"Zahl der Toten ungeklärt": Christian Springer will Katar-WM-Spiele ansehen

Der Kabarettist und Vorstand des Vereins Orienthelfer sieht einen WM-Boykott kritisch.
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Christian Springer spricht im Cuvilliés Theater in München.
Christian Springer spricht im Cuvilliés Theater in München. © Felix Hörhager/dpa/Archivbild

München - Der Kabarettist und Vorstand des Münchner Vereins Orienthelfer Christian Springer (57) sieht einen Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar kritisch. "Ich habe den Fußball nie als Menschenrechtsdiplomat gesehen. Und hab' mir ganz viele Spiele in meinem Leben schon angeschaut, die in Schurkenstaaten stattgefunden haben", sagte er am Montag im Bayerischen Rundfunk ("Bayern 2 radioWelt"). "Insofern muss ich ehrlich sagen, werde ich mir auch Spiele, wenn sie spannend genug sind, aus Katar anschauen."

Springer: "Zu viele Tote in Katar"

Seiner Ansicht nach ist etwa ungeklärt, woher die Zahl von mehr als 6000 Toten auf den Baustellen komme - "dennoch gab es zu viele Tote Gastarbeiter in den letzten Jahren in Katar. Es ist ganz, ganz viel ungeklärt."

Das Emirat weist Kritik und Berichte über Tausende Tote auf den Baustellen Katars seit Jahren vehement zurück. Der britische "Guardian" hatte in einem viel beachteten Bericht von 6500 Toten auf allen Baustellen in Katar im vergangenen Jahrzehnt seit der Vergabe gesprochen. Das Organisationskomitee kritisiert eine demnach undifferenzierte und verkürzte Darstellung der Todesfälle.

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Wer wegen Katar den Fernseher ausmache, "der darf dann auch kein Konto mehr bei der Deutschen Bank haben, der darf dann nicht mehr Qatar Airways fliegen, der darf mit ganz vielen Firmen keinen Kontakt mehr haben, weil Katar da drinnen hängt", sagte Springer. "Also, da hängt schon sehr, sehr viel mehr dran als jetzt 22 Fußballer auf dem Feld."

WM-Gastgeber Katar steht unter anderem wegen der Verletzung von Menschenrechten und dem Umgang mit Migranten massiv in der Kritik.

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9 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 14.11.2022 18:33 Uhr / Bewertung:

    Was ist mit Herrn Springer los? Soviel ungeklärt?
    Ich habe da einen Lesetipp für Herrn Springer von schweizer Investigativ-Journalisten.
    Titel: "projekt-gnadenlos-wie-katar-in-der-schweiz-die-fussballwelt-ausspionierte". Incl. diverser Dokumente.

  • Kritischer Beobachter am 14.11.2022 18:21 Uhr / Bewertung:

    Pierre de Coubertin hat vor über 100 Jahren den olympischen Gedanken wiedererweckt, weil er das völkerverbindende Element des Sports gesehen hat. Heute soll der Sport die Völker trennen. Das Verhältnis der Deutschen zu Katar war bis zur Fußball WM eher indifferent. Heute weiß man, dass der Katari ein menschenverachtender Sklaventreiber ist, dem man niemals ein Großereignis anvertrauen sollte, und dem man keinesfalls gönnen darf, dass er unsere höchstbezahlten Stars im Stadion vor der Haustür besichtigen kann. Vielleicht sollten wir bei aller Kultur des kollektiven Empörens etwas innehalten und dem Sport die kleine Chance Coubertins geben, die im letzten Jahrhundert die schlimmsten Kriege und in diesem Jahrhundert bisher auch die Macht der Politik und des Geldes überlebt hat.

  • Himbeergselchts am 14.11.2022 18:11 Uhr / Bewertung:

    Wer will kann schauen, Verletzungen von Menschenrechten bagatellisieren, relativieren oder anzweifeln. Alles legal. Ich schau mir keines der Spiele an. Diese Mio schweren, wandelnden Litfaßsäulen für Kekse, Limonaden, Banken und andere Lobbyisten haben kaum mehr mit Sport zu tun. Ob FIFA Korruptionen, Hoeneß, Rummenigge oder einst Beckenbauer. Biathleten - das sind noch Sportler. Da fr…. Keine/r in Gold panierte Steaks.

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