Wer ein dickes Auto parkt, muss blechen – bald höhere Parkgebühren für SUVs in München?

Paris entscheidet, ob Besucher mit großen Autos 18 Euro pro Stunde zahlen. Was macht die Stadt München?
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Wird Parken für SUVs in München bald viel teurer? (Symbolbild)
Wird Parken für SUVs in München bald viel teurer? (Symbolbild) © Sina Schuldt/dpa

Altstadt - Wer mit seinem SUV ins Zentrum von Paris fahren und dort ein paar Stunden shoppen gehen möchte, könnte ebenso gut nach London fliegen. Finanziell würde es wohl keinen Unterschied machen. Denn, zumindest wenn die Pariser zustimmen, wird die Stadt ihre Parkgebühren für Besucher mit großen Autos erhöhen. Eine Stunde Parken im Zentrum soll dann 18 Euro kosten. Sechs Stunden würden 225 Euro kosten, denn Paris staffelt den Preis. Einwohner sollen ebenso wie Handwerker und Pflegedienste ausgenommen werden. Am Sonntag entscheiden die Bewohner in einem Referendum.

In Paris wird bald darüber abgestimmt, ob für SUVs höhere Parkgebühren anfallen.
In Paris wird bald darüber abgestimmt, ob für SUVs höhere Parkgebühren anfallen. © picture alliance/dpa

"Das wäre fair": München diskutiert über höhere Parkgebühren für SUVs

Rot-Grün regiert in Paris – so wie in München. Was hält also das Rathaus davon, dass der Starnberger mit seinem Porsche-SUV mehr fürs Parken blechen soll als der Münchner? "Der Trend hin zu immer größeren und schwereren Autos ist für hochverdichtete Städte wie München mit vielen schmalen Straßen ein Problem", sagt der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Grüne). Ihm gefalle der Vorschlag des Deutschen Städtetags.

Auch Geschäftsführer Helmut Dedy regt an, die Parkgebühren an die Fahrzeuggröße anzupassen. "Das wäre fair und hätte Lenkungswirkung", meint Krause. Mobilitätsreferent Georg Dunkel (parteilos) sagt: "Aus meiner Sicht wäre eine Staffelung der Preise nach verschiedenen Kriterien, etwa nach Fahrzeuglänge/-größe, grundsätzlich denkbar." Vorher sei aber eine Debatte in der Stadtgesellschaft und ein Stadtratsbeschluss notwendig.

Höhere Parkgebühren in München? Die rechtliche Lage ist schwierig

"Unseres Erachtens wird der öffentliche Raum für das Abstellen von Kfz in München unter Wert bereitgestellt", sagt Dunkel. "Autos stehen durchschnittlich 23 Stunden pro Tag und belegen in dieser Zeit wertvollen öffentlichen Raum." Allerdings weisen der Mobilitätsreferent und der Bürgermeister darauf hin, dass die rechtliche Lage in München eine andere ist als in Paris.

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Parkgebühren dürfen hier je angefangener halber Stunde höchstens 0,50 Euro und in Gebieten mit besonderem Parkdruck wie der Altstadt höchstens 1,30 Euro betragen. Zum Vergleich: Eine halbe Stunde in der neuen Tiefgarage am Thomas-Wimmer-Ring kostet 1,70 Euro. Doch die Gesetze für die Parkgebühren zu ändern, ist Aufgabe des Freistaats.

Die Stadt sollte lieber über den Platz nachdenken, findet SPD-Chef Christian Köning. Er hält es für wünschenswert, dass innerhalb der Altstadt an der Oberfläche nur noch Anwohner parken dürfen. Tatsächlich verschwinden in der Altstadt immer mehr Parkplätze. 2100 öffentliche Stellplätze innerhalb des Altstadtrings zählt das Mobilitätsreferat aktuell. 2020 kam es noch auf 3500.

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230 Kommentare
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  • doket am 06.02.2024 20:23 Uhr / Bewertung:

    Dann sind Sie blind. Autos stehen überall auf Gehwegen und in Fußgängerzonen sieht man (eigentlich) auch ständig.

  • FRUSTI13 am 06.02.2024 22:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von doket

    Dass Autos ständig in Fußgängerzonen stehen ist Nonsens und wenn, dann mit Sondergenehmigung!

  • Perlacher am 06.02.2024 00:45 Uhr / Bewertung:

    Wenn manch ein Münchner Stadtpolitiker der Pariser Stadtregierung nachäffen will, sollte er auch für ein sofortiges Verbot für E-Scooter in München sein! Diese stehen in München überall im Weg rum! Wenn sie von übermütigen und/oder angetrunkenen Fahrern bewegt werden, sind sie erheblich unfallträchtig! Das interessiert in München niemanden! Die Pariser Stadtregierung interessiert das schon, deshalb hat sie diesen Unfug verboten!

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