Wird er der neue Nockherberg-Nachfolger?

Nach dem Abschied von Peter Pongratz steht nun Christian Schottenhamel, der ja bald aus dem Löwenbräukeller raus muss, bereit. Gerade hat er ein Vorstellungsgespräch bei Paulaner gehabt. Dessen Chef sagt zur AZ: "Er ist ein hervorragender Wirt“.
kim |
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Ein freundschaftliches Bussi für den Vorgänger? Christian Schottenhamel drückt Peter Pongratz ein Küsschen auf die Wange. Jetzt will er den Nockherberg erklimmen.
BrauerPhotos, imago (2), dpa, AZ-Archiv Ein freundschaftliches Bussi für den Vorgänger? Christian Schottenhamel drückt Peter Pongratz ein Küsschen auf die Wange. Jetzt will er den Nockherberg erklimmen.

München - Das Münchner Wirte-Karussell dreht sich heiter weiter. Neuen Schwung brachte zunächst die Unterschrift von Edi Reinbold (Franziskaner, Schützenfestzelt) unter den Kaufvertrag des Löwenbräukellers. Seit dem 1. Januar gehört ihm das riesige Wirtshaus am Stiglmaierplatz. Der Pachtvertrag von Löwenbräukeller-Wirt Christian Schottenhamel (Menterschwaige) endet damit im März 2017.

Und dann? Dann fehlt Wiesnwirt Schottenhamel eine Großgaststätte. Tja, und genau diesbezüglich hat sich jetzt eine neue äußerst süffige Chance aufgetan. Denn im Frühjahr wurde bekannt, dass Peter Pongratz (Winzerer Fähndl, Grünwalder Einkehr) den Nockherberg verlässt.

Seit 1990 war er dort Wirt, hatte auch durch seine Frau Arabella, eine geborene Schörghuber, stets beste Drähte nach ganz oben in das Brau- und Bau-Imperium von Alexandra Schörghuber, Arabellas Schwägerin. Mit dem legendären und traditionsreichen Bierberg (siehe unten) ist überraschenderweise trotzdem Schluss.

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Pachtvertrag läuft aus

Pongratz’ Pachtvertrag läuft zum 30. April 2017 aus. Den Nockherberg wird nach dem großen Umbau, der nach dem nächsten Starkbierfest 2017 beginnt und voraussichtlich Ende 2018 fertig sein wird, ein anderer Wirt eröffnen.

Aber wer? Genau: Christian Schottenhamel. Nach AZ-Informationen hat er kürzlich im kleinen Kreis bereits euphorisch über diese Möglichkeit gesprochen – und auch ein Vorstellungsgespräch in dieser Woche bei Paulaner erwähnt. Schottenhamel will also den Nockherberg erklimmen.

Fesches Paar: Christian Schottenhamel und seine Frau Johanna. Foto: BrauerPhotos

Aber: Will das auch der Brauerei-Boss? Nachfrage bei Paulaner- und Hacker-Pschorr-Chef Andreas Steinfatt. Der sagt bei der Wiesnbier-Probe unterhalb vom Nockherberg im Eiswerk zur AZ: "Mittlerweile ist es ja kein Geheimnis mehr, das Peter Pongratz den Nockherberg verlässt, und natürlich suchen wir für ihn einen Nachfolger. Derzeit werden Gespräche mit mehreren geeigneten Kandidaten geführt – und ja, was ich bestätigen kann: Christian Schottenhamel ist einer dieser Kandidaten.“

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Steinfatt: Schottenhammel ist ein hervorragender Wirt

Ist er auch sein Wunschkandidat? Andreas Steinfatt lächelt verschmitzt und sagt dann: "Ich halte den Christian für einen hervorragenden Wirt, der am Stiglmaierplatz seit Jahren einen richtig klasse Job macht. Es freut mich, dass er schon so heiß in den Startlöchern steht.“

In den nächsten Wochen wird die Nachfolge offiziell verkündet. Steinfatt: "Wir wollen den neuen Wirt von Anfang an auch in den großen Umbau miteinbinden und nicht erst am Schluss vor vollendete Tatsachen stellen. So können wir den Nockherberg gemeinsam verändern und verbessern.“

Paulaner- und Hacker-Pschorr-Boss Andreas Steinfatt. Foto: BrauerPhotos


Die Wirtshaus-Legende Nockherberg

Er zählt zu Münchens berühmtesten Wirtshäusern: der Nockherberg (der Name geht auf die Bankiersfamilie Nockher zurück). 1861 wurde hier erstmals "der Frühjahrstrunk“ ausgeschenkt – im "Zacherl-Keller“ wie der Paulaner am Nockherberg damals hieß. Benannt nach dem Braumeister Franz Xaver Zacherl.

Ein knappes Jahrhundert später, 1944, wurde der Nockherberg durch einen Bombenangriff komplett zerstört. Sechs Jahre dauerte der Wiederaufbau. Am 10. Februar 1950 fand dann die erste Salvatorprobe nach dem Zweiten Weltkrieg statt. 1965 ist der alte Brauch wiederbelebt worden, dem bayerischen Landesvater die erste Maß Salvator zu kredenzen. Früher war es der Kurfürst, bis heute ist es der Ministerpräsident.

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Das Derblecken der Politiker findet alljährlich zum Auftakt der Starkbierzeit statt. In der Nacht zum 28. November 1999 wurden die Säle und die Wirtsräume des damaligen Paulaner-Kellers bei einem Großbrand zerstört. Das Starkbierfest fand bis zum Wiederaufbau des heutigen Paulaner am Nockherberg 2003 in einem Zelt auf dem Mariahilfplatz statt.

89 Fahrzeuge und Löschzüge sind 1999 im Einsatz. Foto: BrauerPhotos

Übrigens: Das Fastenbier galt früher als stark genug, wenn eine Bank, über die das Bier verschüttet worden war, beim Aufstehen an der Lederhose kleben blieb.

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