Wegen Mäusekot und Co. vor Gericht in München: Massive Hygienemängel in Nobel-Lokal
München - Mäusekot, Fruchtfliegen, verschmutzte Gerätschaften fanden Kontrolleure am 5. Juli 2022 bei einem Besuch in einem bekannten Restaurant in der Maximilianstraße vor. Das hat jetzt juristische Konsequenzen zur Folge.
"Vorsätzliches Inverkehrbringen von für den Verzehr durch Menschen ungeeignete Lebensmitteln", so lautete laut Staatsanwaltschaft der Vorwurf gegen den 51-jährigen Betriebsleiter des Brenner Operngrill. Das Amtsgericht bestätigt damit einen "SZ"-Bericht, nachdem der Mann dafür zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Die soll sich unter Einbeziehung eines weiteren Urteils auf insgesamt 14.000 Euro belaufen, erklärt Pressesprecher Martin Swoboda auf AZ-Anfrage.
KVR-Mitarbeiter erstellen Liste mit 51 Kritikpunkten
Zur Vorgeschichte: Bei der Kontrolle am 5. Juli hatten Lebensmittelkontrolleure des Kreisverwaltungsreferats (KVR) diverse Mängel im Brenner Operngrill gefunden und eine Liste mit 51 verschiedenen Kritikpunkten erstellt. Wenige Monate später flatterte dem Betriebsleiter ein Strafbefehl ins Haus. Weil der Mann aber Einspruch gegen diesen Strafbefehl erhob, kam es jetzt zum Prozess im Strafjustizzentrum.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 51-Jährigen vor, dass er für die Einhaltung der lebensmittelrechtlichen Vorschriften in dem Restaurant verantwortlich gewesen sei und für die Betriebshygiene zu sorgen habe. Doch an diesem Tag habe das Restaurant Speisen zur Abgabe an Kunden bereitgehalten, "die auf Grund der im Betrieb herrschenden unhygienischen und ekelerregenden Zustände zum menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet waren".
Hygienemängel im Restaurant wurden mittlerweile beseitigt
Nach einem Rechtsgespräch habe der Betriebsleiter gestanden, und so eine niedrigere Tagessatzhöhe erreicht. Im Restaurant konnten die Hygienemängel inzwischen beseitigt werden. Bei einer Nachkontrolle habe es keine Beanstandungen mehr gegeben. Die Geschäftsführung erklärte laut "SZ", dass es seinerzeit "ein temporäres Problem" wegen Corona gegeben habe. Das sei man in Zusammenarbeit mit dem KVR angegangen und habe es gelöst, wie die Nachkontrollen zeigen würden.