger Bruckn muß in den nächsten Jahren generalsaniert werden, die ist schon jetzt ziemlich morsch. Da führt kein Weg vorbei. Es geht ja auch um Sicherheit.
    Das gibt dann für einige Jahre ein totales Verkehrschaos.

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